drei

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POV Narin

Er kommt auf mich zu und lächelt. „Du bist Narin oder? Freut mich, dass du gekommen bist. Nenn mich einfach Dean.", streckt er mir die Hand aus. „Klar doch. Ich kenn dich noch von früher, du hast in meinem Viertel gechillt.", erwidere ich den Händedruck.

Nein, nein, nein. Wieso sage ich das? Er will bestimmt nicht, an seine Vergangenheit erinnert werden.

„Wohnst du in Kreuzberg?", fragt er mich daraufhin. Er scheint aber gar nicht sauer zu sein, oder sonst etwas. „Jaaa.", entgegne ich.
„Wie alt bist du denn?", wechselt er das Thema.
„Bin heute 18 geworden, du?", als ob ich nicht wüsste wie alt er ist...
„20. Sorry Narin, aber es ist gleich 0 Uhr und ich muss auf die Bühne.", er schaut mich nichtmal an oder sonst was. Er dreht sich einfach um und geht. Er hat mir nichtmal gratuliert... Irgendwie macht mich das traurig. Er scheint doch, so nett gewesen zu sein...

Ich gehe an die Bar, an der ich meine Freundinnen wiederfinde. „Hier probier mal, alles ist gratis.", hält Zümre mir ein rotes, glitzerndes Glas hin. Ich probiere es, aber verschlucke mich. Aufeinmal wird es dunkel und nur noch die Bühne ist beleuchtet, auf welcher Dean steht.
Wir gehen schnell weg, von der Bar und setzten uns auf einen freien Tisch, dass wir einen besseren Ausblick, auf die Bühne haben, auf welcher normaler Weise, ein DJ Pult stehen sollte. „So Leuteeee.", fängt er an, ins Mikro zu sprechen. „Erstmal möchte ich einen ganz besonderen Gast ehren, der heute anwesend ist. Sie hatte sogar heute Geburtstag. Ein Happy Birthday für Narin." Alle fangen an zu klatschen.

Er sucht mich mit seinen Augen im Publikum.
„Komm auf die Bühne."
Alle jubeln und ich gehe an der Seite hoch. Er kommt auf mich zu und umarmt mich. „Alles gute, welchen Song willst du mit mir rappen?", er schaut mir tief in die Augen und hält mir das Mikro hin. Ich überlege. Ich will eigentlich dass er meinen Lieblingssong mit mir rappt. Aber den haben wir schon zusammen, auf dem Konzert, gerappt. Nochmal Paranoia zu sagen, wäre doch peinlich, oder? Egal. „Paranoia.", entscheide ich mich. Er lächelt mir zu und der Beat fängt an.

Im laufe des Songs, hole ich mein Handy raus und will ein Video von uns machen. Er nimmt mir aber das Handy aus der Hand und filmt uns und das Publikum, da er größer als ich ist und man so alles besser sieht. Alle jubeln und es macht wirklich Spaß. Es ist so krass mit Kidd Kawaki auf der Bühne zu stehen, vor allem noch, vor so vielen bekannten Rappern.

Im laufe des Abends treten viele Rapper auf und ich habe Spaß mit meinen Freundinnen. Gegen 01:30 Uhr, gehen wir langsam zum Auto. „Leute, ich liebe euch so sehr, danke für den tollen Abend.", bedanke ich mich, bei ihnen. „Kein Ding, es war echt schön.", erwidert Ela es und wir fahren nachhause.

Langsam öffne ich die Wohnungstür. Meine Schuhe habe ich schon draußen vor der Tür ausgezogen, dass man mich nicht hört. Ich gehe gerade in mein Zimmer, schließe leise die Tür hinter mir und schalte das Licht an. Mein Bruder sitzt auf meinem Bett. Ich zucke zusammen und lasse fast einen Schrei los. „Wo warst du? Anne hat sich Sorgen gemacht.", steht er auf und läuft auf mich zu.
„D-d-das Konzert hat später angefangen.", ich werde nervös. „Du warst auf der Afterparty, ich hab dich gesehen.", wird er lauter. „Shhh Burak. Werd bitte nicht laut.", versuche ich ihn zu beruhigen. Wieso war er aber dort?

Paranoia - 𝐊𝐈𝐃𝐃 𝐊𝐀𝐖𝐀𝐊𝐈Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt