10. Erinnerungen

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"Ne demek istiyorsun?!" [Was meinst du damit?!] fragte ich ihn aufgebracht und stand auf. Mit jeder Sekunde wurde ich nervöser und die Angst nahm mich voll und ganz ein. Plötzlich kam Kara mir näher und nahm meine Hand. Es fühlte sich falsch an und ich wollte meine Hand zurückziehen, doch er drückte sie fester.

"Komm einfach mit." Ich wollte mich dagegen sträuben, aber seine Dominanz und Erscheinungsbild akzeptierten kein Nein. Er zog mich mit sich und wir saßen uns im hinteren Bereich des Autos hin. Kara saß vor mir und ich spürte seine Blicke, doch sagte nichts. Das Auto fuhr los und tatsächlich hörte ich im nächsten Moment die Polizei Sirenen. Ich schaute aus dem Fenster und sah wie sich das Dorf an mir vorbeizog. Erinnerungen unserer Kindheit kamen mir in die Gedanken und mein Herz begann zu schmerzen.

Es waren schon 4 Jahre seit dem Unfall... Ich schaute unauffällig auf meine Hand. Die Narbe würde mich immer an diesen Tag erinnern. Langsam streichelte ich durch die Narbe und schloss meine Augen. Ich erinnerte mich an meine Schreie nach Hilfe und die Gesichter meiner Eltern. Voller Blut. Asya mit den Krücken. Es war ein Wunder, dass wir noch lebten. Jemand rief den Krankenwagen und sie zerrten uns aus dem Auto. Im Krankenhaus wurden wir verarztet und als ich dann nach meinen Eltern schauen wollte... Ich würde niemals den Blick des Arztes vergessen, als er mir diese Nachricht überbrachte. An dem Abend wurde mir mein Leben aus den Boden gerissen! Ich hörte nur noch ein berauschendes Piepsen, bis ich in Ohnmacht fiel...

"Ayla, wir sind da." Meine Gedanken wurden durch die Stimme von Kara unterbrochen. Als ich sah, wo wir waren, keimte sich Wut in mir auf. Ich stieg aus und schlug ihm auf die Wange. "Verdammt! Ich will zu Asya! Wo ist sie!?" Ich schrie all meinen Trauer, all meinen Wut heraus und sah wie Kara tief durchatmete. Dann spürte ich einen Schmerz an meinem Arm. Er drückte zu und ich zischte auf.

Kara kam mir näher und flüsterte in meinem Ohr: "Wir sind doch schon bei ihr..." Sein Atem streifte an meiner Wange und ich schaute nur die Villa an. Asya war hier? Gerade als ich mich aus seinem Griff befreite und nach innen laufen wollte, hielt er mich auf. "Sie ist nicht in der Villa, sie ist an einem viel besseren Ort..." Übelkeit und Angst stiegen in mir auf. Meine Atmung wurde schneller. Was meinte er damit?! Nicht fähig, etwas zu sagen, folgte ich ihm. Wir liefen auf das kleine Haus, im Garten zu...

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