Teil 2 | bitte nicht..

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Geschafft und müde, lief ich die dunklen Straßen meines Wohnblocks entlang. Ich kramte in meiner Bauchtasche, um den Schlüssel, der Wohnung herauszuholen.

Dabei fiel mir ein schonfertig gedrehter Joint ins Auge. „Eigentlich ja nur für Notfälle, aber passt jetzt auch ganz gut.", murmelte ich leise vor mich hin.

Ich holte ihn zwischen dem ganzen Geld und restlichen Stoff, den ich noch übrig hatte, aus meiner Tasche und griff nach meinem Feuerzeug in der linken, hinteren Hosentasche. Ein paar Funken kamen aus dem Feuerzeug, bis endlich eine Flamme entstand. Ich zündete den Joint an und nahm die ersten Züge.

Die Wirkung nahm langsam ihren lauf und mein Körper entspannte sich und meine, sonst schon so starke, Müdigkeit breitete sich aus.

Ich schaute mich etwas um und erkannte eine kleine Bank, die sich zwischen Straße und Spielplatz befindet. Ich dachte nicht viel nach und lies mich einfach auf ihr nieder.

———

„Ayla! Hey, warum liegst du hier auf dieser Bank?!" rief eine Tiefe männliche Stimme, die mir bekannt vorkam. Ich merkte die Sonne in meinem Gesicht und versuchte mich aufrecht hinzusetzten und schaute in die selben Augen, wie ich sie hatte. „Alles okay?" fragte der Mann mich wieder, der sich als mein Bruder herausstellte. „Mhm." antwortete ich nur leise, da ich merkte, wie mein Kopf eigentlich dröhnte.

„Ayla hast du hier geschlafen oder was? Du solltest in deinem Bett aufwachen und nicht hier." riss Amir mich wieder aus meinen Gedanken. „Bin wohl einfach eingeschlafen." erwiderte ich desinteressiert. „Aber warum bist du überhaupt hier?" fügte ich hinzu und rieb mir langsam den Schlaf aus den Augen.

Amir stellte sich, mit den Armen verschränkt vor mich und sagte vorwurfsvoll: „Wollte dich besuchen und Çay trinken gehen oder so."
Ich schaute ihn etwas überrascht an, aber da sah ich in seinem Gesicht wieder sein liebevolles Lächeln. „Also?", fragte er wieder und ich fing eifrig an zu nicken und schon zog er mich von der Bank und wir liefen in Richtung seines Autos.

Auf dem Weg sprachen wir kein Wort miteinander, bis er mich ansprach: „Also willst du mir jetzt erzählen, was los ist, oder schweigen wir uns weiter an?" Gerade als ich antworten wollte, bekam ich eine Nachricht.

-Sei in 20 min Park. Beeil dich, du hast Arbeit.

Seufzend drehte ich mich wieder zu meinem Bruder und schaute ihn entschuldigend an. „Es tut mir so leid, aber ich hatte ganz vergessen, dass ich noch was für die Uni machen muss." log ich, ich musste ganz und gar nichts für die Uni machen. Ich hatte mein Studium einfach abgebrochen, da ich in ein komplettes Loch viel, nach dem Vorfall unserer Eltern.

„Alles gut, kein Stress, dann machen wir das wann anders. Soll ich dich noch nach Hause fahren?" fragte er in seinem liebsten Ton. „Nein alles gut, die paar Meter schaffe ich alleine, danke." lächelte ich. Er erwiderte es, stieg in sein Auto und fuhr los.

Erleichtert schaute ich nochmal auf mein Handy und schrieb meinem Chef zurück.

-bin in 10 min da.

Widerwillig lief ich zügig zu dem Treffpunkt mit Cem meinem Chef aka mein bester Freund und schon sah ich ihn.

———

„Das macht 45." sagte ich wartend auf das Geld. Der letzte für heute.

Ich packte das, gerade bekommene, Geld in meine Bauchtasche und wollte gerade in Richtung zu Hause laufen. Ich merkte, dass der Himmel sich recht schnell grau färbte und schon spürte ich die esten Tropfen. Also beeilte ich mich, um schneller anzukommen.

Vor der Tür suchte ich meinen Schlüssel, steckte ihn in das Schloss und betrat widerwillig die Wohnung

Und da hörte ich schon die erwartete Stimme meines Vaters.

„Wo bist du gewesen und warum war Amir heute morgen da? Hast du ihm irgendwas erzählt?!" schrie er mich wütend und näher kommend an. „Ich- Ich- nein-.. hab ich nicht." stotterte ich ängstlich vor mich hin, aber es brachte nichts und schon kam er immer schneller auf mich zu...

Is it worth it? | Emre x Ayla Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt