Teil 11 | Tagelange Regentropfen 2

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6 Monate später

„Bin wieder daaa." rief ich durch die Wohnung, aber keine antwortete. Mein Blick wanderte zu einer Tür, welche zu dem Zimmer führte, wo Amir meist arbeitete. Meine Schritte folgten meinem Blick und ich klopfte an dieser Tür.

Ja?" kam ein gedämpfter Ton hindurch, worauf hin ich die Klinke runterdrückte und hineintrat. „Bin zurück von der Uni, war voll unnötig, hatte nur eine Vorlesung." erzählte ich freudig von meinem Tag.

Amir hatte mich nach den ganzen Vorfällen in eine Therapie geschickt, woraufhin ich meist widerwillig hin ging, aber irgendwie half es mir. Ich konnte aufholen, worüber ich nie sprechen konnte oder wollte.

„Ist doch gut. Essen steht in der Küche. Mayla hat gekocht." erwähnte er mit einem breiten Lächeln. Ich war glücklich für ihn, endlich hatte er eine gute Frau kennengelernt, nachdem seine letzte Freundin ihn betrogen hatte.

„Okay alles klar. Ich wollte später noch mit Zoe und Samira raus, nur kurz in die Stadt." erklärte ich ihm und er nickte mir zu.

Ich packte meine Tasche von der Uni in mein Zimmer, welches mir Amir überlassen hatte, und lies mich kurz auf mein weiches Bett nieder, bevor ich mir etwas zu Essen holte.

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„Ich geh los, bin 19 Uhr wieder hier." sagte ich laut, damit Amir mich hörte. „Warte, will dir noch was zeigen." meinte er daraufhin und stoppte mich gerade beim Aufmachen der Tür. „Hier habe die Wohnung gefunden, sollte perfekt für dich sein, so wie ich dich kenne. Würde sie für dich finanzieren." führte er fort und ich stockte für einen kurzen Moment. „Amir du weißt das kann ich nicht annehmen.

„Nein, das war keine Frage. Ich war nicht für dich da und ich möchte das wieder gutmachen, außerdem sieh es als ein zu frühes Geburtstags Geschenk an." überzeugte er mich und ich fiel ihm sofort um den Hals.

„Ich danke dir so sehr. Seni seviyorum. (Hab dich lieb.)" bedankte ich mich bei ihm und er antwortete: „Ben de seni seviyorum. (Hab dich auch lieb."

Mein Glück gar nicht fassend, trat ich aus der Wohung und lies die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Sofort traf mein Blick das wunderschöne Auto, welches mein Bruder fuhr. Ein BMW M4 Competition. Aber natürlich durfte ich es nicht fahren, mal davon abgesehen, habe ich noch nicht mal einen Führerschein, also führten mich meine Füße zur Bushaltestelle.

Die Busse hier fuhren im 10 Minuten Takt darüber war ich unglaublich froh, während dieser Gedanke durch mein Kopf wanderte, stoppte der Bus schon direkt vor mir und öffnete die Tür. Meine Augen suchten jemanden, den ich auch schnell fand.

„Samiraaa hii." rief ich und ihr Blick richtete sich meinen, sofort kam ein strahlendes Lächeln in ihrem Gesicht zum Vorschein. „Heyy omg, ich muss dir so viel erzählen über Mert." sprudelte es aus ihr heraus, wie ein Wasserfall. Mittlerweile findet jeder sein Glück, was mich auch freut, aber ich versuche immer noch diesen einen Jungen zu vergessen.

„Los erzähl." forderte ich Samira auf und sie lies sich das nicht zweimal sagen.

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„Naaa." trat eine, mir bekannte, Stimme näher. „Zoe hii." begrüßte ich sie liebevoll mit einer Umarmung. Wir waren im Stadtzentrum und beschlossen erst einmal in ein paar Läden zu gehen. Ich kaufte nicht viel, da Amir, das meiste Geld mir wieder zurückgeben wollen würde.

„Ich hab so Hunger, bitte lass Burger essen gehen." äußerte Zoe ihren Wunsch und wir stimmten alle zu. Ich hatte genauso einen großen Hunger, wie sie. „Hab einen gefunden, sollte dort gleich sein." fügte sie gleich hinzu und wir folgen ihr auf Schritt und Tritt zum Restaurant.

„Meint ihr er meint es ernst mit mir." zweifelte Samira, aber Zoe kam sofort dazwischen: „Aber hallo, wenn jemand für einander bestimmt ist, dann ihr. Ihr seit perfekt zusammen." „Ja vallah, das muss ich auch sagen, nicht nur optisch, sondern auch von der Art her." stimmte ich ihr zu. Man konnte erkennen, wie glücklich Samira das machte, somit war ich es auch.

Angekommen beim Restaurant, bestellten wir zügig unser Essen und aßen es auch recht schnell auf. Zoe, die Süße, bezahlte das Essen für uns.

Wir wollten langsam wieder nach Hause, da es auch schon dunkel wurde. Samira wollte noch zu Mert fahren und Zoe hatte sowieso einen anderen Weg, also musste ich alleine fahren.

Ich steckte mir meine Kabelkopfhörer ins Ohr und lies meine Playlist auf Shuffle laufen.

Tagelange Regentropfen - Bobby Vandamme

Sofort kamen Erinnerungen hoch in die ich für den Rest der Busfahrt versank.

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Es war mittlerweile dunkler, als ich dachte und somit war es schon ein wenig gruselig den Weg von der Bushaltestelle zu der Wohnung zu laufen. Ich hatte ein unwohles Gefühl, welches mich nicht los lies.

Dieses Gefühl bestätigte sich auch, als ich ungefähr bei der Hälfte des Weges zwei Typen hinter mir entdeckte. Ich versuchte etwas schneller zu laufen, doch ihr Tempo erhöhte sich automatisch mit. Meine Angst stieg von Schritt zu Schritt immer mehr.

„Ey Kleine bleib ma stehen. Wir wollen nur ein bisschen Spaß haben." riefen sie mir hinterher und mein Atmen blieb kurz stehen. Ich ignorierte es, was sie aber wahrscheinlich nicht so toll fanden und mir immer näher kamen mit einem wütenden Gesichtsausdruck.

Ich schaute nichtmal mehr nach hinten in der Hoffnung, sie seien endlich weg, doch dann packte mich jemand am arm.

Is it worth it? | Emre x Ayla Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt