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His pov

Als ich durch Lavinias Tür trat, spürte ich eine Mischung aus Entschlossenheit und Beklemmung. Die Anspannung war fast greifbar, und ich wusste, dass ich nicht mehr zurück konnte. Lavinia musste die Wahrheit erfahren, und ich musste sicherstellen, dass sie mir zuhörte, auch wenn es bedeutete, drastische Maßnahmen zu ergreifen.

„Ich dachte, ich habe dir gesagt, dass ich nicht kommen kann und woher hast du bitte einen Schlüssel?" fragte Lavinia kühl und versuchte, mich wieder zur Tür zu schieben.

„Wir müssen reden,Mi corazon," sagte ich und hielt sie auf. „Es ist wichtig."

„Ich will nicht mit dir reden," erwiderte sie scharf. „Geh weg."

Ich drängte mich weiter in die Wohnung, meine Entschlossenheit wuchs mit jedem Schritt. „Du verstehst nicht, wie gefährlich die Situation ist," sagte ich eindringlich. „Ich muss dich beschützen."

„Beschützen? Indem du in meine Wohnung eindringst?" Lavinia wich zurück, ihr Gesicht war eine Mischung aus Angst und Wut. „Geh sofort!"

Ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich griff in meine Tasche und zog das Tuch heraus. „Es tut mir leid,Mi corazon," flüsterte ich, als ich das Tuch vor ihr Gesicht hielt. Ihr Blick war voller Schrecken, bevor ihre Augen sich schlossen und sie in meinen Armen zusammensackte.

Ich legte sie vorsichtig auf das Sofa und setzte mich in den Stuhl gegenüber. Mein Herz raste, und ich spürte das Gewicht meiner Entscheidungen schwer auf meinen Schultern. Aber es gab keinen anderen Weg. Sie musste die Wahrheit erfahren, und ich musste sicherstellen, dass sie mir zuhörte.

Während ich wartete, dass sie wieder zu Bewusstsein kam, ließ ich meine Gedanken zurückschweifen. Die letzten Monate waren ein wirbelnder Sturm aus Lügen, Geheimnissen und Gefahr gewesen. Erik war mehr als nur ein Kollege in der Kanzlei; er war ein Schlüsselspieler in einem gefährlichen Spiel, das weit über die Grenzen unseres Alltags hinausging.

Lavinia war unbeabsichtigt in dieses Netz geraten, und ich hatte geschworen, sie zu schützen. Doch mein eigener Hintergrund, die Gründe, warum ich so viel wusste, konnte ich ihr nicht erklären. Es würde alles nur noch komplizierter machen und sie vielleicht noch mehr in Gefahr bringen.

Als sie schließlich die Augen öffnete und mich verwirrt ansah, versuchte ich, Ruhe und Besonnenheit auszustrahlen. „Du bist wach," sagte ich leise.

„Was hast du getan?" murmelte sie schwach, ihr Blick war glasig. „Warum?"

„Es tut mir leid, aber ich musste sicherstellen, dass du mir zuhörst," sagte ich. „Ich konnte nicht riskieren, dass du einfach gehst."

„Du bist wahnsinnig," flüsterte sie, unfähig, sich zu bewegen.

„Vielleicht," sagte ich traurig. „Aber es geht hier nicht nur um dich. Erik und seine Leute sind gefährlich. Sie werden nicht aufhören, nur weil er suspendiert ist. Du bist in großer Gefahr."

„Was willst du von mir?" fragte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Ich brauche, dass du verstehst, was wirklich vor sich geht," sagte ich. „Dass du siehst, wie tief das alles reicht."

„Und dann?" Ich spürte die Tränen in ihren Augen aufsteigen. „Was soll ich dann tun?"

Ich holte tief Luft und griff in meine Tasche, um den USB-Stick herauszuholen. „Hier sind alle Informationen, die du brauchst. Dokumente, Aufnahmen, Namen. Alles, was du brauchst, um diese Leute zu Fall zu bringen."

„Und was ist mit dir? Was wirst du tun?" fragte sie, immer noch verwirrt und misstrauisch.

„Ich werde verschwinden," antwortete ich ruhig. „Ich kann nicht hier bleiben. Sie würden mich finden und töten. Aber ich werde immer in der Nähe sein, um sicherzustellen, dass du sicher bist."

„Wie soll ich das alleine schaffen?" fragte sie, ihre Stimme zitterte.

„Du bist nicht allein," sagte ich sanft. „Es gibt Leute, die dir helfen werden. Du musst nur den ersten Schritt machen."

Die Worte hingen in der Luft, während sie versuchte, die Bedeutung von allem zu begreifen. Ich konnte die Verzweiflung und Entschlossenheit in ihren Augen sehen. Sie war bereit, etwas zu tun, auch wenn es gefährlich war.

„Gut," sagte sie schließlich und griff nach dem USB-Stick. „Ich werde es tun."

Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte mich, auch wenn ich wusste, dass das nur der Anfang war. „Pass auf dich auf,Lavinia," sagte ich, bevor ich aufstand und zur Tür ging.

Bevor ich ging, drehte ich mich noch einmal um und sah sie an. „Ich hoffe, du bleibst sicher, Lavinia. Das ist alles, was ich will."

Mit diesen Worten verließ ich ihre Wohnung und trat in die kühle Nacht hinaus. Die Dunkelheit umarmte mich, und ich wusste, dass ich nun aus dem Schatten heraus handeln musste. Josefina war stark, aber sie brauchte Unterstützung. Und ich würde sicherstellen, dass sie sie bekam. Egal, was es mich kostete.

Verhängnisvolle Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt