Teil4

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Isabella

„Morgen Isa.", grüßte mich Abel an meinem Spind. „Morgen.", grummelte ich nur. „Schläfst also immer noch im Club, was?", grinste er schief. „Kommt mir das nur so vor oder sind die Betten über die letzten Jahre unbequemer geworden?" „Die waren mal bequem?", scherzte er, was mich etwas schmunzeln ließ.

„Sag mal... wie schafft ihr beide es mit allem umzugehen? Damit, dass euer Vater ständig irgendwo im nirgendwo ist, anstatt etwas mit euch zu machen." „Ich will nicht lügen. Es ist nicht immer einfach, das gebe ich zu. Doch wir machen uns immer wieder klar, dass er all das nur tut, um uns beiden ein besseres Leben zu ermöglichen. Damit wir später nichts mit diesen Dingen zu tun haben müssen, sollte der Club mal wieder scheiße gebaut haben.", erklärte er mir.

„Dein Vater versucht genau dasselbe zu tun. Er versucht für dich ein normales Leben herauszuarbeiten. Doch dafür, dass euch nichts weiter passiert, muss er sich wie unser Vater um einige Dinge kümmern. Das braucht Zeit. Ich denke, dass ist dir sogar bewusst, dich stört etwas anderes, nicht wahr?" Dadurch, dass ich mit den beiden Teller Jungs fast meine gesamte Kindheit verbracht hatte, kannten sie mich mit am besten, weshalb ich seufzten musste

„Wenn solche Tage sind, habt ihr wenigstens noch Familie bei euch.", lehnte ich mich gegen meinen Spind. „Du hast Tommy, und deine Mutter. Gemma, Clay... Ich hab in diesem Sinne nur noch eine Großmutter, bei der es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie das Zeitliche segnet, und eine Tante, welche ihre Zeit lieber mit etlichen Reisen verbringt und somit auch nur Telefonisch erreichbar ist..." „Du wünscht dir, dass Hap mehr zu Hause ist, um wenigstens etwas das Gefühl von Familie um dich rumzuhaben, oder?"

„Nur ist es etwas, was er nicht versteht... Es kommt immer nur das, dass was er für den Club tut, für die Sicherheit der Familie dient." „Also redet ihr beide aneinander vorbei.", nickte er verstehend. „Was hältst du davon, wenn wir nachher Tommy schnappen und etwas Zeit im Park verbringen. Mal wieder etwas die Skater ärgern.", legte er grinsend seinen Arm um meine Schultern und gingen zu unserem ersten Unterricht. „Klingt nach einer guten Ablenkung.", stimmte ich zu.

Während des gesamten Unterrichts dachte ich darüber nach, was mein bester Freund eben gesagt hatte. Klar verstand ich warum Dad oft weg war und sich um Clubangelegenheiten kümmerte. Doch es änderte nichts daran, dass ich Familiär niemanden mehr hatte, an den ich mich wenden konnte, wenn ich mich mal einsam fühlte. Wenn ich das Gefühl bekam, dass mir grade eine Umarmung eines Familienmitgliedes am besten helfen würde.

Happy TeenagerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt