Adalis

Kapitel 12

»Hallo Jeongguk«, sprach Taehyung mit einem sanften Lächeln, bevor er sich auf der Wiese an Jeongguks Seite niederließ.

Überrascht von der plötzlichen Brise, drehte Jeongguk sich automatisch um. Sein Herz begann mit einem Mal stärker zu schlagen, als er den Elben vor sich stehen sah. Mit seinem strahlenden Lächeln und den funkelnden Augen sah Taehyung auf dieser Wiese noch einmal so viel schöner aus. »Tae! Hat Hoseok dich etwa schon entlassen?«

»Nein, Ggukie.« Spielerisch stupste Taehyung mit seiner Schulter die des Älteren an. Er streckte seine Beine aus, stützte sich mit seinen Armen ab und genoss die Sonnenstrahlen auf seiner  Haut.

»Ich habe gekocht, dann hab ich alles verpackt und bin zu dir geeilt. Oh und gebacken habe ich auch!« Der junge Elbenmann schenkte Jeongguk ein breites Lächeln und kicherte vor sich hin. Seine Idee schien ihm plötzlich so kitschig und unpassend.

»Ich habe gedacht, wir könnten eine kleine Pause zusammen machen und das Essen genießen. Aber wenn ich mich so umsehe, scheinst du fertig mit dem Training?«

»Oh, du hast gekocht?«, fragte Jeongguk überrascht und ihm wurde im selben Moment ganz warm ums Herz. Das Omelette am Morgen war schon mehr als köstlich gewesen, doch dass Taehyung ihm jetzt sogar Mittagessen mitsamt Dessert mitbrachte ... Noch nie hatte jemand so etwas für Jeongguk getan. Nur Hoseok ab und zu, aber das mehr aus Mitleid als aus Zuneigung, weil Jeongguk gerne mal das Essen vergaß.
Auf Taehyungs Picknick-Ankündigung begann der Bauch des Dunkelhaarigen augenblicklich zu knurren.
»Ich mache nur eine Pause. Das nächste Training beginnt bald. Aber bis dahin habe ich auf jeden Fall Zeit für ein Picknick! Ich freue mich!«, rief Jeongguk begeistert.

Taehyung musste bei der ganzen Euphorie Schmunzeln. Dass sich Jeongguk so auf das Essen freuen würde, hätte er nicht gedacht. Und genau in dem Augenblick, als sich ihre Augen zum wiederholten Male trafen und Taehyung die pure Freude in den Seelenspiegeln fand, beschloss er, dass er den Älteren ab sofort jeden Tag mit Leckereien überraschen würde.

»Na dann«, sprach der Blondschopf und legte die Speisen zwischen sie, damit sich beide bedienen konnten.

»Nach der Pause würde ich gerne mit dir und deinen Schülern trainieren! Aber erstmal genießen wir das Essen! Mach ahhh« befahl Taehyung und hielt einen vollen Löffel vor Jeongguks Gesicht, um ihn damit zu füttern. Es fühlte sich so gut an, hier auf der Wiese mit dem Dunkelhaarigen zu sitzen. Taehyungs Herz begann zu rasen und pumpte all die Glückshormone durch seinen Körper.

Dass Taehyung ihn direkt füttern würde, damit hatte Jeongguk absolut nicht gerechnet. Sein Gesicht lief knallrot an, als er auf das duftende Essen starrte. Zögerlich nahm er den Löffel in den Mund und erlebte im selben Augenblick eine Geschmacksexplosion vom Feinsten. Das Gekochte schmolz auf seiner Zunge dahin und erwärmte nicht nur das Herz, sondern gleich seinen gesamten Körper. Es war so gut, dass Jeongguk vergaß, auf Taehyungs vorherige Worte, er wolle nach dem Essen mit ihm trainieren, einzugehen.

Taehyung bemerkte Jeongguks rotes Gesicht. Um ihn nicht noch verlegener zu machen, ignorierte er es einfach.
Denn ja, ihm selbst schlug das Herz bis zum Hals, als sich Jeongguks Lippen um seinen Löffel schlossen.

»Und? Schmeckt's dir?«, fragte der Jüngere, während er selbst anfing zu essen.

»Un' wü!«, nuschelte Jeongguk mit vollem Mund und schluckte die erste Portion herunter. Niemals hätte er erwartet, dass ihm jemals jemand solch eine nette Geste machen würde und wenn es nur Essen war. Fast schon ungeduldig bettelte Jeongguk nach mehr Essen.

Taehyungs Augen strahlten. Es freute ihn, dass es Jeongguk schmeckte. Und er wollte diese Freude immer wieder in seinen Augen entdecken.
»Nur zu, nimm so viel wie du magst. Aber die Törtchen bitte erst nach der Mahlzeit essen.« Taehyungs Lächeln hätte nicht breiter sein können. Schnell schob er seinen Löffel in den Mund, um ihn erneut zu füllen und Jeongguk direkt weiter zu füttern.