„Hier.“
Der Boxer setzte sich neben mich auf das Sofa hin, hatte in seinen Händen eine große Tasse und eine Decke. Die Tasse legte er vor mir auf den kleinen Tisch ab, die Decke breitete er über meinen Rücken aus, sodass ich wie ein Hot Dog gewickelt war.
Mein Hals tat höllisch weh, das gehuste hatte schon angefangen.
„Dankeschön.“, meine Stimme war leise und hoch, „Für alles.“
„Du warst auch für mich da, als es mir schlecht ging.“, meinte er schlicht und einfach. Er hatte sich eine neue Short mit einem T-Shirt angezogen. Wobei ich eines seiner T-Shirts trug, welches mir bis zu den Knien reichte. Es war mir unangenehm ohne BH vor ihm zu hocken, aber es hatte zu viel Wasser aufgesaugt.
Mein Tee war sehr heiß, aber trotzdem trank ich ein wenig davon. Doch plötzlich fiel mir ein, dass meine Familie sich bestimmt sich um mich sorgte.
„Allaena! [Scheiße!]“, fluchte ich, „Mein Handy!“
Der Zwei-Meter-Mann hob seine Brauen. „Du hattest es nicht bei dir, als du kamst.“
Es muss im Auto sein.
Als ich anstalten machte, aufzustehen, hielt er mich an meinem Handgelenk fest. „Wenn du denkst, ich lass dich wieder in diesem Wetter raus, irrst du dich gewaltig.“ Wieder ertönte ein Donner, welches mich zusammenzucken ließ.
„Du solltest schlafen gehen. Morgen hast du Training.“, sprach ich nun, wobei meine Stimme kratzig war.
„Ich gehe erst schlafen, wenn du schläfst. Bin nicht so müde.“, antwortet Dardan, „Und du solltest deine Haare Föhnen, ansonsten wirst du noch mehr krank.”
İch winkte ab: „Meine Haare trocknen von selbst, ich bin es gewohnt-”
„Keine Wiederrede!” Seine Blick war fest und entschlossen, woraufhin ich wusste, dass ich sie Föhnen musste.
„Aber du Föhnst dann deine auch!”
Er rollt seine Augen, möchte was sagen, aber ich rede schon: „Keine Wiederrede!” Als ich seine Worte benutzte, schmunzelt er, woraufhin ich auch leicht lächeln musste. Dass ist mein erstes Lächeln seit gestern - seitdem ich das mit Ali herausgefunden hatte.
Nachdem ich meinen Tee fertig getrunken hatte, liefen wir zusammen wieder hoch zum Badezimmer. Er stützte mich ein wenig, da meine Gelenke immernoch wehtaten.
Er gab mir den Dyson Föhn in die Hand, ich startete diesen. Meine Haare waren naturlockig - oder eher gesagt eine Mischung von Locken und Wellen - und lang, sie waren dunkelbraun. Während ich meine Haare vor dem großen Spiegel föhnte, stand Dardan hinter mir, und beobachtete mich.
İch bemerkte einen kleinen Taburet neben der Dusche und zog diesen vor den Spiegel. Er sah mich verwirrt an, als ich auf diesen stieg.
Wir waren nun gleich groß.
„Was schaust du so? Komm her!”, meinte ich, weil ich mich schlecht fühlte. Wieso, wusste ich nicht, aber ich fühlte mich schuldig. Vielleicht wegen gestern Nachmittag noch..
Der große Erwachsene kam zu mir, wir standen eng beieinander. „Halt mich fest-“, sprach ich, woraufhin seine Hände meine Taille fanden.
Meine Figur wurde nun sehr deutlich.
Nun fing ich an seine Wellen zu Föhnen. Meine Hand fuhr immer wieder durch sein weiches Haar. Wir wechselten kein Wort miteinander, während ich konzentriert auf das Föhnen war.
Nachdem das meiste schon trocken war, musste ich mich ein wenig an ihn drücken, dass ich über seinen Kopf - beziehungsweise Schulter -, seinen Hinterkopf trocken Föhnen konnte. Ich stellte mich auf Zehenspitzen hoch.
Jedoch plötzlich fühlte ich, wie meine Brüste seinen Mund streifen. Durch den dünnen Stoff fühlte es sich sehr intensiv an.
Was das verschlimmerte?
Meine verfickten Hormone - meine Nippel sind wieder steinhart.
Ich trat wieder normal auf das Taburet und sah ihn Tomatenrot an. Seine Wangen hatten einen leichten rosanen Schimmer, er atmete unregelmäßig. Versuchte es nicht anmerken zu lassen.
„Ehm-“, fing ich an, als ich den Föhn ausschaltete. Es war mir peinlich, dass er durch sein T-Shirt quasi alles von mir sieht. „Bevor wir ins Bett gehen-“, ich merkte, dass man diesen Satz vollkommen falsch verstehen könnte, woraufhin die Hitze wieder stieg. Er war ein wenig überrascht von meinem Satz, aber bevor er falsch hätte denken können krächzte ich, „Ich meine Schlafen gehen-“ Das hört sich verfickt nochmal wieder falsch an!
Scheiße. Wieder Schluckauf.
Dardan gluckste. Er lachte leise, während sich an seinen Mundwinkel Grübchen bildeten und seine Augen sich verzogen. „Ich hab's gecheckt. Und was machen wir davor?“, deutete er an den Anfang meiner Frage hin, was mir sehr unangenehm war. Wie konnte seine Stimme von freundlich auf rau so schnell umschlagen? Wieder beschleunigt sich mein Atem, unsere Lippen wenige Zentimeter voreinander entfernt.
„Ich- ich-“, wieso stotterte ich so plötzlich wieder (?), „Wollte fragen, ob ich von deinem Handy jemanden anrufen könnte.“
Seine einzig (etwas enttäuscht wirkende) Antwort war ein Nicken seinerseits, und setzte mich mit seinem Griff an meiner Taille wieder auf den Boden.
Den Prall auf seinen Körper lasse ich lieber unerwähnt.
∞
Ich hatte inzwischen schon mit Jess' telefoniert und ihr Bescheid gegeben, dass sie sagen soll, dass ich bei ihr übernachte. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich bei Dardan bin, woraufhin sie einen kleinen Schrei ausstieß, aber sie hält Geheimnisse bis ins Grab. Daher konnte ich ihr Vertrauen.
Er war so Gentlemanhaft, dass er mir sein Bett gab, und er selbst im Gästezimmer schlief. Kurz blickte ich zur Uhr auf seinem Nachttisch, es war inzwischen 2:30 Uhr morgens.
Als ich meine Augen schloss, kamen mir sofort die Erinnerungen von Ali und dem Mädchen in den Kopf.
In meinem Kopf war tausende von Fragen. Millionen von Gründen. Aber das weinen half nicht, ich würde weder Ali wieder vertrauen können oder ihn wieder haben können.
Es wäre komisch, wenn ich nun in das Gästezimmer gehe? Ich habe ihm schon genug Umstände gemacht, es wäre unhöflich wenn ich ihn noch weiter störe. Dardan sollte nicht wegen mir auch nicht schlafen können.
Mein Hals war ganz trocken. Ich muss was trinken, vielleicht würde ich dann auch einfacher einschlafen.
Weil weiter weinen wollte ich nicht.
Ich wischte meine Tränen weg und schlüpfte aus dem Bett. Auf Zehenspitzen lief ich aus dem großen Raum, lief die Treppen hinunter. Genau als ich Richtung Küche steuern wollte, hörte ich Laute vom Gästezimmer.
Eigentlich sollte das mich nicht interessieren. Aber trotzdem interessierte es mich, was Dardan vom Schlafen abhielt.
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𝙚𝙪𝙧𝙤𝙨𝙥𝙤𝙧𝙩, 𝘥𝘢𝘳𝘥𝘢𝘯
Fanfiction„Du sahst verdammt gut aus auf deinen Knien", biss er sich auf die Unterlippe und legte seine große Hand auf meine Hüfte. „Du bist der einzige Mann, für den ich auf meine Knie gehe." „Das wird für immer so bleiben, meine süße engjëlli." story, aesth...