Kapitel 9

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Als Elara mich vom Trainingsplatz abholt und durch die prächtigen Gänge des Schlosses führt, versuche ich verzweifelt, mir jeden Winkel einzuprägen. Doch die Schönheit und Pracht um mich herum lassen mich fast den Atem anhalten.

"Wie war das Training?" fragt Elara, während wir an einem Wandgemälde vorbeigehen, das die glorreiche Geschichte des Königshauses darstellt. Die Farben des Gemäldes leuchten im Schein der funkelnden Kronleuchter, die an der Decke hängen.

"Sehr intensiv, aber gut", antworte ich müde, meine Muskeln immer noch von den Übungen schmerzend.

Der Duft von frischen Blumen, die in kunstvollen Vasen aufgestellt sind, erfüllt die Luft und bringt mir ein wenig Erleichterung.

"Wo führst du mich hin?" frage ich, als wir eine große Treppe hinaufsteigen, deren Geländer mit vergoldeten Ornamenten verziert ist. Jeder Schritt auf den Marmorstufen hallt leise durch den Flur.

"Die Königin hat mir aufgetragen, dir das neue Schlafgemach zu zeigen", erwidert Elara lächelnd. "Es wird dich umhauen, versprochen", fügt sie hinzu, und ihre Augen leuchten vor Vorfreude.

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Schließlich erreichen wir eine majestätische weiße Flügeltür. Elara öffnet sie mit einer Anmut, die nur jemand beherrschen kann, der sein ganzes Leben im Dienste des Adels verbracht hat. Vor uns erstreckt sich ein Raum, der selbst die wildesten Träume übertrifft.

Das Zimmer ist eine Ode an den Luxus: Helle Möbel aus poliertem Mahagoniholz füllen den Raum, jedes Stück kunstvoll geschnitzt und mit goldenen Verzierungen versehen. Ein gewaltiges Himmelbett mit feinen Spitzenvorhängen erhebt sich in der Mitte, umgeben von Schränken, deren Türen mit zarten Silbergriffen geschmückt sind. Ein massives Bücherregal entlang einer Wand ist gefüllt mit alten Bänden und kostbaren Schätzen vergangener Zeiten. Ein antiker Schminktisch mit vergoldetem Spiegel strahlt in der Ecke des Zimmers.

Ein flauschiger Teppich mit königsblauen Ornamenten schmückt den polierten Holzboden, der bei jedem meiner Schritte leise knirscht. Gegenüber des Bettes prangt ein majestätischer Kamin aus goldenem Sandstein, dessen Feuer eine behagliche Wärme ausstrahlt. Über dem Kamin steht eine einzige Figur, kunstvoll aus Kristall gefertigt, deren Wert mein ganzes Dorf über ein Jahr lang hätte ernähren können.

Ich stehe da, überwältigt von der Pracht und dem Überfluss dieses Raumes. Meine Finger gleiten sanft über die seidenen Vorhänge des Betthimmels, spüren die glatten Oberflächen der edlen Möbel und erkunden die filigranen Details der kunstvollen Handwerkskunst. Es ist schwer zu glauben, dass ich, aus einfachen Verhältnissen stammend, das Glück habe, diesen Palast zu betreten und in solchem Luxus zu verweilen.

Während ich die Schönheit dieses Raumes auf mich wirken lasse, beginne ich zu begreifen, wie weit entfernt mein bisheriges Leben von dieser Welt des Adels war. Doch in diesem Moment bin ich hier, eingehüllt in den Zauber und die Faszination eines wunderschönen, königlichen Zimmers, das mir für einen Augenblick erlaubt, die Realität meiner Herkunft zu vergessen.

Ich lasse den Anblick des luxuriösen Zimmers auf mich wirken und fühle mich fast wie in einem Traum. Meine Finger gleiten über die seidigen Vorhänge des Himmelbetts und die polierten Oberflächen der edlen Möbel. Es ist alles so überwältigend.

"Elara?", frage ich zögernd, als meine Gedanken wieder zur Realität zurückkehren. Sie lächelt strahlend und nickt.

"Ja?", antwortet sie freundlich.

"Könnte ich einen Moment für mich allein haben?", bitte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

"Natürlich", sagt sie, und ihr Lächeln bleibt warm und verständnisvoll.

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