Kapitel 5

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In der Taverne herrschte eine rege Stimmung. Es war so laut. Taehyung kannte so etwas aus seinem kleinen Dorf nicht. Dort waren die Tavernen klein und man aß dort nur und feierte keine Partys. Mit glitzernden Augen grüßte er all die Elben zurück, die ihn und Jeongguk freundlich empfangen hatten. Dieses Gesänge, diese Geschichten, die erzählt wurden, diese warme Stimmung; man fühlte sich direkt willkommen.

Nach einiger Zeit stand Taehyung mit Jeongguk am Tresen und las sich die Karte durch. So viele Köstlichkeiten! Er wusste nicht, was er wählen sollte. Unsicher biss sich der Blonde auf die Unterlippe und versuchte, eine Entscheidung zu treffen. 

»Ah, du bist unser neuer Rekrut, nicht wahr?«, sprach ihn ein Elbe mit kirschroten Haaren hinter dem Tresen an. Höflich nickte Taehyung auf seine Frage hin.

»Unsicher, was du nehmen sollst? Ich empfehle dir Pfannenfladen! Ist eine Spezialität des Hauses. Ich bin übrigens Hoseok, der Besitzer dieser Taverne. Hallo Jeongguk, schön dich zu sehen«

Grinsend begrüßte Jeongguk das altbekannte Gesicht hinter dem Tresen. Hoseok setzte immer die besten Speisen auf die Karte und die Zubereitung war ein Gaumenschmaus. Nur deswegen hatte Jeongguk den neuen Elben eigentlich hierhergebracht. »Lange nicht gesehen, alter Freund! Der Laden scheint ja noch besser zu laufen als beim letzten Mal.« Neckend stieß Jeongguk Taehyung an der Seite an. »Hör am besten auf Hoseoks Empfehlungen, wenn du noch nicht weißt, was du nehmen sollst. Damit kann man nichts falsch machen.«

Dann wandte Jeongguk sich wieder an den Elben hinter dem Tresen.

»Magst du mir auch etwas empfehlen? Da sind wieder zu viele neue Speisen. Ich kann mich nicht entscheiden, was ich nehmen möchte.«

Empört schaute Taehyung Jeongguk an. Hatte der Ältere ihn gerade neckend geschubst? Ein ungläubiges Lachen entkam ihm. Wieso fühlte sich alles mit Jeongguk so an, als würde er ihn schon Ewigkeiten kennen? Kurz ließ sich Taehyung von seinen Gedanken mitreißen, nickte aber zustimmend.

»Gerne würde ich Jeongguks Rat folgen und deine Empfehlung annehmen, Hoseok«, lächelte er und der Elbe hinter dem Tresen klatschte fröhlich in die Hände. Irgendwie schien er ein sehr fröhlicher Geselle zu sein.

»Hervorragend! Hmm … Wie wäre es mit einem leckeren Hirschgulasch, Jeongguk? Namjoon hat ihn selbst erlegt. Erst heute Morgen«, wandte er sich an Taehyungs Begleiter, stützte seinen Ellbogen auf dem Tresen ab. Sein Kinn fand den Platz in seiner Handfläche, die er stützend darunter legte. 

Leicht beugte er sich vor und flüsterte: »Ein Krug des neuen Mets für dich und deinen Partner auch?« 

Zwinkernd richtete Hoseok sich wieder auf und schenkte den Elben vor der Theke ein schelmisches Grinsen, ehe er hektisch mit den Augenbrauen wackelte

Taehyungs Kopf wurde binnen Sekunden heiß. Was sollte das? Peinlich berührt schaute er runter und sah es: Jeongguks und seine Hand waren immer noch miteinander verschränkt.

Auch Jeongguk kam wegen Hoseok kurz aus der Fassung und räusperte sich einmal.»Du siehst echt dämlich aus, wenn du diesen Blick aufsetzt, Hobi. Aber wenn du mir schon Met andrehst, sage ich sicherlich nicht nein. Und ja, Hirschgulasch klingt gut.«

Erst jetzt fiel Jeongguk auf, dass er ja noch immer Taehyungs Hand hielt. Als hätte der Elbe sich gerade verbrannt, ließ er ruckartig von dem anderen ab und stellte sich kerzengerade hin - seine Wangen glühten auffällig rot. Jeongguk war noch nie gut gewesen, seine Verlegenheit zu verbergen. Das entging auch Hoseok nicht.

AdalisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt