Kapitel 16
Ich hatte noch einmal den Schreibtisch durchwühlt und doch etwas nützliches gefunden. Ein Foto von Vicci. Sie war hübsch und hat die gleiche Haarfarbe wie ich, sonst würde ich sie eher nicht mit mir vergleichen.
Aber ich zeriss das Foto gleich wieder weil ich sie hasste obwohl ich sie gar nicht persöhnlich kannte. Sie wollte meinen Körper für sich selbst und nur das zählte.
Mit all meiner Kraft rüttelte ich wieder an der Tür solange bis ich sie endlich aus den Angeln riss. Vor der Tür fand ich ein liebevoll zusammengefaltenes Kleid vor. Gabriel hatte also damit gerechnet, dass ich ausbrechen würde.
-Mist-
Ich hob das Korsett- Rüschenkleid auf und hielt es an meinen Körper. Es war wunderhübsch. Ich konnte nicht anders als es mir anzuziehen und sah mich weiter um.
Ich befand mich in einem kleinen Raum, der nur ein rotes Sofa enthielt. Waffen waren keine da, die ich hätte benutzen können.
Auch hier gab es keinen Ausweg. Der einzige Weg nach draußen war eine Stahltür und die konnte ich nicht aufbrechen.
Nach ein paar Stunden voller quälender Warterei, öffnete sich die Tür von ganz alleine zum Treppenhaus. Es war keiner da, also stürmte ich raus und gleich nach unten. Ich rannte so schnell ich konnte in den Wald hinein.
Äste knackten, ich kratzte mich auf aber ich wollte einfach vor Gabriel fliehen. Doch dann rannte ich plötzlich an etwas an. Gabriel.
"Nein.", keuchte ich. "Ruhig, kleines. Du kommst genau richtig.", sagte er. Er hatte mich gesteuert. Ich wäre sonst nie im Leben auf ihn getroffen. Mein Herz rutschte mir in die Hose.
Hinter ihm war ein großes Lagerfeuer. Am Boden war ein Stern gezeichnet und daneben stand ein großer Sarg.
Ich hustete. Gabriel lachte und sagte: "Gefällt es dir? Komm mit." Ich bewegte mich. "Nein, was hast du vor? ich will nicht sterben."
"Du stirbst ja nicht direkt, meine Liebe. Und jetzt stell dich ins Kreuz." Ich folgte seinem Befehl, obwohl ich nicht wollte. Ich wollte wieder umdrehen und davon laufen.
"Was ist das?", fragte ich aufgeregt und deutete auf den Sarg. "Das ist Vicci. Ihr Geist ist noch an ihren Körper gebunden. Gabriels Lachen erfüllte die Nacht und ich konnte die Verrücktheit in seinen Augen erkennen.
Ich schluchzte. Als ich in den Sarg sah, wurde mir übel. Da lag wirklich ein Mensch in ihm. Tot. Die Leiche sah gar nicht so verwest aus, nur etwas merkwürdig und bleich.
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass dieser Schwachsinn funktioniert, oder?", fragte ich. Gabriel trat vor mich, ein Buch in der Hand. "Still jetzt." Meine Kehle wurde trocken.
Gabriel murmelte seltsame Worte, woraufhin das Feuer noch mehr loderte. Immer wieder sang er diese Melodie und mein Körper wurde schwerer. Dann hielt er ein Messerins Feuer, tunkte es in Asche und schnitt mir damit in die Hand, sodass Blut floss. Er drehte mich einmal im Kreis, sodass das Blut einen Kreis um mich bildete.
Mein Handgelenkt brannte so fürchterlich. Gabriel schüttete auch noch anderes rotes Zeug im Kreis herum und murmelte weiter sinnlose Worte. Und plötzlich fühlte ich mich leichter.
Vertraute Worte ließen mich jedoch wieder auf den Boden sinken. Gabriel ritzte in meine Haut Zeichen ein. ich schrie und dann sah ich Chris und Candy hinter Gabriel auftauchen.
Gott, war ich erleichtert als ich die vertrauten Gesichter der beiden sah. "Lass sie sofort in Ruhe, Gabriel.", sagte Chris. Ich spürte wie etwas versuchte in mein Bewusstsein einzudringen. Mir drückte der Kopf aber ich wollte stark bleiben. Chris war am Leben. Ich war erleichtert.
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Shadow Creek (Schattenschwingen)
FantasíaAnni wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt, Shadow Creek ist aber kein normales Internat, das wird sie schneller als ihr lieb ist herausfinden denn sie lebt mitten unter den Schattenschwingen. Und dazu kommt noch ein geheimnissvoller Typ...