Kapitel 17 (TW)

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Sicht Phil:
Nach einer sehr unruhigen Nacht mit kaum Schlaf wache ich sehr früh auf. Mein erster Blick gilt meinen Wecker ob es sich noch einmal lohnt, einen Versuch zu starten um einzuschlafen. Mich haben einfach zu viele Gedanken gequält und ich kam erst sehr spät zur Ruhe und bin immer wieder aufgewacht. Es war sieben Uhr, da ich heute nicht arbeiten muss, könnte ich es nocheinmal versuchen. Meine Gedanken wollten mich einfach nicht in Ruhe schlafen lassen. All die Vorwürfe an mich selbst, dass ich versagt habe, waren jedes Mal wieder da. Ich versuche jetzt seit einer Stunde noch mal einzuschlafen, aber es gelingt mir nicht. Deshalb stehe ich jetzt um 8 Uhr auf, obwohl ich noch so müde bin. Aber ich werde hier in meinen Bett gerade einfach nur verrückt. Denn die Schuldgefühle und Vorwürfe werden einfach nicht weniger, vielleicht hilft mir jetzt Ablenkung. Ich stand auf und machte erstmal meinen Rollladen hoch und öffnete das Fenster. So bekomme ich jetzt erstmal frische Luft und etwas Tageslicht in mein Zimmer. Alex hat gestern noch mit dem Wachleiter Michael telefoniert und ihn darum gebeten, mich wegen familiären Gründen diese Woche zu beurlauben. Ich war im ersten Moment sehr sauer auf Alex, denn ich wollte Arbeiten gehen um nicht den ganzen Tag an Ginny denken zu müssen. Da ich vorsorge verrückt werde. Alex hat mich total hintergangen, aber heute bin ich froh über Alex Alleingang. Ich bin froh, dass Alex ein guter Freund ist. Ich wäre heute mit dem Zustand, der Müdigkeit und den Sorgen wegen Ginny nicht gut auf der Arbeit aufgehoben gewesen. Ich kann auch nie vorhersagen, welche Einsätze wir heute fahren. Es könnte heute ein schlimmer Einsatz kommen und außerdem hätte ich eh Frühschicht von 6 bis 14 Uhr. Ich muss mich nachher noch bei Alex bedanken. Ich bin so erledigt und müde, dass ich heute und wahrscheinlich auch den Rest der Woche auf der Arbeit total falsch gewesen wäre. Es hilft nichts, ich muss heute trotz der Müdigkeit den Termin bei Finn wahrnehmen. Ich muss wissen, wie es jetzt weiter geht und wie ich meine Tochter im Moment am besten unterstützen kann. Ich habe soviele Fragen in meinen Kopf. Ich will meine Tochter einfach nur in den Arm nehmen und sie ganz fest drücken. Bevor ich aber alles vorbereiten werde, brauche ich einen Kaffee. Doch bevor ich runter gehen kann, muss ich mir noch was anziehen. Am Ende habe ich eine kurze Hose und ein T-Shirt an. Jetzt sehe ich einigermaßen Alltagstauglich aus. Auf dem Weg in die Küche mache ich noch einen kurzen Abstecher ins Bad. Kurz die Zähne putzen und das Gesicht mit kaltem Wasser abwaschen, das bringt schon die erhoffte Wirkung und ich fühle mich etwas munterer als noch vor paar Sekunden. Ich mache mich auf den Weg in die Küche und hole mir meinen Kaffee, damit ich wacher werde. Ich sollte am besten, was essen sonst gibt es wieder Diskussionen. Natürlich, weis ich dass regelmäßige Mahlzeiten sehr wichtig sind, damit der Körper genügend Kraft und Energie für den Tag hat. Das weiß ich aber ich war die letzten beiden Tage in so einen Ausnahmezustand, dass ich das Essen vergessen habe und einfach kein Hunger verspürt hatte. Nach meinen Kaffee und Frühstück muss ich noch Ginnys Tasche packen. Mit dem Kaffee in der Hand laufe ich zum Esstisch im Esszimmer und hole mir aus der Küche Naturjoghurt, eine Apfel, Himbeeren und Heidelbeere sowie Haferflocken und eine Schüssel für mein Müsli, welches ich meistens morgens esse. Schon während ich mir alles auf den Tisch lege, merke ich, wie ich jetzt Hunger bekomme. Ich esse gerne Müsli, ich kann morgens nicht so viel direkt nach dem Aufstehen essen, aber es ist wichtig für die Arbeit, etwas zu frühstücken und deshalb esse ich morgens immer Müsli. Ich habe nur das Schneidebrett, ein Messer und einen Löffel in der Küche vergessen. Als ich alles am Esstische hatte begann ich mein Essen vorzubereiten. Ich war gerade ins Schneiden von Obst vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie jemand in die Küche kam. Nachdem mein Obst kleingeschnitten in der Schüssel gelandet ist. Räume ich schnell das Brett auf. "Morgen Phil." "Morgen Alex" Ich hatte Alex noch nicht gesehen und er stand in der Türe am Türrahmen angelehnt. "Hast du mich eventuell beobachtet? Gib es zu ich kenn dich doch mein Freund." Darauf lächelte er kurz und kurz darauf lachte er leise los. Ich musste ebenfalls lachen. Das Lachen von Alex ist einfach nur ansteckend. Meine erste Kaffeetasse ist schon leer. Bevor ich mich wieder hinsetze und den Joghurt und die Haferflocken rein mache. Soll die Kaffeemaschine noch schnell einen Kaffee für mich machen. "Möchtest du auch einen Kaffee Alex?" Ich sah ihn erwartungsvoll und ein schnelles Kopf nicken von Alex gab mir die Bestätigung eine zweite Kaffeetasse aus dem Schrank zu holen. So sitzen Alex und ich jetzt zusammen am Esstisch und trinken unseren Kaffe. Ich trinke gerne Kaffee und zu einem Müsli mit Joghurt passt der Kaffee gut dazu. Als ich endlich mein Müsli fertig zusammengemischt hatte, fließt mir schon das Wasser im Mund zusammen. "Möchtest du nichts Essen?" "Ich brauche erstmal eine Tasse vom braunen Wachmacher und danach mache ich mir auch mein Frühstück. Guten Appetit." "Danke dir." Jetzt kann ich mit dem Essen beginnen. Es ist bei uns so typisch, dass wir alle vor dem Frühstücken einen Muntermacher brauchen, bevor wir uns Gedanken machen, was wir frühstücken wollen. Es schmeckt einfach herrlich, diese Mischung aus Obst und Joghurt einfach richtig lecker. Nachdem ich meine Schüssel leer gegessen hatte. Räumte ich schnell alles weg. Nachdem ich alle Spuren beseitigt hatte, gesellte ich mich zu Alex an den Tisch und genoss meine zweite Tasse Kaffee. "Alex, ich möchte mich bei dir bedanken, dass du gestern mit Michael gesprochen hast. Ich bin diese Woche definitiv nicht einsatzbereit." Ich sah meinem besten Freund in die Augen und er nickte. "Phil ich kenne dich manchmal doch besser als du es wahr haben willst!" Nach diesem Satz fingen wir beide an zu lachen. Während der zweiten Kaffeetasse kam immer mehr Leben in die WG. Die meisten von uns müssen heute arbeiten laut Dienstplan. Soweit ich weis hat Moritz heute frei. Vielleicht kann ich ihn fragen, ob er mich zu dem Termin fahren kann und wieder abholt. Ich traue mir heute das Autofahren nicht zu und es hat niemandem geholfen, wenn ich am Ende im Krankenhaus liege, weil ich einen Unfall gebaut habe. Hoffentlich kann Moritz mich fahren, weil Auto fahren möchte ich heute echt nicht. Zu Not nehme ich das Fahrrad oder den Bus.
Mittlerweile ist es 10 Uhr und wir haben alle gefrühstückt. Alle, die heute arbeiten müssen, haben Spätdienst. Bevor alle aber zum Dienst gehen, muss noch Mittagessen gemacht werden. Tom macht heute das Mittagessen und um 12 Uhr wird dann gegessen. Ich nutze die zwei Stunden, um die Tasche für Ginny zu packen. Außer Kleidung, Zahnputzzeug und Duschzeug packe ich noch ein paar Bücher ein. Sie liest sehr gerne. Die Zeit ist schnell vergangen, als ich gerade den Reißverschluss geschlossen habe, rief Tom zum Essen. Ich habe mir sehr schwer getan, was das Packen an ging, ich wusste nicht, was ich Ginny an Kleidung einpacken soll und welche Bücher sie noch nicht gelesen hat. Ich hoffe einfach die richtige Wahl getroffen zu haben. Mich überfordert die ganze Situation gerade sehr und innerlich bin ich vor Panik am durchdrehen. Tom hat heute das restliche Gemüse aus dem Kühlschrank zu einer leckeren Gemüsepfanne mit Reis gekocht. Nach zwei Tellern war ich satt. Das Essen hat sehr gut geschmeckt. Nachdem wir alle kurz zusammen die Küche aufgeräumt hatten machen sich alle für den Dienst fertig und verabschieden sich nach und nach. Um 14 Uhr machte ich mich fertig. Gegen 14:30 Uhr startete Moritz sein Auto und es ging los in Richtung der Klinik. Ich bin so froh, dass Moritz mich fahren konnte. Wir haben ausgemacht, sobald der Termin zu Ende ist, rufe ich ihn an und er wird mich abholen. Ich bin so froh, dass ich die Menschen aus der WG kennengelernt habe und wir uns gegenseitig unterstützen und da sind. Seit dem Leona meine Frau gestorben ist habe ich in der WG eine neue Familie für Ginny und mich gefunden. Sie haben mich in schweren Zeiten unterstützt. "Die nächste Zeit wird für uns alle schwer. Egal was ist, wir haben alle ein offenes Ohr und du kannst jederzeit mit uns reden. Du weißt genauso gut wie ich, dass Ginny für uns alle wie eine kleine Schwester oder Tochter ist. " "Ich weiß und außerdem müsst ihr selbst erst mit der Situation zurechtkommen. Es betrifft nicht nur mich, sondern euch genau so, weil ihr sie in euer Herz geschlossen habt." "Das weiß ich Phil, aber es bringt nichts darüber zu schweigen, was passiert ist, sondern miteinander zu reden. Umarm Ginny, bitte ganz fest von mir." "Das mache ich und danke, dass du mich gefahren hast und mich später abholst." "Bis später Moritz" "Bis später Phil." Ich öffnete die Tür und steige aus dem Auto aus. Nachdem ich die Tasche von der Rückbank in der Hand hatte, lief ich in Richtung Eingang. Ich bin gespannt, was ich im Gespräch von Finn alles erfahre. Ich bin gerade zur Türe rein gekommen und will nachfragen, wo ich hin muss, als Finn auf mich zukommt und mich auffordert, mit zu kommen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieses Gespräch sehr anstrengend wird und ich Sachen hören werde, welche ich am liebsten gar nicht wissen möchte. Aber wir schaffen, dass und Ginny wird es irgendwann wieder gut gehen. Bevor wir in sein Büro gehen, zeigte er mir, wo ich Ginnys Tasche abgeben soll. Als ich die Tasche abgegeben habe und wir bei Finn im Büro ankamen, bin ich froh, mich auf einen Stuhl hinzusetzen. Mir ist nicht schlecht oder so, aber die Ungewissheit, was ich jetzt erfahre macht mich einfach verrückt. Hoffentlich hat Finn nicht zu schlimme Informationen für mich. Ich freue mich auf meine Prinzessin, mein ein und alles zu sehen und ganz feste umarmen zu können.

Chaotisches Leben // ASDS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt