Kapitel 2 *"Bambi, also..."

11.5K 519 154
                                    

Kapitel 2

Nur Verrückte hier!

Ich wurde von einem lauten merkwürdigen Geräusch geweckt, das sich in meinem Zimmer befand. Durch meine verschlafenen Augen konnte ich einen blonden Kopf ausmachen, der hin und her wuselte. Mein Verstand war noch etwas vernebelt und meine Augenlieder fühlten sich schwer an, da ich am vorherigen Tag so viel geweint hatte. 

Seufzend nahm ich ein Kissen und schmiss es nach dem Blondschopf, denn ich wollte weiterschlafen. 

"Au!", schrie die Person wütend. Die Stimme war mir nur allzu bekannt und ich schreckte hoch. 

"Mom, was machst du in meinem Zimmer? Und auch noch so früh, es ist 7 Uhr.", raunzte ich sie entsetzt an. 

"Was machst du in meinem Haus?", frage sie stattdessen. Na, super. Was wollte sie damit wohl klarstellen?  

"Ich wohne hier.", gab ich kleinlaut zurück. Meine Mom zog eine Augenbraue hoch hatte aber darauf nichts mehr zu sagen. Sie machte einfach weiter. Ich wunderte mich was sie da tat denn sie schmiss Sachen aus meinem Kleiderschrank in eine Tasche. "Fräulein, du wohnst nicht mehr lange hier.", sage sie dann doch. Warum musste sie so früh wieder rum nerven? Hatte ich nicht schon genug Probleme?  

"Mom, was tust du da überhaupt?", versuchte ich noch mal zu fragen obwohl ich es mir schon denken konnte. 

"Ich helfe dir packen. So wie ich dich kenne, kriegst du deinen faulen Arsch sowieso nicht hoch." Seit wann redete meine Mutter so mit mir? Ich schmiss mich wieder zurück in die Kissen und seufzte. Seltsamerweise fühlte ich mich so leicht. Als würde ein Teilmvon mir fehlen. Ich war nicht mehr vollständig ohne Stephen und deshalb interessierte mich auch gar nicht was Mom da in meinem Zimmer trieb. Ich würde sowieso ins Internat gehen. Mich hielt nichts mehr an diesen Ort. 

"Bitte, lass es gut sein. Ich kann selber packen.", sagte ich und hoffte sie würde dann endlich abhauen. Ich war todmüde und es waren noch Ferien die ich genießen wollte. 

"Wirklich? Gestern hast du einen halben Herzinfarkt gekriegt und heute muss ich nicht mal darum betteln? Du gehst ins Internat? ",fragte meine Mutter verblüfft. "Ja....ja."sagte ich entschlossen. Sie strahlte übers ganze Gesicht und dann sah sie mich besorgt an. "Da stimmt doch etwas nicht. Du siehstschrecklich aus." Danke Mom, dachte ich mir. Warum mussten Eltern immer merken wenn irgendetwas nicht in Ordnung war? "Alles in Ordnung Mom.", sagte ich und lächelte was eher wie eine Grimasse ausgesehen haben musste. "Mhh, irgendetwas stimmt nicht mit dir. Du kannst es mir ruhig sagen.",versuchte sie es noch einmal.  

Ich rang kurz mit mir selbst aber dann entschloss ich mich es ihr zu sagen, da sie Stephen so gern hatte. Ich glaubte sie stellte sich manchmal sogar vor wie wir heirateten. "Also gut. Stephen hat mich betrogen. Ich hab Schluss gemacht.", platzte ich heraus und vergrub mein Gesicht in einem Kissen.  

"Ach, Schatz das tut mir Leid. Er hat dich gar nicht verdient. "sagte sie und und strich mir über die Schulter. Nein, ich brach schon wieder in Tränen aus. Konnte dieser Schmerz denn nicht vergehen? Ich hörte wie meine Mutter aufstand und sich verabschiedete. Sie quatschte etwas von Arbeit aber ich hörte ihr an dass sie mit der ganzen Sache überfordert war. Beziehungen waren eben nicht ihr Ding. Ich fragtemich wie sie das mit Dad gemacht hat. Er war fast nie da wegen seiner Arbeit aber wenn er dann mal zuhause war, waren sie unzertrennlich. 

"Ach ja, im Internat herrscht strenges Rauchverbot." Und damit verschwand sie. War denn der Geruch des gesgrigen Abends immer noch zu riechen? Jetzt glaubte sie auch noch ich würde rauchen. Tat ich ja auch. 

War das zu glauben. Innerhalb kürzester Zeit war mein Leben im Arsch. Es konnte zwar immer noch schlimmer kommen und ich würde in die Psychatrie gesteckt werden, wenn ich meiner Mom von den Albträumen und den Schwächeanfällen erzählen würde aber was solls. 

Shadow Creek (Schattenschwingen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt