Kapitel 17 * " Ich liebe dich."

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Kapitel 17

1 Monat später...

Ehrlich gesagt, liebte ich dieses Internat mittlerweile, es war wie mein zweites Zuhause geworden und ich wollte auch gar nicht mehr weg. Ich hatte hier alles was ich wollte und brauchte und vor allen Dingen gehörte ich zu etwas. Ich hatte gute Freunde, einen liebevollen Freund, ein Zuhause und mein Geheimnis.

Ich war etwas Besonderes und das konnte nicht jeder von sich behaupten.

Ich war eine Schattenschwinge.

Ich nippte an einer Flasche Blut, zupfte meinen roten Kapuzenmantel zurecht und lächelte in den Spiegel. An diesem Abend hatte ich mein schönstes Kleid angezogen, denn es gab eine Party nur für mich.

Warum? Weil ich Geburtstag hatte. Vorsichtig klappte ich meinen Taschenspiegel zu und beobachtete wie die weißen Schneeflocken zu Boden glitten. Es war einfach wundervoll und ich stellte mich in die Kälte um es zu genießen.

Musik dröhnte von dem großen hell beleuchteten Saal herüber, wo die Party stattfand.

Den Monat nach meiner Entführung hatte ich genossen. Es war toll gewesen. Ich wurde von allen umsorgt, wurde auf roten Rosen gebettet und bekam jeden Tag Frühstück aufs Zimmer. Es war kaum zu glauben aber ich war meinen Freunden dafür dankbar.

"Na los. Was guckste so doof herum? Auf gehts.", sagte Candy und schubste mich weiter.

"Hey. Was hast du es denn so eilìg?", fragte ich sie und lachte. "Deine Party und du kommst zu spät.", tadelte sie und fuchtelte mit einem Finger vor meinem Gesicht herum.

"Ich hab mal gelesen, dass Verspätungen cool sind." Candy lachte. "Ja, ja Anni."

Ich sah Candy an und musste gestehen, dass sie richtig gut aussah. Sie hatte sich ihre Haare hoch gesteckt und dezentes Make-up aufgelegt. "Alles gute, Anni.", rief ein Junge neben dem Partysaal. Ich nickte ihm zu.

Seit diesem Gabrieldings war ich in unserer Schule sozusagen "berühmt". Auf jeden Fall grüßte mich fast jeder, der mich sah.

"Die Male hast du übrigend gut überschminkt.", strahlte ich und hob den Mantel ein wenig. "Danke."

Die Male an meinem Schlüsselbein sind leider nicht verschwunden, sie haben nur etwas ihre Form verändert, sodass sie aussahen wie Dornenranken, die sich um einen Schlüssel schlängeln. Es war seltsam aber ich musste mich damit abfinden.

Außerdem sind sie schwarz geworden und verbanden sich mit meinen Flügeln über meine Schulter. Ich sah das nicht gerne, weshalb Candy mir die Zeichen immer überschminkte. Ich hatte sie sonst niemanden gezeigt.

"Wo ist dein Lover?", fragte ich als wir eintraten. Der Raum war ganz voll mit feiernden Leuten, es war etwas stickig aber im Großen und Ganzen recht toll.

Sie legten sogar meine Libelingsmusik auf.

"Der müsste sich irgendwo bei den Snacks aufhalten.", sagte Candy und verdrehte die Augen. Ich blickte auf die rechte Seite und tatsächlich stand Kyle bei den Snacks und unterhielt sich mit Niall und Fred während er sich immer zwischendurch Chips in den Mund schaufelte.

"Du bist gut. Und wo ist Meiner?"

"So wie ich ihn kenne, genau hinter dir.", kicherte sie und hob die Augenbrauen. Wie aufs Stichwort schlangen sich zwei kräftige Hände um meine Taille und ein angenehmer Geruch wehte in meine Richtung.

Ich drehte mich um und tatsächlich erblickte ich ihn hinter mir. "Chris.", strahlte ich und gab ihm einen Kuss. "Hey Rotkäppchen. Na, wie gefällt dir die Party, zu bunt?", fragte er und hielt mich an meiner Taille fest.

"Ich finds toll. Du siehst bezaubernd aus. Ich habe noch nie so ein wunderhübsches Wesen auf Erden gesehen." Ich wurde rot. "Danke. Aber du siehst eindeutig besser aus." ich musste kichern.

Wir hatten in der letzten Zeit viel miteinander unternommen und gelacht. Mit ihm fühlte ich mich lebendig. Mit ihm fühlte sich sogar Schule gar nicht so schlimm an. Wir hatten auch oft miteinander für das Theaterstück geprobt. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass ich die Rolle angenommen hatte.

Vor einer Woche ist mir dann etwas raus gerutscht, was ich nicht vorhatte zu sagen. Wir hatten uns gerade geküsst, als ich sagte: "Ich liebe dich." Gott sei Dank, hat Chris gelächelt und mir dann ins Ohr geflüstert, dass er mich auch liebt.

Mir fiel ein Stein vom Herzen.

"Sind die Geschenke alle für mich?", fragte ich erstaunt, als wir schnell bei den Snacks vorbei huschten und einen Tisch in der Ecke ansteuerten. Es lagen eindeutig zwei Dutzend eingepackte Geschenke darauf.

"Für wen denn sonst? Das... ist übrigens von mir." Chris überreichte mir ein kleines Päckchen. "Danke.", sagte ich und machte es auf. Ich hielt eine wunderschöne Kette hoch und lächelte. Sie war so wunderschön.

"Danke. Das ist so lieb von dir. Die ist total hübsch.", hauchte ich. "Komm ich geb sie dir rauf. Chris stellte sich hinter mich und legte mir die Kette um den Hals. Dann legte er mir die Arme um die Taille und schmiegte sich an meinen Rücken. Ich bekam eine Gänsehaut. Seine Nähe tut mir gut.

"Lass uns tanzen." "Sehr gerne.", sagte ich und ließ mich von ihm zur Musik führen.

Später holten wir uns Getränke und Niall entdeckte mich schließlich. Natürlich war er schon wieder betrunken. Seine Kleidung sah dieses Mal noch um ein Eck teurer aus als sonst immer. Er umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.

"Happy Birthday, Anni. Ich hab ein tolles Geschenk für dich.", sagte er. "Wo ist es?"

"Schau dort hoch.", grinste er. Ich sah auf die Bühne und entdeckte meine Lieblingsband.

Ich qiekte aufgeregt. "Du hast Union J dazu bekommen hier zu spielen?", fragte ich erstaunt. "Jap."

Ich freute mich total und tanzte fast die ganze Nacht mit meinen Freunden.

Bis Chris und ich uns von der Party davon stahlen. Wir versteckten uns hinter einem großen Baum und breiteten unsere Flügel aus. Ein nächtlicher Ausflug war das Schönste was es gab.

Doch gerade als wir losfliegen wollten, gab es einen riesig lauten Krach. Etwas flog in die Luft und die Erde erzitterte unter uns. Ich schrie, da es so laut war und wir bückten uns auf den Boden um uns zu schützen.

Es konnte nur eine Bombe gewesen sein, die den Partysaal gesprengt hatte. Chris und ich sahen uns an und dann liefen wir sofort zur Party. Ich betete zu Gott, dass niemand verletzt worden war.

-----ENDE------

Soooooooooooo das war es jetzt. Dieses Kapitel ist das letzte von diesem Buch. Es endet etwas dramatisch aber ich hatte eigentlich einen zweiten Teil vorgesehen. Bisher weiß ich noch nicht ob ich noch weiterschreiben werde, da ich im Moment mit den anderen Büchern zu tun habe.

Über Kommentare freue ich mich ganz doll und über Votes natürlich auch.

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch in mein Buch Red Riding Hood reinschauen. Es ist ein Fantasyroman, in dem es um ein Mädchen geht, dass einen dschinn heraufbeschwört. Unabsichtlich wünscht sie sich in ein Märchen, dass immer mehr Gefahren birgt und verliebt sich in den Dschinn. Aber es gibt Gesetze, die untersagen, dass Menschen und Dschinn zusammen sein dürfen.....

xoxo CC

Shadow Creek (Schattenschwingen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt