Kapitel 6* "Ich glaub ich dreh mich schon seit ner Stunde."

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Kapitel 6

Chris lachte und Niall legte plötzlich seinen Arm besitzergreifend um mich. Er wollte wohl damit sagen: sie gehört mir. Aber ich fand das gar nicht so toll.

"Oh mein Gott, Anni! Das war ne Meisterleistung. Als ihr da rein seid, haben wir uns kaputt gelacht." Ich streifte Niall´s Arm ab und sah Rob und Candy zu uns rennen. Sie hatten ein Honigkuchengrinsen drauf. Mir war jetzt gar nicht mehr nach Party zumute und außerdem war mir arschkalt.

"Schön, dass es euch gefallen hat. Aber sowas werdet ihr bestimmt nie wieder sehen." Ich zeigte auf mich hinab.

"So schlimm siehts doch gar nicht aus. Willst du uns nicht deinem Freund vorstellen?", fragte Candy. "Ehm... Das ist Chris... Chris, das sind Candice, Rob und Niall." Chris nickte allen zu und sagte: "Schön euch kennen zu lernen. Wie wäre es wenn wir uns ein paar Drinks holen würden?", schlug  er vor. Seine Stimme war so weich und ich musste schaudern.

"Aber klar.", sagte Niall und ging als Erstes zu den feiernden Leuten. "Gerne.", sagten Rob und Candy gleichzeitig und schlenderten davon. Sie wollten so schnell wie möglich wegkommen damit ich mit Chris alleine war. Und ab da schlug mein Herz gleich viel schneller.

Wenn Niall nicht so versessen auf Alkohol wäre, dann hätte er es warscheinlich auch gemerkt. Chris drehte sich zu mir und fuhr sich durch seine dunklen Haare.

"Ist dir kalt, Anni?, fragte er und musterte mich. Er hatte wohl bemerkt, dass ich zitterte obwohl es nicht nur vor Kälte war sondern auch wegen ihm.

Warum hatte dieser Typ bloß so eine Wirkung auf mich? War es wegen seinem perfekten Körper oder weil er so etwas animalisches an sich hatte?

"Ja eigentlich schon.", gab ich zu.

"Du zitterst ja.", sagte er und machte dann etwas, dass meinen Atem kurz stocken ließ. Er zog sich doch tatsächlich sein schwarzes T-Shirt aus und reichte es mir. Ich konnte nur auf seine makellose, braungebrannte Haut starren.

Er hatte perfekte Bauchmuskeln und ich wünschte mir darüber streichen zu können. Tatsächlich streckte ich meine Hand nach ihm aus aber als ich das merkte, nahm ich mir das T-Shirt, dass er mir hinhielt.

"Das kann ich doch nicht annehmen, dann ist dir doch kalt.", versuchte ich zu sagen, doch er schüttelte den Kopf.

"Du bist gerade ins Wasser gefallen. Ich schätze du brauchst es mehr als ich. Außerdem bin ich ein Gentlemen.", sagte er und lächelte. "Na gut. Aber glaub ja nicht, dass du das T-Shirt jemals wieder bekommst. Ich hab bis heute noch eine ganze Schublade voll Klamotten, die nicht mir gehören.", sagte ich und Chris lachte.

"Das ist nicht witzig. Und da du so ein Gentlemen bist, könntest du dich kurz umdrehen?". Chris nickte leicht und drehte sich um. Ich starrte auf seine Schulter und musste lächeln. Er hatte doch tatsächlich ein riesengroßes Tatoo auf seinem Rücken. Es waren Flügel die sich auf seinem ganzen Rücken ausbreiteten und feinst säuberlich gearbeitet wurden.

Fertig mit dem Starren drehte ich mich weg und streifte mein nasses T-Shirt ab und zog mir Chris´ warmes Shirt an. Ich wurde sofort eingehüllt von diesem guten, sexy Geruch der Chris immer umströmte.

"So fertig.", sagte ich und Chris drehte sich wieder zu mir um mich zu mustern. Ich dachte ein Aufblitzen von Hunger in seinen Augen zu sehen, aber es war warscheinlich etwas anderes.

"Darf ich dir eine persöhnliche Frage stellen?", fragte er plötzlich. "Frag was du willst.", sagte ich. Mir wurde etwas mulmig und wartete was er mich fragen würde. "An dem Tag an der Tanke, als du zusammen gebrochen bist, was hat dich da so aufgebracht?" Ich sah ihn an und wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Irgendwie war es zu persöhnlich. Warum wollte er das überhaupt wissen?

Shadow Creek (Schattenschwingen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt