Kapitel 11

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Der Raum, den wir nun betreten, ist eine atemberaubende Mischung aus Glas, Marmor und Gold. Hohe Fenster lassen das Tageslicht hereinströmen, das sich in den goldenen Verzierungen an den Wänden und der Decke spiegelt. Diese Verzierungen formen kunstvolle Muster, die den Raum in einem majestätischen Glanz erstrahlen lassen.

Der Boden besteht aus poliertem Marmor, dessen weiße und graue Adern sich wie Flüsse durch das Gestein ziehen. Jeder Schritt auf dem glatten, glänzenden Marmor erzeugt ein leises Echo, das die Weite des Raumes unterstreicht.

An den Wänden hängen große, goldgerahmte Spiegel, die den Raum noch größer wirken lassen. Sie reflektieren das Licht und die Pracht der Verzierungen, sodass der Raum in einem kaleidoskopischen Spiel aus Helligkeit und Farben erscheint.

In der Mitte des Saals thront ein imposanter Kristallleuchter, der das Licht in tausend kleine Regenbögen bricht. Die Kristalle funkeln wie Sterne in einer klaren Nacht und verleihen dem Raum eine zauberhafte Atmosphäre. Jeder Kristall scheint ein eigenes Lichtspiel zu inszenieren, das den Raum in eine unendliche Vielfalt aus Farben taucht.

Die Kombination aus Glas, Marmor und Gold schafft eine einzigartige Harmonie, die sowohl elegant als auch beeindruckend ist. Die hohe Decke, die mit filigranen goldenen Ornamenten verziert ist, verstärkt das Gefühl von Erhabenheit und Weite. Dieser Raum ist ein Meisterwerk der Architektur und ein Sinnbild für Luxus und Schönheit, ein Ort, an dem Zeit und Raum in einer perfekten Symphonie aus Licht und Materie verschmelzen.

An einem der imposanten Fenster des Ballsaals steht eine Frau, ihr Rücken mir zugewandt, während sie die Szenerie betrachtet. Als wir einige Schritte näher kommen, dreht sie sich elegant um, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. Ihre Augen funkeln freundlich, als sie uns begrüßt.

"Einen wunderschönen guten Morgen, Eure Hoheit", sagt sie und macht einen tiefen Knicks, der ihre Höflichkeit unterstreicht.

Ihr Blick huscht zu mir herüber, und ein leichtes Lächeln zieht über ihre Lippen. "Sie müssen Lady Valerie sein", stellt sie fest, und ich nicke höflich.

"Ich bin Madame Guillard", erklärt sie und lächelt mich warmherzig an. Eine Frau, Mitte 30, mit rabenschwarzem Haar, das zu einem eleganten Zopf gebunden ist, durch den graue Strähnen ziehen. Ihr schlichtes Kleid aus zartem Rosa mit silbernen Akzenten unterstreicht ihre Anmut und Eleganz.

Sie wendet sich wieder dem Prinzen zu. "Was für ein schreckliches Attentat auf Euch. Ein Glück, dass die junge Frau den Pfeil gefangen hat, nicht wahr?" Ihre Worte sind von echtem Mitgefühl geprägt, während ihr Blick zu mir wandert. Nathan nickt zustimmend und ein Lächeln spielt um seine Lippen. "Ja", antwortet er knapp.

Madame Guillard streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Nun, Eure Hoheit", sagt sie mit einer melodischen Stimme.

"Wollen wir beginnen?"

Nathan nimmt ihre Einladung an und begibt sich mit ihr in die Mitte des Raumes. Bevor er geht, wirft er mir einen flüchtigen Blick zu und formt mit den Lippen das Wort "Hilfe". Ein leises Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich meinen Posten am Plattenspieler einnehme.

"Ihr kennt die Schritte ja bereits", sagt Madame Guillard und wedelt in meine Richtung, ihre Stimme klingt warm und einladend. "Achtet auf die korrekte Ausführung."

Auf ihre Anweisung hin setze ich die Nadel auf, und die Musik erklingt. Ein Walzer, dessen Melodie durch den Raum schwebt und eine Atmosphäre von Eleganz und Anmut schafft. Madame Guillard und der Prinz setzen sich in Bewegung, ihre Schritte synchronisiert mit dem Takt.

Aufrecht und steif tanzen sie über das Parkett, doch in ihren Augen spiegelt sich die Hingabe zum Tanz wider. Der Prinz führt mit einer Mischung aus Konzentration und Entschlossenheit, aber es ist offensichtlich, dass seine Gedanken abschweifen. Im Gegensatz dazu bewegt sich Madame Guillard mit Grazie und Leichtigkeit, als wäre sie eins mit der Musik.

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