Kapitel 8 *"Willst du mich denn nicht?"

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Kapitel 8

Ich bin definitiv nicht der Sportfreak. Deshalb musste mir Niall unbedingt zeigen, wie man bei Volleyball das Service machte. Dabei stellte er sich zu nahe hinter mich, umfasste meine Hände und zeigte mir wie man perfekt aufschlug. Ehrlich gesagt, genoss ich es irgendwie von jemanden umgarnt zu werden. Auch wenn es der arroganteste Typ der Schule war.

Auf jeden Fall holte ich mir schon die nächste Schramme weil ich bäuchlings im Sand landete nachdem ich den Ball erwischen wollte. Mein Knie tat weh und ich setzte mich an den Rand um den anderen zuzusehen.

**********

Es verging eine Woche und ich lebte mich so gut es ging ein. Candy und Rob wuchsen 'mir so richtig ans Herz und wir machten total viele Scherze. Auch Niall war super witzig, mir seinen Kommentaren und Anmachsprüchen hatten wir immer viel zu Lachen. Auch wenn es mir manchmal auf die Nerven ging, dass er so an mir hing.

Wir hätten uns eigentlich noch treffen sollen, wegen des Theaterstückes aber Niall ist etwas dazwischen gekommen. Irgendeine komische Sache mit seinem Vater. Das mussten wir morgen warscheinlich nachholen.

Auch mit Chris hatte ich zwei Zusammenstöße. Einmal bin ich im Gang gegen ihn gerannt und haben uns dann kurz unterhalten aber dann ist wieder Nola aufgetaucht. Und einmal habe ich iihn im Schulhoft getroffen. Ich habe jedes Mal Herzflattern bekommen. Ist das denn normal?

Nach dem Abendessen ging ich nochmal nach draußen um zu telefonieren. Mir tat die frische Nachtluft gut. Das ganze Gebäude hatte in der Nacht etwas mysteriöses und die Schatten, die in den Ecken lauerten, waren mir nicht geheuer.

Aber nur hier war ich völlig ungestört und von allen abgeschottet. Ich hatte mich in eine Ecke des großen Hofes verzogen und unter einen großen Baum, der die Äste so weit nach unten gebeugt hat, sodass es ein kleiner Unterschlupf war.

Ich durchstöberte mein Handy. 3 vermisste Anrufe von Stephen, 1 SMS von Mom und Dad, eine SMS von Linny( einer Freundin aus meiner alten Schule). Seit wann war ich denn so begehrt? Ich zupfte meinen übergroßen Pulli zurecht und setzte mich ins weiche Gras.

@Hey Mom. Mir gehts ziemlich gut hier. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. :)@, schrieb ich meiner Mom. Jeden Tag zu telefonieren nervte mich tierisch.

Als ich einen schrecklichen Aufschrei hörte, schreckte ich jedoch hoch. Ich lauschte angestrengt in die Nacht hinein, konnte jedoch nichts mehr hören. Mir wurde etwas mulmig zumute, so ganz alleine draußen. Aber es konnten doch nur ein paar Jungs gewesen sein, die herumalberten. Ich musste ja nicht gleich vom schlimmsten ausgehen.

Obwohl, das tat ich immer.

Ein zweites Mal ertönte ein Schrei und es klang gequält. Ich sprang auf um nach zusehen, von wo das Geräusch gekommen war. Langsam wurde mir etwas schlecht und mein Puls beschleunigte sich. Ich folgte der nun lauter werdenden Geräusche bis nahe an den Waldrand außerhalb des Schulgeländes. Dort versteckte ich mich hinter einer alten Birke und konnte 3 streitende Jungs ausmachen.

Wenn ich doch nur besser sehen könnte, dachte ich. Anscheinend gingen zwei Personen auf einen los und das war ganz schön unfair. Ich überlegte mir schon ob ich Hilfe holen sollte, doch dann ließen die Jungen von den Armen ab und er sackte zu Boden.

Ich beobachtete wie die beiden fortgingen und kurz konnte ich erkennen, dass einer blonde Haare hatte und der andere künstliche Flügel um seine Taille liegen hatte. Was für Freaks.

Ich fragte mich ob denn niemand hier normal war. Als die beiden außer Reichweite waren, wollte ich dem Jungen helfen, den sie verprügelt hatten und rannte zu ihm hin. Ich schrieb sofort eine SMS an Candy, dass sie jemanden nach draußen schicken sollte, denn der Junge bewegte sich nicht mehr.

Shadow Creek (Schattenschwingen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt