20 : Random

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In dieser Geschichte sind Maxi und Paulina in Deutschland geblieben.

Es war draußen noch dunkel, als Pauli an diesem Morgen aufstand. Jill, ihre Zimmerpartnerin für Auswärtsspielen, schlief noch und sie wollte sie nicht wecken, also ging sie schon im Essraum, wo Nicole und Melissa schon aßen. 
- Morgen Pauli. Du bist schon wach? Das sieht dir nicht ähnlich, sonst muss Jill dich doch immer wecken. 
- Ich konnte nicht mehr schlafen. 
- Aufgeregt? fragt mich Nicole. Ist doch nicht das erste Mal, dass du gegen Bayern spielst. 
- Warum seid ihr schon wach? 
- Ich muss was für die Uni machen.
- Und ich genieße es, wenn es hier noch ruhig ist. 
Paulis Handy piepste. Sie schaute schneller als nötig auf den Bildschirm und ihr Gesicht leuchtete sich auf. 
- Ist es 'ne Nachricht von deinem geheimen Freund? 
- Quatsch. 
Geheime Freundin hätte Paulina sagen wollen. Es war tatsächlich eine Nachricht von Maximiliane Rall, naja, Maxi eben. 

6 Uhr 44
Hi Pauli, ich bin gerade aufgestanden, ich war so aufgeregt, dich heute zu sehen. Ich spiele heute wahrscheinlich, also mach dich auf was gefasst! 
Scherz. 
Hält unsere Abmachung nach dem Spiel immer noch? (Ich hoffe ja, ich freue mich seit zwei Wochen darauf)
Pass auf dich auf, ich freue mich auf dich. 
Kuss (naja, ich küsse dich richtig später)

- Also? Wer ist es? fragte Melissa nochmal, anscheinend neugierig.
- Nur 'ne Freundin, die in München wohnt. Wir wollen uns nach dem Spiel sehen. 
- Oh! Oh... Schade. 
- Warum schade? 
- Ich hätte gerne was lustigeres gehört. 
- Ich kann auch was erfinden, wenn es dir lieber ist. 
- Du Idiot! lachte Melissa. 

Drei Monate früher

Paulina wusste nicht genau, warum sie noch nie bemerkt hatte, wie gut Maxi aussah. Naja, doch, bis jetzt hatten sie noch nie wirklich Zeit zusammen verbracht. Aber wegen eines Familienproblems musste Pauli für zwei Wochen nach München. Und da hatte sie sich so lost gefühlt, dass sie Linda angerufen hatte, die sie aus der Natio kannte. Sie hatte Pauli dann einfach zum Essen eingeladen, denn genau an diesem Abend kamen auch Lina, Maxi, Giulia und Mala. Und jetzt saß Pauli in Lindas Garten zwischen Giulia und Maxi. Es war alles irgendwie so... random? Aber auch nett. Lina und Giuli kannte sie auch aus der Natio, Mala war sofort lieb gewesen und Maxi... Mit ihr verstand sich Pauli auf Anhieb. Nach einer Stunde hatte sie schon das Gefühl, sie kannten sich ewig. 
- Wie lange bleibst du eigentlich in München? fragte Mala irgendwann.
- Ich bin mir noch nicht sicher, so zwei Wochen normalerweise. 
- Habt ihr in Hoffenheim kein Training? fragte Lina verwirrt. 
- Ich habe 'ne Verletzung, und Familie ist gerade wichtiger...
- Ja, klar, sorry, war 'ne blöde Frage. 
- Geht schon klar. 
- Du willst wahrscheinlich ein bisschen Pause vom Fußball, aber falls es dich interessiert, könnten wir dir ein Ticket für unser Spiel am Samstag besorgen. 
- Ich weiß nicht so recht. Gegen wen spielt ihr?
- Frankfurt, antwortete Lina sofort. Laura ist auch verletzt, du hättest also auch Begleitung im Publikum.
Maxi lachte.
- Wenn es so ist, gerne. 

Es war schon spät, als Paulina sich verabschiedete. 
- Vielen Dank für die Einladung Linda. 
- Nichts dafür. Immer wieder. War nett, dich wiederzusehen! 
- Falls du nächsten Freitag noch in München bist, kannst du gerne zum Grill komen! sagte Lina, die auch ging. 
- Mal sehen, aber danke. Bis Sonntag dann!
Pauli war gerade abgebogen, als irgendwer ihre Hand nahm. 
- Hey Süße! Willst du noch was mit mir trinken gehen? 
Es war ein Mann, ein bisschen älter als sie, er roch nach Alkohol und sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. 
- Lassen Sie mich los! 
- Was machs'te alleine draußen um diese Uhrzeit? Brauchs'te Gesellschaft? 
- Sie ist nicht alleine. 
Pauli seufzte erleichtert, sogar wenn sie nicht wusste, wer ihr Retter war. 
- Lassen Sie sie los. 
- Oder was? Wer biss'te überhaupt? Du siehst doch, dass wir beschäftigt sind! 
- Lassen Sie meine Freundin los, oder ich rufe die Polizei. 
- Ist schon gut, hier has'te sie. 
Er ließ Paulina los und ging so schnell weg, wie er gekommen war.
- Ist alles ok? 
Es war Maxi. Sie sah besorgt aus und nahm sofort Paulis Hand. 
- Ja... Danke. 
- Ich begleite dich nach Hause. Wo musst du hin? 
Pauli gab ihr die Adresse ihres Bruders. 
- Ist wirklich alles ok? 
- Ja. Nein. Ich weiß nicht. Ich bin einfach ein bisschen verwirrt. 
- Kann ich verstehen. 
- Warum warst du auf einmal da? 
- Ich musste dich noch was fragen, also bin ich dir gefolgt. 
- Und was?
- Ist jetzt wohl nicht der beste Zeitpunkt. 
- Frag schon, mir geht es gut.
- Ich wollte fragen, ob du Lust hättest, dich mit mir in den nächsten Tagen zu treffen?
- Echt jetzt?
- Ja... Ich meine, du bist nett, und ich hatte das Gefühl, wir verstehen uns ganz gut. Und vielleicht brauchst du auch ein bisschen Ablenkung in den nächsten Tagen.
- Da hast du Recht. Hast du Samstag irgendwann Zeit? 
- Um Drei vor'm Fussballplatz? 
- Perfekt! Ich freue mich. 
- Hier sind wir angekommen. Pass auf dich auf. 
- Danke fürs bringen. 
Paulina merkte erst jetzt, dass sie Maxis Hand immer noch in ihrer hatte.
- Sorry. 
- Nichts dafür.
Maxi löste ihre Finger voneinander und strich Pauli federleicht über die Wange. 
- Schlaf schön, und bis in zwei Tagen.

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