Shadow Creek (Schattenschwingen)

Kap. 3*"1.Ich bin nicht deine Prinzessin & 2. interessiert mich dein Name nicht.

Kapitel 3

Ich konnte es noch immer nicht fassen, jetzt in diesem Internat zu wohnen. Ja, es war nicht so schlimm wie ich dachte, aber es war alles unheimlich. Das ganze Gebäude, das Außengelände und die Leute. Bis auf das Zimmer. 

"Du siehst toll aus.", sagte Candy während wir die Treppen nach unten gingen. Ich sah an mir herab. "Danke." Da es draußen schon etwas kühler wurde, hatte ich mir ein minzefarbenes Tank Top mit einem halb langen schwarzen T-Shirt und eine Röhrenjeans angezogen. "Du siehst auch gut aus.", machte ich ihr ein Kompliment. "Ach hör doch auf. Du kannst alles tragen, du bist so schlank." Ich verdrehte meine Augen. 

"Früher habe ich nicht so ausgesehen. Ich war etwas dicker. Willst du ein Foto sehen?" Ich habe mich immer hässlich gefühlt und dann habe ich viel abgenommen. "Ja gerne. Ich kann mir das nämlich gar nicht vorstellen. Denkst du es gibt beim Lagerfeuer auch etwas zu essen?" 

Wir bogen in einen Gang ab und gingen nach draußen. Irgendwo musste ein Lagerfeuerplatz sein, hatte ich auf der Karte gesehen. Wir konnten uns relativ leicht orientieren weil uns der Rauch den Weg wies und die anderen Leute auch in Richtung Lagerfeuer gingen. 

"Ich hoffe doch. Ich hab total Hunger. Bist du eigentlich freiwillig hier?" Sie sah mich an und lachte. "Du etwa nicht? Meine Cousine ist hier auch zur Schule gegangen und sie hat nur Gutes erzählt. " Nach ein paar Minuten kamen wir dann auf einen schmalen Pfad der uns den Weg weiste. "Ich wurde gezwungen. Meine Mom war auf einmal ganz heiß darauf, dass ich nach Shadow Creek gehe. Und da hatte ich keine Chance. Außerdem bin ich dann sowieso freiwillig her.", erzählte ich ihr. Ich konnte schon viele Stimmen hören und das Feuer knackte. Ich sah zu Boden weil mich das alles an meinen Ex erinnerte. 

"Und warum der Sinneswandel?", wollte Candy wissen. "Mhh... Ich hab meinen jetzt Ex Freund mit meiner jetzt Ex besten Freundin im Bett erwischt. Und danach hatte ich wieder einen Schwächeanfall.", erzählte ich ihr. Ich wusste nicht warum ich ihr das alles sagte, aber sie war so niedlich und sah so vertrauenswürdig aus. "Oh, das tut mir Leid. Muss ja schrecklich sein. Und sie haben wirklich gerade...", fragte sie. Ich nickte. "Hast du öfter Schwächeanfälle?" 

"Naja, in letzter Zeit schon.", antwortete ich ihr. "Oh, ich hab auch ein Problem. Ich träume Nachts von schrecklichen Dingen und wache schreiend auf. Also erschreck dich nicht." Wow, sie hatte auch Vertrauen in mich. "Ich sags keinem." 

Dann waren wir endlich da. Es brannte ein riesen Feuer und darum standen Heubinkel als Sitzgelegenheit. Es war alles voller Menschen, die nun ihre eigenen Klamotten anhatten und noch merkwürdiger aussahen. Manche hielten Marshmallows ins Feuer andere tranken und redeten. Die meisten standen in kleinen Gruppen auf dem riesen Gelände und ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz. Manche hatten sogar Zigaretten im Mund. Hatte meine Mom nicht erwähnt hier wäre Rauchverbot? Und Alkoholvebot?  

Candice und ich stellten uns zuerst mal an der Bar an, da ich auf keinen Fall auf Alkohol verzichten wollte. Plötzlich drehte jemand die Musik lauter und ein Dupstepsound dröhnte aus den Boxen. Party!  

"Ist doch toll oder? Ich dachte das wird so ne langweilige Lagerfeuerdingens.", sagte Candice. Sie wippte mit dem Kopf zur Musik und strahlte. "Super.Meine Mom denkt sicher wir würden im Zimmer sitzen und uns die Nägel lackieren.", sagte ich. Candice lachte. Dann kam ich endlich dran :" 2 Whisky Red Bull." Ich nahm die Drinks entgegen und gab einen an Candice weiter. Sie starrte mich mit ihren Kulleraugen an. "Na los. Noch nie Alkohol probiert?", fragte ich sie. Und sie antwortete ganz leise:"Nein...ich meine Eltern erlauben es mir nicht." Ich musste lachen.  

"Siehst du sie hier irgendwo?" Sie verneinte und dann kostete sie von dem Drink. "Na also.", sagte ich und trank auch von meinem. Ich blickte in die Runde um zu sehen mit welchen Leuten ich mich unterhalten konnte. Vielleicht erkannte ich ja Leyla wieder. Sie kannte sich hier ja gut aus. Aber alles was ich sah, waren Grüne Augen. Ich schluckte.