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Her pov

„Oh mein Gott, was ist denn hier passiert?!" schreie ich, als ich in die Wohnung gelange.

Ich traue meinen Augen kaum. Sehe ich da gerade im Ernst meinen Freund - nein, meinen Ex-Freund - mit einer anderen Frau auf unserem Esstisch rummachen? Das ist doch wohl ein schlechter Witz! Wie kann er es wagen, mir so etwas anzutun? Wir waren perfekt zusammen! Wir haben alles gemeinsam erlebt - unser erstes Mal, all die romantischen Dates, die wir hatten. Und jetzt das?

„Schatz, es ist nicht das, wonach es aussieht! Das ist alles ein Missverständnis!" stammelt Luca, während er schnell von der Frau aufspringt, die nun hastig nach ihren Kleidern greift.

„Ein Missverständnis? Wie kannst du nur, Luca? Was ist aus unserer ganzen Zeit geworden? Warum? Warum, Luca?" schreie ich unter Tränen, während ich in unser Schlafzimmer stürme. In blinder Wut beginne ich, all seine Sachen zusammenzupacken und aus dem Fenster zu werfen. „Wie konntest du mir das nur antun? Bin ich dir nicht genug gewesen? Liebst du mich etwa nicht mehr? Was ist dein verdammtes Problem?"

Ich bin so aufgebracht, dass ich kaum merke, wie die andere Frau, die immer noch nicht vollständig angezogen ist, versucht, leise das Apartment zu verlassen. Doch plötzlich bleibt sie stehen, dreht sich zu mir um und ruft: „Ich wusste nicht, dass er eine Freundin hat! Es tut mir so unendlich leid! Trenn dich von ihm, Babe!"

Das ist immerhin etwas. Vielleicht ist sie gar nicht so übel. „Warte, wie ist dein Instagram? Vielleicht können wir ja mal zusammen in den Club gehen!" schreie ich ihr nach.

„Ich heiße Livia Gracia auf Instagram, alles klein und zusammen geschrieben. Schreib mir!" ruft sie zurück, bevor sie endgültig verschwindet. Ironischerweise habe ich durch diese beschissene Situation eine neue Freundin gewonnen. Doch der Schmerz und die Wut brennen immer noch in mir. Was habe ich nur getan, um das zu verdienen? Warum bestraft mich das Leben auf diese Weise?

„Luca, deine Sachen liegen draußen. Verschwinde! Ich will dich nie wiedersehen!" sage ich schließlich, meine Stimme nun erstaunlich ruhig.

Luca steht immer noch wie erstarrt im Wohnzimmer, seine Augen weit aufgerissen vor Schock und Verzweiflung. „Lavinia, bitte..." beginnt er, aber ich hebe nur meine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Nein, Luca. Es gibt nichts mehr zu sagen. Geh einfach."

Er zögert noch einen Moment, bevor er schließlich zur Tür geht. Als sie ins Schloss fällt, sinke ich erschöpft auf den Boden. Tränen strömen über mein Gesicht und ich beginne zu schluchzen, meine Schultern beben unter der Last der Emotionen, die mich überwältigen. Es fühlt sich an, als würde mein Herz in tausend Stücke zerbrechen.

Nach einer Weile zwinge ich mich dazu, aufzustehen und die Wohnung aufzuräumen. Die Sachen von Luca, die ich aus dem Fenster geworfen habe, liegen verstreut auf der Straße. Irgendwann wird er sie wohl abholen, aber das ist mir jetzt egal. Ich brauche einen klaren Kopf, um über meine nächsten Schritte nachzudenken.

Ich schnappe mir mein Handy und öffne Instagram. Schnell finde ich Livia Gracia und schicke ihr eine Nachricht: „Hey, ich bin's, Lavinia. Danke für vorhin. Hast du vielleicht Lust, heute Abend etwas trinken zu gehen? Ich könnte echt Ablenkung gebrauchen."

Es dauert nicht lange, bis sie antwortet: „Hey Lavinia, klar doch! Ich kenne eine tolle Bar in der Stadt. Treffen wir uns um 21 Uhr dort?"

„Perfekt, bis dann!" schreibe ich zurück und versuche ein kleines Lächeln zu erzwingen. Vielleicht ist das genau das, was ich jetzt brauche - eine Nacht voller Ablenkung und vielleicht ein wenig Spaß.

Um 21 Uhr stehe ich vor der Bar und atme tief durch, bevor ich hineingehe. Die Musik ist laut, die Lichter gedimmt, und der Duft von Alkohol und Parfüm liegt in der Luft. Es dauert nicht lange, bis ich Livia entdecke, die an der Bar sitzt und mir zuwinkt.

„Hey, du hast es geschafft!" ruft sie über die Musik hinweg und umarmt mich kurz. „Ich hoffe, du bist bereit, den Abend zu genießen und Luca für ein paar Stunden zu vergessen."

„Definitiv!" sage ich entschlossen und bestelle mir einen Drink. Wir stoßen an und beginnen zu reden, zuerst über Belanglosigkeiten, dann über unsere Leben. Livia ist witzig und charmant, und ich merke, wie die Anspannung langsam von mir abfällt.

Nach einigen Drinks und viel Gelächter kommt ein gut aussehender, mysteriöser Mann zu uns und setzt sich in unsere Nähe. Er hat durchdringende Augen und ein selbstbewusstes Lächeln.

„Hallo, meine Damen. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich mich zu euch geselle?" sagt er mit einer tiefen, angenehmen Stimme.

„Natürlich nicht," sagt Livia und zwinkert mir zu. „Ich bin Livia und das ist meine Freundin Lavinia."

„Freut mich, euch kennenzulernen. Ich bin Aurelian," stellt er sich vor und gibt uns beiden die Hand. „Was führt euch heute Abend hierher?"

„Ach, nur eine typische Mädchen-Nacht," antwortet Livia spielerisch, aber ich merke, dass Aurelian mich direkt ansieht, als ob er wüsste, dass mehr dahintersteckt.

„Und du, Lavinia? Warum siehst du so aus, als könntest du eine gute Ablenkung gebrauchen?" fragt er, seine Augen funkeln vor Interesse.

„Lange Geschichte," antworte ich ausweichend und nehme einen großen Schluck von meinem Drink. „Aber eine Ablenkung klingt gerade perfekt."

Die Stunden vergehen wie im Flug. Aurelian ist ein faszinierender Gesprächspartner - charmant, witzig und geheimnisvoll. Er erzählt mir Geschichten aus seinem Leben, ohne zu viel preiszugeben, und ich finde mich immer mehr zu ihm hingezogen. Irgendwann bemerke ich, dass Livia und ein anderer Typ sich in ein intensives Gespräch vertieft haben und kaum noch auf uns achten.

„Willst du vielleicht etwas frische Luft schnappen?" fragt Aurelian plötzlich und bietet mir seine Hand an. Ich zögere einen Moment, dann nehme ich sie und folge ihm nach draußen.

Draußen ist die Luft kühl und erfrischend. Wir gehen ein Stück die Straße entlang, bis wir einen ruhigen Platz finden, wo wir uns hinsetzen können. „Also, Lavinia," beginnt er sanft. „Was ist wirklich passiert?"

Und dann breche ich zusammen. Ich erzähle ihm alles - von meinem Fund heute Abend, von meinem Herzschmerz, von meiner Wut und meinem Schmerz. Aurelian hört aufmerksam zu, ohne mich zu unterbrechen, und als ich fertig bin, legt er sanft seinen Arm um mich.

„Es tut mir so leid, dass du das durchmachen musstest," sagt er leise. „Aber weißt du was? Du bist stark, und du wirst das überstehen. Und vielleicht... vielleicht ist heute Abend ein Neuanfang."

Seine Worte berühren mich tief und zum ersten Mal seit Stunden fühle ich ein kleines bisschen Hoffnung. „Danke, Aurelian," flüstere ich und lehne mich an ihn. „Vielleicht hast du recht."

Nach einer Zeit spricht er wieder und sagt: „Lass uns wieder reingehen." Er steht langsam auf und zieht mich hoch, wobei ich leicht schwanke und drohe zur Seite zu kippen. Zum Glück hält Aurelian mich rechtzeitig auf. Und dann passiert etwas, womit wahrscheinlich keiner von uns beiden gerechnet hätte....

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Heyy ich hab das Kapitel heute noch fertig geschrieben und wie ich sagte wird das ein längeres Kapitel da das letzte so kurz war ich hoffe das war nicht zu viel Drama auf einmal wenn ihr was zu verbessern habt schreibt gerne rein würde mich freuen!
Vergesst den vote nicht
Xoxo Athalia 💋

Verhängnisvolle Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt