Kapitel 12 *"Einer muss ja schließlich Hilfe holen."

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Kapitel 12

Ich stieß die Tür  zum Zimmer auf mit einer heißen Schoko in der Hand, die ich mir noch schnell aus dem Automaten genommen hatte. Mir war extrem kalt. „Hey. Du musst mir alles erzählen.“, sagte Candy als ich die Tür aufmachte und mich langsam von meinen nassen Sachen schälte. Sie hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Woher weißt du es?“ 

„Als du plötzlich weg warst, hab ich nachgesehen wo du steckst.“ Sie grinste mich breit an und ich wurde rot. Sie hatte doch nicht spioniert, oder?

„Hast du alles gesehen?“, fragte ich. Candy schüttelte den Kopf.  „Nein, ich bin gegangen als er die Flügel über euch ausgebreitet hat. Hat ja heftig angefangen zu regnen.“ Sie klappte ihren Laptop auf und dann tippte sie etwas hinein. „Er hat mich geküsst. Ich konnte es selbst nicht glauben.“, sagte ich und griff an meine Lippen.

„Das ist so süß. Wie war es?“, sagte sie und starrte auf ihren Laptop. „Es fühlte sich fabelhaft an. Einfach richtig. Chris ist so attraktiv und er riecht so gut.“ „Man. Willst du nach allem wieder an deine alte Schule zurück?“ Ich wusste dass es dafür nur eine Antwort gab.  „Nein. Aber sag mal, was machst du da?“, fragte ich sie und schmiss ihr ein Kissen rüber. „Ich chatte mit Kyle.“ Ich stand auf und ging zu ihr hinüber.

„Den musst du mir unbedingt mal vorstellen wenn er so toll ist.“, sagte ich und setzte mich zu ihr. „Mache ich. Aber solange Niall immer bei uns rumhängt, habe ich Angst, dass er mir wieder abhaut.“ Wir mussten kichern. „Komm. Machen wir ein Foto und stellen es auf Facebook.“, schlug ich vor. Wir setzten uns vor die Webcam und machten ein paar verschiedene Posen. „Sieht cool aus.“ Ich nickte. Candy schrieb darunter: Gute Nacht J

Ich ging wieder in mein Bett und Candy sagte: „Ich freu mich schon auf morgen und auf dich, in deinem wunderhübschen Kleid.“ Aber mir drehte sich sofort der Magen um. Ich fragte mich allmählich, warum ich unbedingt Schauspiel als Freifach wählen wollte.

*************

Tik, Tak, tik, tak. Die Uhr tickte stetig weiter und kam der 9 immer näher und näher.

Bum, bum, bum, bum. Mein Herz schlug so heftig, dass ich mich gar nicht mehr konzentrieren konnte. Niall und ich standen hinter der Bühne, die Hände miteinander verschränkt. Ich war total nervös und kurz davor zu hyperventilieren.

Das einzige, dass mich kurz zum Schmunzeln brachte, war das Niall im Anzug aufgetaucht war. Ich hatte natürlich das Kleid angezogen obwohl ich es übertrieben fand. Alle anderen trugen ihre normale Kleidung und betrieben keinen Aufwand. Ich hatte echt Füße wie Wackelpudding und dann führte mich Niall nach draußen.

Endlich auf der Bühne schaute ich kurz zu den anderen unten auf den Sitzen und als ich Chris mit einem schiefen Lächeln ansah, wurde mir sogleich warm ums Herz. Ich fasste Mut und wollte mich nicht blamieren, also spielte ich die Szene so gut ich konnte. Am Schluss sah mich Niall mit breitem Grinsen an und flüsterte mir: „Toll gemacht.“ Ins Ohr.

Wir bekamen Applaus und ich flüchtete so schnell wie möglich die Treppe nach unten zu Candy. „Ihr wart spitze.“, sagte sie und ich setzte mich neben sie. „Ja, wem sagst du das?“, sagte Niall selbstgefällig und ließ sich neben mich fallen.

„Seit nicht ihr jetzt dran?“, fragte ich und warf meine Haare nach hinten, die ich mir gelockt hatte. Ich war froh, dass jetzt die ganze Anspannung von mir abfiel. „Oh ja. Rauf mit dir Kyle.“, sagte Candy und schubste ihn auf die Bühne. „Ich hab dir doch gesagt, dass du fabelhaft bist. Du kannst alles wenn du es nur willst.“, flüsterte Niall mir zu. Er legte eine Hand auf Meine doch ich schob sie wieder weg. Ich wollte nichts von ihm. „Ja, ja. Ich weiß.“, antwortete ich. Nachdem wir ungefähr die Hälfte der Sketches angehört hatten und die Stunde vorbei war, bat mich der Lehrer noch etwas zu bleiben. „Bist du dir sicher, dass ich dir nicht beim Ausziehen behilflich sein soll?“, flüsterte Niall doch ich sagte: „Nein Niall. Geh jetzt.“

Shadow Creek (Schattenschwingen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt