In der Wohnung laufe ich das Wohnzimmer auf und ab. „Ich verstehe es einfach nicht!" Genervt stemme ich meine Hände in meine Hüfte. „Er steht auf dich das ist offensichtlich.", gibt Ipek gelassen von sich und versucht Ihre Serie weiterzuschauen, was ich ihr aber durch meinen Gang erschwere. „Das ist mir scheissegal!", zische ich wütend. „Wie viel würden seine Eltern denn spenden?", fragt Ipek und isst ihr Popcorn seelenruhig weiter. Ihre Augen fixieren den Fernseher. „Keine Ahnung.", spreche ich meinen Gedanken aus. Eben! Wenn er wenig spendet, dann interessiert es mich doch eigentlich auch nicht oder? Nein! „Jeder Cent zählt auf alle Fälle.", nuschele ich und lasse mich wieder von meiner optimistischen Seite beeinflussen. „Kannst du bitte etwas weiter rechts auf und ab laufen? Ich muss diese Serie konzentriert sehen!", gibt Ipek leicht angesäuert von sich. Genervt atme ich auf und gehe in mein Zimmer.
„Ja Ayaz, jetzt los! Schick mir seine Nummer!", kreische ich schon sichtlich genervt. Ich habe mich dafür entschieden. Nicht, weil ich unbedingt mit Volkan essen gehen will. Aber immerhin liegt das Leben einer Person stückweit in meiner Hand. Und mein Gewissen würde keine Ruhe geben, daher nehme ich sein Angebot einfach an. „Meine kleine Maus hat ein Date! Ich fasse es nicht!" Wie oft habe ich heute genervt ausgeatmet? „Du wirst so schnell erwachsen!", er schluchzt gespielt. Mein Grinsen unterdrücke ich gekonnt. „Na gut, ich schick sie dir. Halt' mich aber auf dem laufenden du Schlawiner.", lacht Ayaz woraufhin wir dann auflegen. Ich habe ihm von unserem Aufeinandertreffen erzählt. Ayaz meint, das ist ein toller Anfang für eine Lovestory. Dussel. Kurz danach vibriert mein Handy. Ich blicke auf meinen Bildschirm und sehe Volkans Nummer. Ich setze mich auf und räuspere mich. Mental muss ich mich ja drauf vorbereiten. Mit einer ernsten Miene sehe ich in den Spiegel gegenüber von meinem Bett unsere blicke in meine Augen. „Hallo Volkan. Ich nehme dein Angebot an." Genervt schlage ich mir auf die Stirn. Das klingt dumm! „Hallo Volkan, ich gehe mit dir essen." Nein! Das klingt noch dümmer! Wie macht man sowas? Dummes Arschloch! „Hallo Volkan, fick dich ins Knie!", gebe ich gespielt freundlich von mir und blicke mich weiterhin im Spiegel an. „Was machst du nur Yade?", frage ich mich selber und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Es nervt mich so hart, dass dieser dumme Typ mich in der Hand hat! Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare. Okay Yade, ganz ruhig. Du packst jetzt deinen ganzen Mut und rufst diesen Schwachkopf an. Tief atme ich aus und tippe seine Nummer an. Eine unangenehme Spannung baut sich in mir auf. Als es aufhört zu piepen höre ich seine Stimme durch den Hörer. „Hallo?", kommt es gelassen von ihm. Komm schon Yade! „Hi.", antworte ich etwas zurückhaltend. Ich spiele an meiner Bettdecke rum und höre nun wie er auflacht. „Hast du es dir überlegt?" Ich höre sein Grinsen bis hier hin, weshalb ich genervt meine Augen verdrehe. „Wann und wo?", frage ich direkt ohne um den heißen Brei zu reden. Wieder ertönt sein dummes Lachen. Idiot! „Morgen Abend.", gibt er dann endlich von sich. „Wie viel werden deine Eltern spenden?" Das möchte ich natürlich auch wissen. „Du bist aber direkt.", merkt er an. „So wie es sein sollte.", entgegne ich ihm kalt. „Darüber reden wir dann morgen Abend. Ich freue mich." Und schon legt er auf. Huh! Okay, morgen Abend und dann ist die Sache geregelt. Dilan möchte ich noch nichts von der Sache erzählen, sie soll sich keine so großen Hoffnungen machen. Wir wissen schließlich nicht wie viel gespendet wird. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Sie wird es überleben. Ich habe Hoffnung!
Am Morgen weckt mich die grässliche Stimme von Ipek. Egal wie sehr ich sie liebe, ihr Gesang ist unerträglich. Genervt stöhne ich auf und schlendere ins Bad. „Ipek, halt die Fresse!", schreie ich noch und mache mich dann im Bad frisch. Nachdem wir gefrühstückt haben fahren wir anschließend zur Uni. Bald stehen Prüfungen an und ich lerne schon sehr fleißig mit Ayaz. Ob Kenan sie bestehen wird? Lernt er überhaupt? Es kommt mir so vor, als würde er aus Lust und Laune an die Uni kommen. Naja, kann mir ja egal sein. Seufzend schlendere ich durch die Aula und blicke auf mein vibrierendes Handy.
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Zu zweit allein
Teen FictionWas passiert wenn ein junges Mädchen aufgrund einiger Schicksalsschläge kein Stück ihrer Jugend genießen kann? Wenn sie um sich selber sorgen muss und ihr Zuhause kein Zuhause ist? Zeitgleich muss sie sich auch auf die Schule konzentrieren, weil sie...