Ich trete durch die weiße Flügeltür und betrete mein Zimmer. Der Prinz hat mir befohlen, den Schweiß von der Haut zu waschen, bevor er mich zum Kriegsrat abholt. Vor meinem Zimmer wartet, wie als hätte sie darauf gewartet, meine Zofe und Freundin Elara. Sie lächelt mich an.
„Du sollst ein Bad nehmen, habe ich gehört," sagt sie mit einem Lächeln und deutet auf die Badzimmertür. „Ich habe dir Wasser eingelassen." Dankbar nicke ich und gehe ins Bad.
Der Geruch von Lavendel erschlägt mich fast, als ich den Raum betrete. Elara hat es wohl sehr gut gemeint. Ich ziehe meine Kleidung aus, steige in die Wanne und lasse mich ins warme Wasser gleiten. Es umhüllt mich wie eine beruhigende Decke und ich schließe für einen Moment die Augen, um die Anspannung des Tages abfallen zu lassen.
Ein sanftes Klopfen an der Tür holt mich aus meinen Gedanken. Elara öffnet die Tür und trägt einen Stuhl herein. Ich setze mich auf, während sie meine zwei Haarknoten öffnet, meine Haare vorsichtig kämmt und sie wieder hochbindet. Sie reicht mir einen groben Schwamm.
„Ich warte draußen," sagt sie dann und verlässt mit einem Knicks das Zimmer.
Ich beginne, mich mit dem Schwamm abzuwaschen, genieße das Gefühl des warmen Wassers auf meiner Haut und das beruhigende Aroma des Lavendels, das meine Sinne umhüllt. Nachdem ich mich gründlich gereinigt habe, steige ich aus der Wanne und trockne mich mit den weichen Handtüchern ab, die Elara auf dem Stuhl gelegt hat. Ich wickele mich in das Handtuch ein und verlasse das Badezimmer.
Elara steht an dem Sessel vor dem Kamin und lächelt mich erneut an. Ein Paravent mit wunderschönen Mustern steht in einer Ecke des Raumes. Die Muster zeigen elegante Blumenranken und Vögel in leuchtenden Farben, die dem Raum eine fast magische Atmosphäre verleihen.
„Dort kannst du dich umziehen. Deine Ausgehuniform liegt schon bereit," sagt Elara und ich gehe hinter den Sichtschutz. Auf einem Stuhl liegt die festliche Version meiner Leibwächteruniform. Auch dunkelblau und schwarz, aber diesmal mit goldenen Verzierungen und glänzenden Knöpfen.
Ich ziehe die Uniform an, die sich vertraut und doch besonders anfühlt, und trete wieder hinter dem Paravent hervor. Elara mustert mich prüfend und nickt zufrieden. „Der Prinz wird zufrieden sein," sagt sie leise und ich lächle zurück, bereit für die Aufgaben, die vor mir liegen.
Die Zofe bindet meine Haare zu einem kunstvollen Dutt zusammen, um den sich zwei geflochtene Zöpfe ranken. Ihre geschickten Hände arbeiten schnell und sicher. Sie trägt noch ein wenig Mascara auf meine Wimpern und einen leichten Lipgloss auf meine Lippen auf.
„Damit du ein bisschen mehr Farbe hast," sagt sie lächelnd und ich nicke dankbar.
Sie strahlt über das ganze Gesicht.
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„Valerie?" Die Stimme des Kronprinzen klingt durch die Tür.
Elara schiebt mich sanft in Richtung der Tür. Als sie sie öffnet, steht Nathan davor. Ich starre ihn für einige Sekunden an, unfähig, meinen Blick abzuwenden. Seine Alltagskleidung hat er gegen eine adrette Uniform getauscht, die in tiefem Schwarz gehalten ist und mit goldenen Mustern verziert. Der goldene Reif, der ihn als Kronprinzen auszeichnet, ist durch eine opulentere Version ersetzt worden.
Die kleine Krone auf seinem Kopf gleicht einem Miniaturformat der Königskrone, geschmückt mit funkelnden Edelsteinen – Saphiren, Rubinen, Opalen. Sein Gesichtsausdruck wird fragend, als ich merke, dass ich ihn immer noch anstarre.
„Bereit?" fragt er und ich nicke.
„Ja, bereit," antworte ich schließlich, meine Stimme fester als ich mich fühle.
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Crown of Secrets
ParanormalEin Pfeil aus einer Armbrust und ein uraltes Erbe - mehr braucht es nicht, um Valeries Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Während Alveria von einem erbitterten Reinheitskrieg erschüttert wird und der König entschlossen ist, alle magischen Geschöp...