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Her pov

Als ich durch den Flur der Kanzlei ging, spürte ich einen intensiven Blick auf mir ruhen. Es war Erik. Er lächelte mich an, und für einen Moment schien alles um mich herum zu verblassen. Ein seltsames Gefühl der Unruhe überkam mich, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben.

"Guten Morgen, Lavinia ," begrüßte er mich mit einem freundlichen Ton.

"Guten Morgen, Erik," erwiderte ich höflich, doch meine Gedanken schweiften ab. Aurelians Worte, seine Warnungen, sein besorgter Blick - all das ließ mich nicht los.

Plötzlich unterbrach Eriks Stimme meine Gedanken. "Lavinia, ich wollte dich etwas fragen," begann er und näherte sich mir. "Hast du vielleicht Lust, heute Abend etwas trinken zu gehen? Ich kenne da ein nettes Café in der Nähe."

Ich zögerte einen Moment, als ich seine Einladung hörte. Auf der einen Seite war da Erik, charmant und freundlich, und auf der anderen Seite war Aurelian, dessen Stimme immer noch in meinem Kopf hallte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Doch dann erinnerte ich mich an meine Entschlossenheit, mir etwas Spaß zu gönnen seit dem Vorfall mit Luca.

"Ich würde gerne, Erik," antwortete ich schließlich mit einem zögerlichen Lächeln. "Das Café klingt gut."

Eriks Gesicht hellte sich auf, und er nickte zufrieden. "Perfekt. Ich hole dich nach der Arbeit ab, okay?"

"Okay," sagte ich und zwang mich zu einem breiteren Lächeln, obwohl meine Gedanken immer noch bei Aurelian waren. Ich konnte nur hoffen, dass dieser Abend angenehm verläuft und ich nicht an Aurelian denken muss.

Nach der Arbeit wartete ich nervös auf Erik vor der Kanzlei. Als er endlich auftauchte, lächelte er breit und bot mir seinen Arm an. Wir machten uns auf den Weg zum Café, und während wir uns unterhielten, versuchte ich, Aurelians blauen Augen aus meinem Kopf zu verbannen.

Das Café sah sehr gemütlich aus, da es eher klein und familiär war. Erik und ich setzten uns und er begann zu reden: „Also Lavinia, erinnerst du dich noch an mich?" Was meint er mit erinnern? Ich kenne keinen Erik, auch nicht aus der Vergangenheit.

"Was meinst du damit? Ich kenne dich doch erst seit heute Morgen," antwortete ich verwirrt auf seine Frage.

Daraufhin erwiderte er: „Ich bin Erik. Wir haben zusammen in der Grundschule, fünfte und sechste Klasse gespielt. Wie kannst du dich nicht mehr an mich erinnern? Seit du damals einfach so verschwunden bist, konnte ich nicht aufhören, an dich zu denken... Wie geht's deinem Vater? Mit dem hast du doch zur Zeit gelebt. Du wolltest mir nie sagen, was mit deiner Mutter ist." In seiner Stimme schwang Ehrlichkeit und etwas, das ich nicht richtig deuten konnte.

„Was meinst du? Ich kann mich gar nicht mehr an meine Kindheit erinnern und mein Vater ist schon lange tot. Ich habe mit meiner Oma gelebt. Ich bin nicht mit dir irgendwo zur Schule gegangen. Was redest du da? Lass das."

Man hörte heraus, dass es mich nervte, dass er behauptete, wir wären früher zusammen zur Schule gegangen.

„Lavinia, hör mir doch zu. Ich weiß, dass du und dein Vater eine schwere Vergangenheit habt. Hat er dich so fest geschlagen, dass du alles verloren hast an Erinnerungen? Hat er das? Antworte mir bitte, Lavinia!"

Ich kannte meinen Vater doch gar nicht. Was redet er da? Aber das würde auch erklären, warum ich nichts mehr aus meiner Vergangenheit weiß. Nur leider hat meine Mutter uns verlassen. Was mit meinem Vater ist, weiß ich leider nicht. Egal wie sehr ich mich anstrenge, da kommt nichts.

„Tut mir leid, Erik, ich weiß nichts. Lass uns einfach den Abend ohne diese Gedanken genießen. Ich habe da gerade keine Kraft mehr für, tut mir leid."

Dann kam auch endlich die Kellnerin und wir bestellten uns jeweils einen kleinen Kuchen. Der kam dann auch nach ein paar Minuten direkt. Wir begannen zu essen und es wurde ziemlich still zwischen uns. Aber nicht unangenehm, sondern einfach die Anwesenheit des anderen genießen.

„Du, Lavinia, was hast du so für Fälle in der Kanzlei?" fragte er kauend.

„Erik, das kann ich dir wirklich nicht sagen. Das ist geheim, das geht nicht, tut mir leid," antwortete ich auf seine komische Frage. Ich weiß, er arbeitet auch in der Kanzlei, aber es kann ja immer sein, dass sein Freund einer meiner Fälle war, die ich verloren habe, und er mir einen auswischen will. Was ich aber nicht glaube bei der Geschichte, die er mir aufgetischt hat. Wir aßen auf und sprachen über die Welt und alles Mögliche. Er versuchte immer wieder mit „wir kennen uns doch" und „du weißt, wer ich bin" durchzukommen.

„Erik, tut mir leid, aber ich weiß wirklich nichts über dich."

Er sah mich einen Moment lang an, bevor er leise sagte: „Vielleicht solltest du mal nach Antworten suchen, Lavinia. Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen."

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Nachdem das Date vorbei war, brachte Erik mich nach Hause und verabschiedete sich höflich. Als ich in meiner Wohnung ankam, fand ich einen Zettel auf meinem Küchentisch. "Irgendwann sehen wir uns noch mal -A," stand darauf geschrieben, und ich spürte, wie sich mein Herz schneller schlug. Es war die Handschrift von Aurelian.

Verwirrt und hin- und hergerissen zwischen meinen Gefühlen für Erik und meiner unerklärlichen Anziehungskraft zu Aurelian, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Doch eines war sicher: Diese Zettel würden meine Gedanken und Gefühle weiterhin durcheinanderbringen, bis ich endlich eine Entscheidung treffen konnte.

In den folgenden Tagen fand ich mich immer wieder in einem inneren Konflikt zwischen Erik und Aurelian. Erik war charmant und aufmerksam, und ich genoss die Zeit, die ich mit ihm verbrachte. Aber jedes Mal, wenn ich mit ihm zusammen war, konnte ich nicht anders, als an Aurelian zu denken. Seine geheimnisvolle Art und die tiefe Verbindung, die ich zu ihm spürte, zogen mich immer mehr in ihren Bann.

Als ich mich eines Abends mit Erik in einem schicken Restaurant traf, konnte ich nicht aufhören, an die Zettel zu denken, die ich von Aurelian bekommen hatte. Ich fragte mich, was er damit bezwecken wollte und warum er so rätselhaft war. Warum konnte ich ihn nicht vergessen?

Mitten im Gespräch bekam mich eine Nachricht „Anonym" Erik ist kein guter Umgang sei vorsichtig Lavinia...
Das war's mehr war da nicht. Aber da schon ein Zettel in meiner Küche von Aurelian lag vermute ich mal das es Aurelian sein wird.

Bisschen Angst machte mir das schon woher hatte er meine Nummer? Werde ich beobachtet? Woher weiß er von Erik? Aber das alles schob ich fürs erste nach hinten und genoss den Abend mit Erik.

Während des Abends bemerkte ich, wie Erik versuchte, mich näher kennenzulernen, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Aurelian ab. Ich spürte eine unerklärliche Sehnsucht nach ihm, nach seiner geheimnisvollen Präsenz und seinem fesselnden Blick.

Als das Date vorbei war und ich alleine in meiner Wohnung saß, fand ich eine anonyme Nachricht wobei ich aber denke das es Aurelian ist. "Denk an mich," stand darauf geschrieben, und mein Herz machte einen Sprung. Was wollte er von mir? Warum konnte ich nicht aufhören, an ihn zu denken?

Ich beschloss, der anonymen Nummer eine Nachricht zu schreiben. "Was willst du von mir Aurelian ?" tippte ich auf meinem Handy und schickte sie ab. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Antwort bekam. "Alles," lautete seine knappe Antwort.

Diese Antwort verwirrte mich noch mehr. Was meinte er damit? Und warum fühlte ich mich gleichzeitig von ihm angezogen und abgestoßen? Ich konnte nicht aufhören, über ihn nachzudenken, über seine geheimnisvolle Art und die unerklärliche Verbindung, die ich zu ihm spürte.

Die nächsten Tage vergingen, und ich fand mich immer tiefer in einem Strudel aus Gefühlen und Verwirrung gefangen. Ich traf mich weiterhin mit Erik, genoss seine Gesellschaft, aber konnte nicht aufhören, an Aurelian zu denken. Und jedes Mal, wenn ich einen seiner geheimnisvollen Zettel fand, spürte ich eine unerklärliche Sehnsucht nach ihm.

Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Sollte ich mich für Erik entscheiden, der charmant und aufmerksam war? Oder sollte ich den geheimnisvollen Ruf von Aurelian folgen, der mich auf eine unerklärliche Art und Weise anzog? Ich war hin- und hergerissen und wusste nicht, wie ich eine Entscheidung treffen sollte.

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Mal ein kürzeres Kapitel. Aber irgendwie finde ich es passt überhaupt nicht mir aurelians Sicht zusammen was meint ihr?
Voten nicht vergessen ⭐️
Xoxo Athalia 💋

Verhängnisvolle Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt