Kapitel 10

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Der Abend brach schnell herein, und bevor ich es bemerkte, war meine Schicht im Kiosk zu Ende. Ich schloss die Tür hinter mir ab und machte mich auf den Heimweg. Die Straßen waren nun belebt mit Menschen, die das Wochenende genossen, und die Stadt wirkte lebendig. Es war eine angenehme, fast beruhigende Atmosphäre, als ich die vertrauten Straßen entlangging.

Als ich um eine Ecke bog, bemerkte ich eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die auf einer Bank saßen und laut lachten. Erst dachte ich, es wären Fremde, doch dann erkannte ich Yoongi unter ihnen. Neben ihm standen vier weitere Jungs, die ich bereits einmal kurz im Kiosk gesehen hatte. 

Yoongi entdeckte mich, noch bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich weitergehen oder mich ihnen nähern sollte. Ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, und er winkte mich herüber.

„Hey, Jimin! Komm her, setz dich zu uns!", rief er.

Ich zögerte einen Moment, dann ging ich hinüber. Die anderen sahen mich neugierig an, aber sie schienen freundlich. Yoongi stellte mich ihnen vor. 

„Das sind Hoseok, Jin, Namjoon und Taehyung"

 erklärte er, während er auf jeden von ihnen zeigte. 

„Und das ist Jimin, ein guter Freund."

Alle nickten mir zu, und ich setzte mich auf die Bank neben Yoongi. Schnell fand ich heraus, dass sie alle die gleiche Schule besuchten wie Yoongi. Die Gespräche flossen leicht weiter, als ob ich schon immer ein Teil dieser Gruppe gewesen wäre. Namjoon erzählte eine lustige Geschichte über einen Streich, den sie ihrem Lehrer gespielt hatten, was alle zum Lachen brachte. Hoseok stimmte in das Gelächter ein und fügte seine eigenen, übertriebenen Kommentare hinzu. Jin und Taehyung tauschten Blicke aus und fügten hin und wieder witzige Bemerkungen hinzu, die uns alle zum Lachen brachten.

Während wir da saßen und plauderten, fühlte ich mich immer wohler. Es war angenehm, einfach zu sitzen und den Abend ohne Eile oder Druck zu genießen. Yoongi sah mich zwischendurch an und lächelte, als wäre er froh, dass ich mich ihnen angeschlossen hatte.

Die Zeit verging, und schließlich stand Namjoon auf.

 „Ich denke, ich sollte langsam los. Ich habe morgen früh eine Prüfung", sagte er und streckte sich.

„Ja, ich auch"

stimmte Jin zu und erhob sich ebenfalls. Taehyung und Hoseok folgten ihrem Beispiel, und nach einer Reihe von Verabschiedungen und Versprechen, sich bald wieder zu treffen, machten sie sich auf den Weg.

Yoongi und ich blieben noch eine Weile auf der Bank sitzen. Die Dunkelheit um uns herum wurde dichter, und die Straßenlaternen tauchten die Straße in ein sanftes Licht. Die Stadt war noch immer lebendig, aber jetzt auf eine ruhigere, abendliche Art. Yoongi zog einen Joint aus seiner Tasche, zündete ihn an und nahm einen tiefen Zug. Er reichte ihn mir mit einem fragenden Blick.

Ich zögerte kurz, ich hatte noch nie gekifft, aber dann nahm ich ihn und zog ebenfalls daran. Die leichte Betäubung setzte schnell ein, und die Geräusche der Stadt schienen um uns herum zu verschwimmen. Wir saßen einfach nur da, genossen den Moment und das Gefühl von Freiheit, das der Rauch mit sich brachte.

„Ich bin froh, dass du hergekommen bist"

sagte Yoongi leise und drehte seinen Kopf zu mir.

„Ich auch", antwortete ich ehrlich, während ich den Joint ein weiteres Mal nahm. 

„Es ist schön, Leute zu treffen, die so entspannt sind. Und ich meine, dich zu sehen, ist immer gut."

Yoongi lächelte sanft. 

Wir saßen noch eine Weile in angenehmem Schweigen da, den Joint zwischen uns teilend, die Geräusche der Nacht um uns herum. Es war ein schöner Abschluss für einen Tag, der mit einer unerwarteten Begegnung begonnen hatte.

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