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K A P I T E L 2 7
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Jeongguk hatte sich unter den Baum gestellt und sich dort angelehnt, die Augen waren geschlossen. Der Wind strich ihm durch die dunklen Haare und für den Moment sah er einfach nur friedlich aus.
Taehyung merkte gar nicht, dass er Jeongguk lange anstarrte. Er verfolgte seine Gesichtszüge, betrachtete die glänzenden dunklen Haare und schließlich blieb sein Blick an den schmalen, rötlichen Lippen hängen. Spinnenlilien ... Ja, irgendwie erinnerte Jeongguk ihn ein wenig an eine Spinnenlilie. Langsam trat Taehyung auf ihn zu. Es fühlte sich genauso an wie in jener Erinnerung. Die Wiese um sie herum verwandelte sich zu einem Feld voller Spinnenlilien. Der Mond hing im vollen Schein hoch oben am Himmel, obwohl soeben noch Tag gewesen war. Taehyung wunderte sich nicht einmal über diese Illusion. Er ging einfach weiter und ließ sich von Wen Fei führen. Als er vor Jeongguk stand, nahm er vorsichtig seine Hand in seine.
Jeongguk versuchte die Schritte zu ignorieren, doch das funktionierte nicht allzu gut, wenn er ehrlich war. Dennoch öffnete er erst die Augen wieder, als er plötzlich Taehyungs Hand an seiner spürte. Das Rot in seinen Augen glänzte hell, als wären sie selbst aus Feuerfeenknochen gemacht worden. Jeongguk sagte nichts, spürte nur, wie sein Herz raste und er das Gefühl hatte, es könnte jederzeit aus seiner Brust springen.
»Was willst du?«, fragte Jeongguk leise und schluckte. Obwohl er das Gold in den Augen des Ritters sah, war Jeongguk sich gerade nicht sicher, wer genau da gerade vor ihm stand: Wen Fei? Oder Taehyung?
»Kann ich dir etwas zeigen?«, fragte Taehyung vorsichtig und hielt die Verbindung zu Jeongguks Seelentor. Selbst wenn dieser im Moment kalt und abweisend wirkte, hörte Taehyung den Herzschlag des anderen regelrecht gegen die Brust donnern. »Ich habe eine weitere Erinnerung gesehen. Und ich denke, wir sind der Wahrheit näher dran als wir glauben.«
Der Dunkelhaarige zögerte. Er spürte ein Ziehen in der Brust. »Was ist es, das du mir zeigen möchtest?«, fragte er. Es schien, als wäre er unsicher, ob er das wirklich wollte.
Was meinte Taehyung mit der Wahrheit näher sein, als sie glaubten?Taehyung antwortete jedoch nicht, sondern zog Jeongguk einfach nur mit sich in den hinteren Teil des Gartens. Dieser war riesig, wurde in mehrere Abschnitte eingeteilt. Und der eine Teil des Gartens bestand tatsächlich aus einem Feld voller bunter Blumen. Der große Baum, der dort in der Mitte stand, war noch immer der gleiche wie in Taehyungs Erinnerungen. Und dahinter hatte der Vollmond am Himmel gestanden. Die Illusion war längst wieder fort, doch sie hatte einen komischen Beigeschmack hinterlassen. Genauso wie der Anblick, der sich ihnen jetzt bot. »Erkennst du diesen Ort wieder, Jeongguk?«
Dass Jeongguk einfach mitgezogen wurde, ließ ihn etwas stutzig werden. Gerechnet hatte er damit ganz und gar nicht, aber nun gut. Eine Wahl hatte er sowieso nicht. Als er nun vor dem Baum stand, sah er diesen wie versteinert an. Irgendetwas sagte ihm, er sollte diesen Ort kennen, aber so tief er auch grub, er bekam die Erinnerung nicht zu fassen. »Ich glaube schon«, meinte er langsam, doch in seinem Gesicht stand immer noch Verwirrung.
Taehyung watete durch das Blumenmeer und suchte nach genau der einen Pflanze. Anscheinend hatten die Ritter mittlerweile andere Blumen gepflanzt. »Als ich dich vorhin in den Arm genommen habe, sah ich dieses Blumenfeld hier, nur dass dieser voller Spinnenlilien war. Wir beide standen hier und haben uns in die Augen geschaut. Es war Vollmond. Und dann habe ich dir versprochen, dir eines nachts den Mond zu schenken. Ich würde es immer noch tun wollen.« Der letzte Satz wurde mehr von Wen Fei gesprochen als von Taehyung und doch hätte er sie auch in seinem neuen Ich wahrscheinlich eines Tages gesagt. »Wir waren hier, weil dies der Moment kurz vor der großen Schlacht war. Hier ... habe ich dich getötet.«
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𝐒𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰'𝐬 𝐅𝐚𝐭𝐞ᵛᵏᵒᵒᵏ ✓
Fanfiction🅒🅞🅜🅟🅛🅔🅣🅔🅓 Eine alte Welt ist mit dem gefallenen Dunklen König gestorben und eine neue wurde im scheinenden Licht des Friedens geboren. Doch wo Tag herrscht, muss auch Nacht sein. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Dunkle König zurü...