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K A P I T E L 5 1
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Der nächste Tag brach recht schnell ein. Natürlich hatte Elio wieder die besten Kleider für Jeongguk herausgesucht. Er kam sogar vorbei, um sie ihm persönlich zu übergeben.
»Ich habe mich von dem Dunklen König inspirieren lassen. Er liebte das Rot an dir. Es passt zu deinen Augen. Ich muss zugeben, dass sie wirklich besonders schön an dir aussehen, deswegen habe ich dir für die Zeremonie ein Gewand in genau diesen Farben kurzfristig anfertigen lassen. Wenn du fertig bist, komm runter auf den Hof. Die Kutsche steht dort schon für dich bereit.«Jeongguk schluckte, als er sich den Stoff genauer ansah: Schwarze Akzente, rote Edelsteine, rote Farbe, schwarze Verzierungen und goldener Schmuck.
»Danke, ich mache mich fertig«, antwortete er schnell. Kutsche. Das war ja fast so aufgetakelt wie eine Hochzeit.Sogar eine Magd kam zu ihm, um ihm die Haare zu machen, sie hochzustecken und mit Schmuck aufzuhübschen. Das war doch verrückt. Aber als sich Jeongguk im Spiegel sah, wurden seine Augen groß. So hatte er wirklich noch nie ausgesehen.
Beinahe gefiel er sich selbst. Doch er stockte und schüttelte den Kopf, damit er sich von seinem Spiegelbild lösen konnte.
Er ließ sich von der Magd begleiten und zur Kutsche führen, in die er eingeladen wurde. Das alles fühlte sich surreal und wirklich falsch an …
Das ungute Bauchgefühl war immer drängender geworden.Elio hatte seine ganze Gefolgschaft für die Zeremonie vorbereitet. Aber nicht nur für die Feier; danach würde ein weiterer wichtiger Schritt anstehen und nur deshalb war er gezwungen, so viele Soldaten und Magier mitzunehmen, wie es nur ging. Zwei Kutschen fuhren vor, geführt und begleitet von einer Kavallerie aus Kriegern und Wachen. Weiter hinten waren sogar einige Soldaten von dem Dunklen König selbst, die ohne Fesseln zur Zeremonie ritten. Wie eine Karawane machten sie sich auf zu den Ruinen. Flaggen und Banner wurden gehißt, Trompeten wurden gespielt, bis sie vom Berg runter waren.
Die Burg war nicht weit von dem Anwesen entfernt. Man öffnete Jeongguk die Tür, damit er aus der Kutsche treten konnte. Die Soldaten hatten sich alle geordnet in einer Reihe aufgestellt, sodass Jeongguk direkt auf die Burg zugehen konnte wie ein König. Innerhalb der Burg standen bereits Winter und Elio, die Jeongguk geduldig erwarteten. Er würde das Emblem überreicht bekommen, den Schwur sprechen und diesen anschließend mit seinem eigenen Blut besiegeln müssen.
Für den General war das alles ein bisschen zu viel Tamtam. Erst recht, als er aus der Kutsche gebeten wurde und er plötzlich vor so vielen Soldaten stand.
Er fühlte sich herzlich unwohl in seiner Position. Diese sollte nur einem König gehören: Taehyung. Aber jetzt stand Jeongguk hier.Jeongguk schluckte, doch schritt vorwärts in die Hallen der Burgruinen, wo er Winter und Elio erblickte. Er senkte den Kopf und lief auf die beiden zu, mit denen er seinen Beitritt besiegeln sollte. Für einen Moment bekam Jeongguk kalte Füße. Er wollte lieber gehen, Taehyung suchen und …
Jeongguk stieß die Luft aus. Er konnte nicht. Er musste bleiben. Um die Sicherheit für den zukünftigen und rechtmäßigen König zu gewährleisten. Aus keinem anderen Grund war er hier. Auch wenn er lieber seine Freiheit hätte …Elio trug heute komplett Weiß aus edlem Stoff und goldenem Schmuck. Der Kleidungsstil ähnelte dem des Dunklen Königs, doch sie hatte noch einen gewissen anderen Charme inne. Als wäre Wen Fei die Nacht und Elio die strahlende Sonne des Tages.
Der Lord sprach die Worte der Zeremonie, fragte Jeongguk, ob er seine Treue, sein Leben dem Mitternachtsorden widmen wolle und ob er schwor, dem Orden zu dienen und niemals auf dunkle Gedanken zu kommen. Dann holte Winter den Donnerkeil heraus und überreichte ihn Jeongguk, damit er seine Worte mit dem eigenen Blut besiegeln konnte.
Wie ironisch, dass Jeongguk diesen Schwur mit dem Dolch des Dunklen Königs leistete. Doch je mehr er über all das nachdachte, desto mehr kam es dem General so vor, als wäre Elio bloß neidisch auf das, was der König gehabt hatte und versuchte, es jetzt nachzuahmen, um es selbst zu haben. Und das gab Jeongguk ein wirklich verdammt schlechtes Gefühl.
Doch er schnitt sich in die Handfläche und besiegelte somit den Pakt, den er eingegangen war. Nur allein für die Sicherheit von Taehyung. Das Blut tropfte auf den Vertrag und somit war es besiegelt.
Mit Freuden verbeugte sich Elio einmal, Rufe erklangen hinter ihm, die von den anderen Kriegern und Magiern gesandt wurden. Direkt hinter Elio war auch gleich die Tür. Die Atmosphäre der Zeremonie verblasste und nun würde der Zeitpunkt kommen, auf den sie alle gewartet hatten. Die Soldaten reihten sich alle auf, bereit, um ins Unbekannte zu marschieren.
Winter schloss die Fessel an Jeongguks Handgelenk auf, damit er seine Magie anwenden konnte. Dennoch lag Misstrauen in ihren Augen. Sie trat zurück.»Ich hoffe, du bist bereit, Yingxing, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Dort werden wir die Antworten finden, um unsere Freiheit zu erlangen.«
Unsicher sah Jeongguk zu Elio auf. »Unsere Freiheit?«, fragte er und starrte auf die Tür, stieß den Atem aus. Das konnte er doch nicht tun, oder? Jeongguk könnte sie auch einfach alle wegdrängen und sich allein in die Burg zurückziehen, aber dann würden sie vermutlich Taehyung an die Kehle gehen.
Jeongguk musste gehorchen. Wie immer wurde er zu seinen Entscheidungen gezwungen. Also atmete er tief durch, nahm die Klinke in die Hand und sprach die alten Worte der Formel. Damit veränderte sich der Türgriff und schloss sich wie eine zweite Hand um die von Jeongguk, als würden sie sich die Hand geben. Dann leuchtete die Tür in einem dunklen Rot auf, ehe sich der Griff wieder zu seiner ursprünglichen Form verwandelte. Die Tür sprang mit einem Klicken auf, sodass Jeongguk sie ganz aufziehen konnte.
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𝐒𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰'𝐬 𝐅𝐚𝐭𝐞ᵛᵏᵒᵒᵏ ✓
Fanfiction🅒🅞🅜🅟🅛🅔🅣🅔🅓 Eine alte Welt ist mit dem gefallenen Dunklen König gestorben und eine neue wurde im scheinenden Licht des Friedens geboren. Doch wo Tag herrscht, muss auch Nacht sein. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Dunkle König zurü...