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K A P I T E L 1 2
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Jeongguk hatte sich von dem Dunklen König abgewandt und führte seine Truppe, die die bewusstlosen Geiseln in Gewahrsam genommen hatte, aus der Ruine, die einst mal eine prachtvolle, dunkle Festung gewesen war.
Vor dem Eingang der Burg warteten sie, formierten sich wieder neu, während Jeongguk fast schon teilnahmslos da stand und das Schwert in seiner Hand fest umklammerte. Er sollte noch einen Versuch wagen, das Halsband von sich zu bekommen. Er musste es versuchen. Aber wenn er dieses Schwert durch Taehyung treiben würde, wer würde ihm dann das Halsband abnehmen? Verlor es dann seine Wirkung?Natürlich spürte Taehyung, was Jeongguks Gedanken waren, doch er ließ ihn machen. Oder eher blieb ihm nicht die Möglichkeit, Jeongguk in Schach zu halten. Da war noch immer der richtige Taehyung, der versuchte, wieder die Kontrolle zu erlangen. Darum musste er sich zuerst kümmern. »Führe mich endlich zum Quartier, Jeongguk. Ich warte ungern«, knurrte er ungeduldig und tippte mit der Speerspitze auf Jeongguks Schwert. »Wehre. Dich. Nicht.«
Jeongguk antwortete nicht, zumindest vorerst nicht und schwang sich schon auf seinen schwarzen Wallach. Dort standen noch so viele weitere Pferde. Der König konnte sich eines aussuchen.
»Natürlich nicht, Eure Hoheit. Wie könnte ich auch?«, fragte er, doch die Wut schwang in Jeongguks Stimme mit. Sein früheres Ich hätte sich das niemals getraut, doch er hatte ernst gemeint, als er gesagt hatte, dass er lieber sterben würde, als sich zu unterwerfen.Ironie hatte sich in seine Worte geschlichen, doch Jeongguk sah wieder nach vorn und versuchte, sich etwas Vernünftiges einfallen zu lassen, um dieses Halsband loszuwerden.
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Das Anwesen war ebenfalls eine Burg. Nicht so groß wie die Ruinen, doch groß genug, um ganze zweihundert Männer unterbringen zu können. Die Gefangenen ließ Taehyung ins Verlies werfen. Ein Stück seiner selbst konnte sich noch durchringen, einen Arzt nach Yeonjun zu schicken, damit dieser ihn behandeln konnte. Die Verbeugungen der anderen Soldaten versuchte Taehyung irgendwie zu ignorieren. Denn erst jetzt lichtete sich so langsam der Nebel um Taehyungs Verstand, bis die Macht vollkommen verschwunden war. Die Augen waren wieder golden, so wie vorher, und die Kopfschmerzen weg. Mit Jeongguk stand Taehyung allein in der Eingangshalle. »Was ... hat das alles hier zu bedeuten?«
Als diese erdrückende Macht endlich verschwunden war, sah Jeongguk wieder auf, blieb stehen und drehte sich zu Taehyung um. Er antwortete nicht, sondern ging den Weißhaarigen gleich an den Kragen. »Du nimmst mir jetzt sofort dieses Ding ab, hast du mich verstanden?!«, schrie Jeongguk den anderen auffordernd an, wobei sein Griff fester wurde. Sein Hals war immer noch blutig, rot und zerkratzt. Doch seine Muskeln und Sehnen unter dem Halsband spannten sich an, als er endlich wieder die Möglichkeit bekam, diese Forderung erneut zu stellen. Wer wusste schon, wann der Dunkle König wiederkommen würde?
Mit großen Augen starrte Taehyung in die von Jeongguk, die so voller Wut und Hass flammten. So gut es ging, versuchte er sich wieder zu fangen, konnte es sich aber nicht verkneifen, einmal schwer zu schlucken. »L-Lass mich los!«, befahl er, wenn auch diesmal mit einer sehr unsicheren Stimme. Niemals würde er Jeongguk dieses Halsband abnehmen. Dann wäre ja alles umsonst gewesen. Und außerdem war dies der einzige Weg, um Jeongguk in Schach zu halten. Eigentlich hätte Taehyung ihn zum Ritterorden führen sollen ... Doch diese verdammten Stimmen, diese Macht hatte anderes vorgehabt.
Ein unzufriedenes, bedrohliches Knurren entfuhr Jeongguks Kehle. Er versuchte, sich gegen den Befehl zu wehren, doch das Halsband schnürte sich automatisch enger um seinen Hals und so ließ er Taehyung nun doch los, stieß ihn etwas von sich.
»Daran bist du selbst Schuld! Hättest du mir nicht dieses verdammte Ding umgelegt. Ich würde dich umbringen, wenn ich könnte. Oder noch besser gleich mich«, murrte er, der Hass und die Wut kam durch seine Stimme gar nicht richtig zur Geltung, aber wenigstens seine Hand krallte sich um den Knauf seines Schwertes, das er am liebsten ziehen würde.»Genau deswegen trägst du es ja. Damit ich nicht umgebracht werde. Ich würde gerne noch ein paar Jährchen leben, bevor ich ins Gras beiße«, erwiderte Taehyung und hielt sich den Hals. Der Griff des Dunkelhaarigen war alles andere als sanft gewesen. »Und warum solltest du dich selbst umbringen wollen? Ich dachte ... du willst der Welt schaden? Den Dunklen König wiedererwecken und dich an denjenigen rächen, die dir und deinem König einst geschadet haben.«
Auf diese Worte lachte Jeongguk einmal laut auf. »Du hast keine Ahnung von dem, was ich will! Das, was du denkst, haben dir höchstens deine heiligen Ritter eingeredet! Du bist so … naiv und dumm!«, spottete der Nachtkrieger und schüttelte den Kopf, fegte eine Vase vom nächstbesten Tisch.
»Wie sehr ich euch verachte. Ihr tut so, als wärt ihr das einzig Wahre auf dieser Welt. Ihr tut so, als wäre euer Orden etwas Heiliges, dabei seid ihr nicht besser als die dunkle Seite selbst!«, zischte er abwertend, der Hass glühte in seinen Augen wie das gierige heiße Feuer.
Ein Groll aus alten Zeiten. Eine Geschichte, die heute niemand mehr kannte. Außer natürlich Jeongguk.Taehyung hatte von all dem natürlich keine Ahnung. Wie auch? Das einzige, was er kannte, waren die Geschichten von Cho Nan. Dass einst der Dunkle König Angst und Schrecken über die Welt gebracht hatte und dass die Lichtenritter ihn und seinen Handlanger zu Fall gebracht hatten. Nun würde der Dunkle König mitsamt seiner Rechten Hand zurückkehren und sich an der Welt rächen. Aber war diese Geschichte auch tatsächlich wahr? Konnte Taehyung Cho Nans Worten überhaupt trauen? Und vor allem ... Warum dachten alle, dass er, Taehyung selbst, der Dunkle König sein sollte?
»Ich wurde von den Lichtenrittern adoptiert. Natürlich kenne ich eure Geschichten nicht.« Taehyung zögerte mit der nächsten Frage. »Du könntest mich aufklären, wenn du schon denkst, dass ich naiv und dumm bin.«»Natürlich wurdest du adoptiert. Dass du kein wahrer Lichtenritter bist, ist ja spätestens jetzt klar«, meinte Jeongguk augenrollend.
Wie nervtötend. Jetzt sollte er auch noch seine Geschichte erzählen.
»Ich finde, deine ach so geschätzten Ritter sollten dir das erzählen, wenn sie um Gnade winseln, weil sie nicht sterben wollen«, spottete er nur gereizt und funkelte Taehyung auch genauso an.
Dann drehte er sich weg, um zu gehen. Sollte Taehyung sich doch selbst umsehen. Hier würde Taehyung so schnell eh nicht mehr wegkommen, jetzt wo feststand, dass er der wiedergeborene König der Dunkelheit war.Fassungslos starrte Taehyung dem dunklen Krieger hinterher. Der schien ja richtig genervt zu sein, ja ziemlich angepisst. Und er wollte nicht mal etwas mit dem Dunklen König zu tun haben? Da passte hinten und vorne etwas nicht.
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𝐒𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰'𝐬 𝐅𝐚𝐭𝐞ᵛᵏᵒᵒᵏ ✓
Fanfiction🅒🅞🅜🅟🅛🅔🅣🅔🅓 Eine alte Welt ist mit dem gefallenen Dunklen König gestorben und eine neue wurde im scheinenden Licht des Friedens geboren. Doch wo Tag herrscht, muss auch Nacht sein. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Dunkle König zurü...