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Her pov

Als ich meine Wohnung verließ, spürte ich eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Anspannung. Die Nacht war kurz gewesen, und mein Kopf schwirrte noch von den Informationen, die ich auf dem USB-Stick gefunden hatte. Doch ich hatte einen klaren Plan: Ich würde Mr. Martínez alles zeigen und gemeinsam würden wir einen Weg finden, Erik zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Straßen waren noch ruhig, als ich mich auf den Weg zum Büro machte. Je näher ich der Kanzlei kam, desto unruhiger wurde ich. Das Gefühl der Gefahr hing wie eine dunkle Wolke über mir.

Plötzlich hielt ein schwarzer SUV mit getönten Scheiben neben mir an. Bevor ich reagieren konnte, sprangen vier maskierte Männer aus dem Fahrzeug und rannten auf mich zu. Mein Herz setzte einen Moment aus, dann überwältigte mich die Panik. Ich drehte mich um und begann zu rennen, so schnell ich konnte.

Während ich rannte, griff ich nach meinem Handy und wählte Aurelians Nummer. Meine Hände zitterten, und es fiel mir schwer, die Tasten zu treffen. Als er endlich abhob, schrie ich in den Hörer: „Aurelian, sie sind hinter mir her! Vier Männer! Ich schicke dir meinen Standort!"

Ohne auf eine Antwort zu warten, schickte ich ihm meinen Standort per Nachricht. Ich konnte die Schritte der Männer hinter mir hören, die immer näher kamen. Mein Atem ging stoßweise, und meine Beine schmerzten, aber ich konnte nicht aufhören. Ich musste weiterlaufen.

Nach wenigen Minuten hörte ich das Dröhnen eines Motors. Ich warf einen Blick über die Schulter und sah einen weiteren Wagen herannahen. Es war Aurelian. Er sprang aus dem Auto, eine Waffe in der Hand. Die Maskierten hatten kaum Zeit zu reagieren, als Aurelian das Feuer eröffnete.

Die ersten beiden Männer fielen sofort, während die anderen beiden versuchten zu entkommen. Aurelian bewegte sich mit einer Präzision, die ich nur aus Filmen kannte, und innerhalb von Sekunden lagen auch die letzten beiden Männer am Boden.

Ich stand zitternd da, unfähig, mich zu rühren. Aurelian kam auf mich zu, seine Augen scannten die Umgebung, immer noch in Alarmbereitschaft. „Bist du verletzt?" fragte er, seine Stimme war fest, aber ich konnte die Sorge darin hören.

Ich schüttelte den Kopf, unfähig zu sprechen. Die Realität dessen, was gerade passiert war, begann langsam zu sinken. „Aurelian...", flüsterte ich schließlich. „Was ist hier los?"

„Erik weiß, dass du die Beweise hast," sagte Aurelian. „Er wird alles tun, um dich zum Schweigen zu bringen. Wir müssen sofort zur Polizei."

„Aber Mr. Martínez...", begann ich, doch Aurelian unterbrach mich.

„Wir haben keine Zeit," sagte er bestimmt. „Erik wird nicht aufhören. Wir müssen dich in Sicherheit bringen und sicherstellen, dass diese Beweise in die richtigen Hände gelangen."

Er führte mich zu seinem Auto, und wir fuhren los. Mein Herz raste noch immer, und ich konnte das Zittern nicht unterdrücken. Doch trotz der Angst spürte ich auch eine seltsame Erleichterung. Aurelian war da, und er würde mich beschützen.

Während wir durch die Straßen fuhren, erklärte Aurelian mir, was als nächstes zu tun war. Wir würden direkt zur Polizei gehen und ihnen die Beweise übergeben. Ich würde in ein sicheres Haus gebracht, wo ich vor Erik und seinen Männern geschützt wäre.

„Ich lasse dich nicht allein, Mi corazon," sagte er, als wir uns dem Polizeipräsidium näherten. „Wir werden das gemeinsam durchstehen."

Ich nickte, unfähig, etwas zu sagen. Die Ereignisse des Morgens hatten mich erschüttert, aber ich wusste, dass ich stark bleiben musste. Für mich selbst und für die Wahrheit.

Verhängnisvolle Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt