Kapitel 15 (TW)

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Ginnys Sicht:
Nach einer sehr unruhigen Nacht, in der ich erhofft hatte, dass alles ist nur ein Albtraum war. Beginnt also mit den ersten Sonnenstrahlen, der erste Tag bei den Verückten unter Dauer Beobachtung. Nachdem ich mich nochmal genaustens in diesen Zimmer umgeschaut hatte und meine Kleidung, welche ich seit gestern an habe und es nicht meine eigenen sind. Wird mir immer bewusster, dass ich mich in der Realität befinde und in keinen Albtraum. Ich bin extrem müde, weil ich heute Nacht nicht gut schlafen konnte.  Mich hat es sehr beschäftigt, dass Papa einfach so umgekippt ist. Außerdem weiß ich nicht, wie es ihn geht. Mich hat dieser Anblick von Papa sehr beschäftigt. Finn hat zwar gemeint, dass bei Papa wieder alles so weit gut ist aber ich muss mich selber davon überzeugen. Ich hoffe, dass ich Papa heute sehe um selber zu sehen bekomme,  dass es ihn gut geht. Zudem diese vielen Regeln, welche komplett doof sind. Ich habe Angst diese Regeln zu brechen und es noch schlimmer hier wird aber ich kann nichts essen.

Ich hasse nicht meine eigenen Klamotten an zu haben. Es ist so unangenehm meine eigenen Klamotten sind viel besser. Ich habe keinen Bock gleich mit den anderen zu Essen. Die werden mich bestimmt wieder alle anstarren so wie gestern. Ich hasse Menschen. So hat es in der Schule auch angefangen. Alle haben mich angestarrt und irgendwann haben sie dann angefangen über mich zu lästern und mir mein Leben zur Hölle gemacht. Echt toll, dass es hier direkt so weiter geht. Ich verstehe es immer noch nicht, warum ich hier gelandet bin. Aber eins steht fest essen werde ich trotzdem nicht! Kann ich nicht einfach weiter schlafen. Vielleicht ist es ja wirklich nur ein blöder Albtraum der sich realistisch anfühlt. Es klopft an die Türe. Also war es doch kein Albtraum, denn niemand aus der WG klopft so an die Türe. Wenn ich nicht reagiere, werden die mich in Ruhe lassen? Hoffentlich. Ich bin einfach leise und stelle mich schlafend. Trotz keiner Antwort meiner seits wird die Türe aufgemacht und ich kann mir bildlich vorstellen, wie meine Augen einen Looping fahren. Ich würde bei der Vorstellung glatt los lachen aber ich schlafe noch! Ich möchte einfach mit niemanden hier in Kontakt kommen, weil ich eh irgendwann versuchen werde abzuhauen. Es muss nur passen und die richtige Gelegenheit wird bestimmt bald kommen.
"Guten Morgen Ginny es ist Zeit zum aufstehen und zum wiegen, du bist heute die Erste!" sagt eine übermotivierte Krankenschwester. Damit ich diese gute Laune nicht länger ertragen muss, stehe ich auf.  Im Gegensatz zu ihrer guten Laune ist meine Laune nicht gut und auf die Waage stellen will ich mich nicht. Aber auf die Waage stelle ich mich garantiert nicht. Eigentlich würde mich schon interessieren, ob ich weiter abgenommen habe oder zugenommen habe. Ich kann mich ja noch entscheiden, ob ich mir die Zahl auf der Waage anschauen werde oder nicht.
Also gingen wir zum Untersuchungsraum und ich lief extra im Schneckentempo der Schwester hinterher. Ich möchte nicht in den Raum und hoffe einfach, dass ich durch trödeln so viel Zeit gewinne, dass ich zu spät dran bin und vergessen werde. Der Gedanke ist zu schön um war zu sein. Ich bin nämlich tatsächlich die Erste. Im Raum angekommen wurde ich von einer zweiten Krankenschwester aufgefordert alles bis auf Unterhose und Unterhemd auszuziehen. Nun stand ich hier vor den beiden mein Blick stur auf den Boden und schäme mich für das ganze fett. Ich höre nur, wie eine der beiden Krankenschwestern etwas auf den Computer eingibt. Nach dem sie etwas fertig eingetippt hatte. Die andere Krankenschwester forderte mich auf, auf die Waage zu stellen. Jetzt interessiert es mich doch ob ich von diesen Kalorien fetter geworden bin oder nicht. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich nicht fetter geworden bin sondern dünner und somit meinem Wunschgewicht einen Schritt näher. Also stelle ich mich auf die Waage ohne viel gemotze und bin stolz auf mich, dass mein Gewicht weiter gesunken ist. Wenn es so weiter geht bin ich schneller an meinem Wunschgewicht als ich es am Anfang erwartet hatte. Ich kann endlich allen zeigen, was ich ohne Hilfe alleine hinbekommen habe. In mein Gesicht schleichte sich ein Lächeln. Als ich die Krankenschwester ansah. Sah sie mich nur schockiert an und ich schaute schnell wieder auf den Boden. Mein Blick ist stur auf den Boden gerichtet und ich höre ein seufzen von der Schwester und sie meint "Ich gebe es weiter." An wenn gibt sie es den weiter. Ich finde es geht niemanden etwas an wie schwer ich bin. Ich finde es schon eine Genugtuung, dass die beiden Krankenschwester mein Gewicht wissen müssen und mein ganzes Fett sehen. Ich hoffe einfach nur, dass ich nicht mehr so viel Essen muss, sonst werde ich direkt wieder fett so wie ein Schwein, welches gemästet wird. Diese Metapher bringt mich fast zum Kotzen, denn dieser Gedanke ist einfach nur ekelig und ich bin kein Schwein, welches gemästet wird.
Nach dem ich mich wieder anziehen durfte, wollte ich schon Richtung Türe gehen. Ich war gerade so weit, dass ich wieder in mein Zimmer gehen konnte. Doch die Türe wurde aufgemacht und die junge Ärztin von gestern kam rein. Sie wollte, dass ich mich auf die Liege setze. Ich habe kein Bock auf die Ärztin und irgendwelche Untersuchungen. Die blöde Kuh soll einfach jemand anderen untersuchen aber nicht mich. Mir geht es nämlich hervorragend und ich fühle mich fit wie ein Turnschuh.

Chaotisches Leben // ASDS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt