TW!!
Er kam mir immer näher und ich sah schon die harte Faust meines Vaters in meinem Gesicht. Und schon traf es mich, direkt auf meine Schläfe.
Der pochende Schmerz breitete sich schnell aus und mein Kopf dröhnte. Ängstlich hielt ich meine Hände schützend vor mein Gesicht und trat zwei Schritte zurück.
Ein Träne verließ langsam mein Auge und ein Schluchzen entwich meinem Mund. „Warum tust du das immer?!" rief ich mit zitternder, entsetzten Stimme. „Wegen dir hat deine Mutter mich verlassen!" schrie er mir direkt ins Gesicht und eine Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper.
Er kam mir wieder näher, aber ich versuchte einfach nur in mein Zimmer zu kommen und lief los. Außer Atem knallte ich die Tür zu und drehte den Schlüssel nach rechts, um sie abzuschließen.
(TW ende)
Ich stand mit dem Rücken zitternd an meiner Tür und ließ mich langsam runter rutschen. Mein Gesicht in meinen Händen vergraben, zitterte ich am ganzen Körper und versuchte auf meinem Handy die Nummer von Cem zu suchen.
Ich hörte das Klingeln nur stumpf, aber keiner nahm ab.
Fuck, wie soll ich jetzt wegkommen.
Meine letzte Idee war mein Bruder, eine andere Person hatte ich nicht mehr in meinem Leben.
Es klingelte wieder und ich hörte endlich eine vertraute Stimme.
„Ayla alles okay? Ist was passiert?", fragte er direkt, nachdem er meinen unregelmäßigen Atem und mein Schluchzen bemerkte. „Kannst du kommen? Ich will einfach kurz weg." versuchte ich ruhig rüber zu bringen, damit er kein Verdacht hat, dass unser Vater der Grund ist.
„Okay alles gut, beruhig dich. Ich fahr zu euch, aber Emre ist bei mir. Stört dich das?" wollte er klarstellen, ich stimmte nur zu. „Bin in zehn Minuten vor der Tür." fügte er noch hinzu und legte daraufhin auf.
Hektisch lief ich auf meinen echt unaufgeräumten Schreibtisch zu und setzte mich. Ich hatte nicht viel, aber das, was ich hatte, reicht mir.
Ich schaute in den Spiegel, der rechts auf dem Tisch stand. Es wurde schon leicht blau, es zog sich von der Schläfe bis zum Auge. Sofort nahm ich meinen Concealer und setzte eins, zwei Striche auf das blau werdende Auge. Ich zischte kurz auf, der Schmerz war unangenehm, aber ich hatte keine andere Wahl.
Langsam versuchte ich es mit einem Pinsel zu verblenden, hoffend, dass es genug bedeckt.
———
Die Tür viel hinter mir leise ins Schloss und ich sah von Weiten schon die Lichter des Autos meines Bruders. Mit meiner Bauchtasche lief ich die restlichen Treppen runter und schaute in den Fahrgastraum.
Das Fenster fuhr runter und ich konnte das Gesicht meines Bruders erkennen.
„Steig ein." forderte er mich auf und ich befolgte, was er sagte und setzte mich auf die Rückbank. Erst dann fiel mir wieder ein, dass Emre, Amirs bester Freund, ja auch da ist.
„Hey." sagte ich leise mit einem gezwungenen Lächeln. Er erwiderte das Lächeln und antwortete: „Hey Ayla."
Sein wunderschönes, perfektes, Zahnpasta Lächeln brannte sich in mein Gedächtnis ein und ich konnte an nichts anderes mehr denken.
———
„Und willst du mir jetzt erzählen, was los war?" platzte plötzlich Amir mitten in der Stille raus. „Ein anderes Mal, ich würde grad einfach gerne mich ablenken." antwortete ich.
„Du kannst immer mit mir reden, das weißt du Ayla." meinte er daraufhin und ich erkannte ein mitfühlendes Gefühl in seiner Stimme. Ich nickte zur Bestätigung, als Amir plötzlich hielt und sagte: „Lass uns hier raus auf nh Bank setzen oder so. Steigt schon mal aus, ich such kurz eine Parklücke."
Ich befolgte seinen Anweisungen und stieg zusammen mit Emre aus und wir setzen uns auf die gegenüberliegende Bank. Sie war kalt und etwas feucht, aber das störte uns nur wenig.
„Also Ayla ich weiß wir kennen uns fast gar nicht, aber vorhin am Telefon klangst du echt gebrochen. Ohne Spaß ich dachte sonst was ist passiert, also wenn irgendwas sein sollte worüber du mit deinem Bruder nicht sprechen willst, aber vielleicht mit mir... dann hier meine Nummer." ...
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Is it worth it? | Emre x Ayla
FanficAyla ist in Dinge verwickelt, die niemand erfahren sollte, doch vielleicht erfährt es jemand...