15. Masken der Täuschung

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Als der Abend anbrach, hörte ich plötzlich ein leises Klopfen an meiner Tür. Ich wusste sofort, dass es Kara war. Er öffnete die Tür und stand vor mir, sein Blick fest, fast schon prüfend. Ich fühlte mich unwohl, doch diesmal sagte ich nichts. Seine Worte am Telefon hallten immer noch in meinem Kopf nach und ich wusste, dass er mit mir spielte.

"Ayla", sagte Kara leise, "Ich weiß, dass du mir nicht vertraust. Aber ich verspreche dir, dass ich nur das Beste für dich will."

Ich sah ihn an, versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Tief in mir wusste ich, dass ich nichts unüberlegt tun durfte. Wenn ich jetzt mit ihm kämpfte, würde er nur noch mehr Kontrolle über mich gewinnen.

"Ich verstehe", antwortete ich langsam, als ob ich seine Worte wirklich in Erwägung zog. "Ich verstehe, dass du mir helfen willst. Und vielleicht habe ich zu schnell geurteilt."

Kara schaute mich überrascht an, als hätte er nicht erwartet, dass ich so ruhig reagierte. Ich merkte, wie sich ein Hauch von Erleichterung auf seinem Gesicht zeigte.

Ich sah, wie er einen Schritt näher trat, als wollte er mich beruhigen. Doch tief in mir spürte ich, dass ich mir gerade eine Maske aufsetzte. Vielleicht war das der einzige Weg, um herauszufinden, was er wirklich plante.

"Ich wusste, dass du es verstehen würdest. Du wirst sehen, dass alles, was ich tue, nur für dein Wohl ist."

Ich nickte, obwohl ich wusste, dass ich ihm nicht wirklich glaubte. Doch jetzt war es an der Zeit, ihm das Gefühl zu geben, dass er gewonnen hatte. Ich musste ihm glauben lassen, dass ich mich auf ihn einließ, während ich heimlich die Wahrheit suchte. Ich würde aufpassen, genau hinsehen und herausfinden, was er wirklich im Schilde führte.

Er sah mich mit einem fast triumphierenden Lächeln an, und für einen Moment fragte ich mich, ob er mein Spiel schon durchschaut hatte. Doch ich tat einfach so, als ob ich nichts bemerkte, als ob ich ihm wirklich vertraute.

Kara stand mir mit einem mal wieder so nah, dass ich seinen Atem an meinem Ohr spürte. Ich versuchte standhaft zu bleiben und ihn nicht wegzuschubsen. Bis er mir plötzlich einen Kuss auf die Wange hauchte...

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