Is it worth it? | Emre x Ayla

Teil 4 | dealen?

Seine Augen bohrten sich förmlich in meine Seele und für einen kurzen Augenblick vergaß ich alles um mich rum, sogar das, was er gerade sagte.

„Alles gut?" unterbrach er meine Trance. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und antwortete: „Ja alles gut tut mir leid, war grad in Gedanken." „Hab ich gemerkt." lachte er kurz auf.

Sein Lachen war einzigartig.

Ich musste ein wenig mitlachen, da seine Lache so angenehm und ansteckend war.

„Dankeschön." antwortete ich schüchtern, aufgrund seiner starken Aura. Er guckte mir tief in die Augen und für einen kurzen Moment stiegen Glücksgefühle in mir hoch.

Was babbel ich hier, er ist der beste Freund meines Bruders. Er würde mich auseinander nehmen.

Etwas beschämt, wollte ich mich an meinem Kopf kratzen, aber zuckte daraufhin zusammen, da ein pochender Schmerz wieder durch meinen Kopf ging.

Ich hatte das blaue Auge ganz vergessen.

„Ahh." zischte ich leise, aber versuchte mir weiterhin nichts anmerken zu lassen. „Alles okay?" fragte Emre besorgt und ich überspielte alles gekonnt mit: „Ja, hab nur ein wenig Kopfschmerzen."

Er nickte verständnisvoll. „Also?" durchdrang er mich mit seinem erwartungsvollen Blick. Ich hatte sein Angebot schon wieder vergessen und ich gab ihm mein Handy, damit er seine Nummer eintragen konnte.

Ich hörte mein Handy seinen Nachrichtenton abspielen, mit einer leichten Vibration im Hintergrund.

Ein Stirnrunzeln entwickelte sich auf Emres Stirn und ich riss ihm sofort mein Handy aus der Hand.

-Ey Ayla hab noch Extasy und paar andere Sachen zum Verkaufen, komm wieder Park
Cem

Fuck, Fuck, Fuck!

„Ayla. Ich sollte zwar deine Nachrichten nicht lesen, das tut mir leid, aber.. dealst du? Warum?" fragte er perplex mit einem Hauch von Sorge.

„Ich- Ich kann's nicht sagen, aber bitte sag Amir nichts." bettelte ich ihn an, während ich ihm einen Blick schenkte, der aussagte, wie sehr ich wollte, dass er es nicht erfährt.

Er wollte gerade etwas sagen, doch wir wurden abgelenkt von einem Anruf, der sich von Amir herausstellte. Emre ging ran und unterhielt sich kurz mit ihm. Am Ende kam nur noch ein „Alles klar." und er legte auf.

„Er hat spontan noch eine Schicht bei seiner Arbeit bekommen und musste los. Ich soll dich aber noch nach Hause bringen." zitierte er selbstsicher Amir und hob sich langsam von der Bank.

„Ich spreche das Thema von vorhin mal nicht weiter an, aber bitte denk drüber nach es zu lassen, das bringt dich nur in Schwierigkeiten." sprach er ruhig und mit einem Funken Sorge.

Ich kannte ihn zwar erst seit heute, aber trotzdem hatte ich ein sicheres und vertrautes Gefühl in seiner Gegenwart.

Ich nickte stumm als Antwort und wir fingen an langsam in Richtung meines alten, kühlen Blocks zu laufen. Nicht nur mein Block war kühl, sondern langsam wurde die Luft auch frischer.

Mittlerweile war es dunkel.

———

Nach 4 Minuten waren wir fast da und während wir nebeneinander liefen, streiften sich unsere Hände. „Du bist komplett kalt Ayla. Dein Bruder würde mich umbringen, wenn ich dich so weiter gehen lasse." sagte er entschlossen und legte mir seine Strickjacke über die Schultern.

Ich nahm sie dankend an. Kurz darauf stiegt mir der angenehm, gut riechende Duft seines Parfüms in die Nase und ich schloss kurz die Augen, um es zu genießen.

Ayla hör auf. Er ist nichts für dich.

———

„Da wären wir." durchbrach ich die Stille, stoppend vor der kleinen Treppe, die hoch zu der Tür führte.

„Pass auf dich auf und wie gesagt, yani wenn irgendwas sein sollte, du hast meine Nummer verstanden?" forderte er schon fast streng. „Dankeschön, Vallah. " murmelte ich leise mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Er stand wenige Zentimeter vor mir und ein langanhaltender Blickkontakt entstand, aber bei seinen kastanienbraunen, im Licht der Straße funkelnden Augen konnte man auch nicht anders, als immer weiter hinein zu schauen.

Ich wusste nichtmehr, was ich sagen sollte und durch den langen Augenkontakt wurde ich etwas nervös, weshalb ich mich langsam umdrehte und anfing die 6 Treppenstufen hinauf zu steigen.

Mit einem lieben und leisen „Tschüss.", wollte ich mich verabschieden, doch dann fing er an plötzlich etwas zu sagen: „Ayla warte!...