Prolog

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Am 31. Oktober, kurz vor Mitternacht, als der Blutmond am Himmel stand und seine düstere, rote Aura über die Welt ausbreitete, wurde ein Kind geboren, dessen Schicksal außergewöhnlich sein sollte. Der erste Schrei des neugeborenen Yuka hallte durch die Hallen des königlichen Palastes, ein Zeichen für den Beginn einer Ära. Unter dem geheimnisvollen Licht des Blutmondes und inmitten der feierlichen, doch angespannten Atmosphäre des Palastes wurde der junge Prinz Yuka von den Vampirkönigen begrüßt. Seine Haare waren schwarz wie die tiefste Nacht, seine Augen leuchteten in einem intensiven, unheilvollen Rot. Schon bei seiner Geburt war klar, dass er anders war – außergewöhnlich schön, eine Erscheinung, die selbst die erfahrensten Vampirältesten verblüffte.

„Seht nur, wie der Blutmond ihn segnet," flüsterte die Königin, ihre Stimme ein sanftes Murmeln in der kühlen Luft der Mitternacht. „Dies ist ein Zeichen von großer Bedeutung."

Der König, stolz und tief bewegt, hielt den Säugling in seinen starken Armen und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Verantwortung. „Er wird unser Erbe sein," sagte er feierlich. „Der Blutmond hat seine Geburt gewürdigt. Möge er uns in unserer Zeit des Wandels führen."

In den Jahren, die folgten, wuchs Yuka heran und zeigte schon früh eine unvergleichliche Schönheit und Anmut. Mit seinen kurzen, schwarzen Haaren und den strahlend roten Augen war er eine Erscheinung von beispielloser Eleganz. Seine Schwestern, die in den folgenden Jahren geboren wurden, waren ebenfalls bemerkenswert, doch keiner konnte mit der eindrucksvollen Schönheit und Präsenz Yukas mithalten.

Zehn Jahre nach Yukas Geburt, am 1. Januar, wurden die Zwillinge Yukari und Yukiko geboren. Sie hatten beide schwarze Haare und tiefblaue Augen, ein deutlicher Kontrast zu Yukas markantem Aussehen. Während sie ebenfalls in den Schoß der königlichen Familie aufgenommen wurden, standen ihre Gesichter oft im Schatten der überragenden Präsenz ihres älteren Bruders. Die Schwestern entwickelten eine enge Bindung zueinander, die oft in kleinen Geheimnissen und gemeinsamen Spielen ihren Ausdruck fand. Trotz ihrer Schönheit und Intelligenz konnten sie sich nicht immer gegen das übermächtige Bild von Yuka behaupten.

„Yuka ist so stark und schön," bemerkte Yukari einmal. „Manchmal fühle ich mich, als ob wir alle nur kleine Sterne im Schein seiner Herrlichkeit wären."

„Das ist nur vorübergehend," versicherte Yukiko ihrer Schwester. „Wir werden unsere eigenen Wege finden und unsere Stärken beweisen."

Sechs Jahre später, am 7. September, wurde Yume geboren. Mit ihren goldblonden Haaren und den tiefroten Augen war sie ein weiteres Wunder der königlichen Familie. Obwohl sie in ihrer Erscheinung Yuka nahekam, war ihr lebhaftes und ungestümes Wesen oft der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Von frühester Kindheit an liebte es Yume, ihrem Bruder Streiche zu spielen und ihm das Leben schwer zu machen. Sie schien fast wie ein kleiner Wirbelwind, der Unruhe in den ruhigen Palast brachte.

„Yuka, warum nimmst du dich immer so ernst?" fragte Yume eines Tages mit einem schelmischen Lächeln. „Du solltest öfter lachen. Es macht das Leben viel schöner!"

„Es ist nicht immer leicht, Yume," antwortete Yuka geduldig. „Manchmal muss man ernst sein, um Dinge zu erreichen."

Zwei Jahre nach Yume, am 2. März, kam die letzte Schwester, Yuna, zur Welt. Sie war von zarter Statur, mit sanften schwarzen Haaren und blauen Augen, die ihre sanfte und schüchterne Natur widerspiegelten. Von allen Schwestern war sie diejenige, die am meisten unter dem Druck und der Größe ihres älteren Bruders litt. Ihre Schüchternheit machte sie besonders verletzlich, und oft konnte sie sich nicht gegen die oft unbeabsichtigte Übermacht Yukas wehren.

„Yuna, sei bitte nicht so ängstlich," rief Yuka manchmal auf eine beruhigende Art. „Du musst lernen, für dich selbst einzustehen."

„Ich werde es versuchen," murmelte Yuna, ihre Stimme ein leises Flüstern, das im Palast oft unterging.

Die Jahre vergingen und Yuka wuchs in seiner Rolle als zukünftiger Herrscher und unbestrittener Mittelpunkt der Familie heran. Doch mit seiner Schönheit und Macht kam auch eine Last: der unstillbare Durst, der ihn in der kommenden Zeit zusehends belastete. Während seine Schwestern ihre eigenen Wege fanden und ihre Stärken entwickelten, blieb Yuka oft in einem engen Netz von Erwartungen und Pflichten gefangen.

„Yuka, du trägst viel auf deinen Schultern," sagte der König eines Tages, als Yuka seine neu erworbenen Fähigkeiten und Verantwortung in den Griff bekam. „Aber vergiss nicht, dass du nicht allein bist. Wir sind alle hier, um dir zu helfen."

„Ich weiß, Vater," antwortete Yuka mit einem ernsten Blick. „Aber manchmal fühle ich mich, als ob ich eine Last trage, die ich nicht loswerden kann."

Mit jedem Jahr, das verging, wurden die Anforderungen an Yuka größer, und der Druck seiner Rolle wuchs. Als er schließlich sein 5000. Jahr vollendete, wurde er sowohl von der Last seines Erbes als auch von den intensiven Bedürfnissen seiner vampirischen Pubertät geprüft. Doch inmitten all dieser Herausforderungen blieb Yuka ein Symbol für Macht und Anziehung – ein Prinz, dessen Schönheit und Schicksal ihn zu einer faszinierenden und komplexen Figur machten.

Sein Leben, von der Geburt unter dem Blutmond bis zu seinem 5000. Geburtstag, war ein faszinierendes Zusammenspiel von Licht und Schatten, Macht und Verantwortung. Und als die nächste Phase seines Lebens begann, war klar, dass die Herausforderungen und Geheimnisse, die ihn erwarteten, nur das nächste Kapitel in der Geschichte eines außergewöhnlichen Vampirprinzens darstellten.

Der Vampirprinz, der EntführerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt