Alone

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Katerina Petrova



Ich versuchte, mich zu konzentrieren. Das war aber etwas schwierig, da Damon mich ungeduldig anstarrte.

,,Das funktioniert so nicht."

Damon verdrehte die Augen.

,,Was funktioniert nicht?"

Ich überlegte kurz, ob ich es nett ausdrücken sollte.

,,Du starrst mich an."

Damon drehte sich um und fragte, ob es so besser wäre. Ich sammelte alle Kraft und musterte meine Leiche. Ich konnte Löcher in meinem Bein erkennen und war beunruhigt . Ich musste mir einreden, dass das alles nicht weh tun würde. Ich war als Mensch schwach gewesen, doch wenn ich ins Leben zurückkehren würde, hätte das Heilmittel seine Wirkung verloren, da Menschen das nicht können und wenn ich mich nicht täuschte, würde ich wieder ein Vampir werden.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und war auf einmal total nervös. 

,,Blut!",rief ich Damon zu.

Er seufzte, fuhr sich durch seine Haare und grinste schief.

,,Noch irgendwas?"

,,Damon, ich brauche Blut. Ich muss fit für diese Magie sein. . . Ich bin keine Hexe."

Er schmiss mir einen Blutbeutel vor die Füße. Ich trank gleich alles auf einmal und spürte, wie ich langsam wieder Kraft bekam. 

,,Nach einer Dusche und einem Beutel voll Blut fühlt man sich gleich besser."

Er wartete nur ungeduldig.

Ich tat alles, wie Gena es mir gesagt hatte.

,,Ich brauche dein Blut, Damon."

Damon biss sich in die Hand und hielt sie mir hin, ohne auch nur darauf zu achten, dass nicht so viel Blut auf den Boden fiel.

Ich hielt seine Hand über ein Glas und biss mir in meinen Arm. Das Blut im Glas vermischte sich mit meinem. Ich schüttete noch die anderen Zutaten, die mir Gena gegeben hatte und hoffte, dass diese Zutaten, wie sie versprach, mir Zugang zu meinem alten Körper verlieh.

,,Hast du das Messer,Damon?",fragte ich und zitterte ein wenig.

Er nickte.

,,Ich trinke davon und kurz darauf rammst du mir das Messer in das Herz."

Ich überlegte nicht lang und trank davon und ohne lange zu warten, rammte Damon mir das Ding in das Herz. Ich spürte, wie ich zu Boden fiel und dann war ich weg. Ich war an einem Ort, den ich immer Lalaland nannte. Eine Art Fantasieland. Ich sah Mama und Tatko und sogar Alexey, meine frühere Nachbarin in Bulgarien. Ihre Haare trug sie offen und ihre Sommersprossen sah man sofort. Sie sah schön aus, dafür hatte ich sie früher gehasst. Ihr Gesicht nass vor lauter Tränen, die ihre Wange runter rollten. Mama hielt sie im Arm und Tatko war am Boden zerstört.

,,Mama!"

Sie würdigten mich keines Blickes.

,,Mama! Tatko! Ich bin wieder da!",doch sie schauten mich nicht einmal an. Sie betraten die kleine Hütte, in der ich als Kind immer war, wenn ich Ärger von Mama bekommen hatte, und säuberten den Boden. 

Ich ging näher heran. Wie konnten sie nur so traurig sein und dann den Boden putzen? 

Es brach mir das Herz, sie so leiden zu sehen.

,,Mama! Alexey. . . Ich bin hier! Ich bin hier . . . Ich werde mich darum kümmern. Ich verspreche es. Seht mich doch an! Mama! Ich werde Klaus dafür büßen lassen, wenn er euch das weiter antut. Ich . . ."

Mitten im Satz brach ich ab. 

Sie säuberten nicht den Boden sondern einen Körper. Eine Leiche. Die Haut verlor an Farbe und in der Hand hielt die Person ein Glas mit roter Flüssigkeit. Das war mein Körper.

Jetzt erinnerte ich mich wieder, warum ich hier war. Ich war nicht in Bulgarien bei meiner Familie. Meine Familie lebte nicht mehr. Ich war allein und das war auch nicht Lalaland sondern meine Heimat. Ich musste in meinen Körper, um weiterleben zu können und ich musste einen Weg finden, glücklich zu werden. Ich musste noch so vieles erledigen. 

,,Katerina! Nein. . .",hörte ich und konnte nicht genau sagen, ob es Mama oder Tatko war.

Ich sah meinen Körper und verspürte Ekel. Ich konnte da nicht wieder rein. 

Ich wollte meine Familie sehen und sie unterstützen. 

Doch einige Sekunden später wurde alles rot vor meinen Augen. Blut. Überall. 

Alexey, Mama und Tatko lagen alle in einem Kreis um meine Leiche und waren tot. Alle drei waren auf einmal tot.

,,Nein! Nein!" Mama konnte nicht tot sein.

Man konnte nicht noch mal auf der anderen Seite sterben. Ohne waren wir in der Hölle? 

Ich überlegte es mir nicht zweimal sondern rannte zu meinen Eltern und hielt sie an der Hand. 

,,Mama. Du hast so viel getan, du musst Frieden finden. Finde Frieden, Mama! . . . Ihr müsst alle hier weg! Ihr müsst so weit weg wie möglich von hier sein. Ihr müsstet glücklich sein!" 

Ich fasste meine kalte Leiche an und versuchte durchzukommen. Wie sollte ich das schaffen. Gena hatte gesagt, es sei leicht. Ich müsste leicht durchkommen. Ich hielt die Hand meines toten Körpers und machte die Augen zu. Kurz war mir schwarz vor Augen, doch alles wurde wieder gut.

,,Damon!" 


What an irony - The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt