POV Narin
Nachdem Burak und Kidd Kawaki das Gespräch mit mir geführt haben, sitze ich noch eine Weile allein in meinem Zimmer. Alles, was sie gesagt haben, hallt in meinem Kopf wider. Die Enthüllung, dass Burak Teil der Leute ist, die über Kidd bestimmen, hat mich zuerst überrascht, aber irgendwie ergibt es auch Sinn. Mein Bruder hat immer darauf bestanden, dass er nur das Beste für mich will, und ich sehe jetzt, dass er versucht hat, mich zu beschützen, weil er wusste, wie kompliziert das Leben in Kidds Welt ist.
Doch jetzt, nachdem alles ausgesprochen wurde, fühlt sich etwas anders an. Die Wahrheit ist draußen, und obwohl ich mir vorher nicht sicher war, was ich fühlen soll, habe ich mich entschieden. Mein Herz schlägt für Kidd, trotz allem.
Ein paar Tage später, als ich gerade in meinem Zimmer sitze und durch mein Handy scrolle, klopft es leise an meiner Tür. Ich schaue auf und sehe Kidd im Türrahmen stehen. Seine Augen suchen meine, und ich kann die Nervosität in seinem Gesicht sehen.
„Hey", sagt er sanft. „Kann ich reinkommen?"
Ich nicke nur, ohne ein Wort zu sagen. Er schließt die Tür hinter sich und setzt sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch, während ich auf meinem Bett sitzen bleibe.
„Ich wollte nur... ich wollte dich sehen", beginnt er und fährt sich mit der Hand durch die Haare. „Nach allem, was passiert ist... Ich habe viel nachgedacht. Über uns. Über dich."
Ich sehe ihn an, und in seinem Blick erkenne ich die Unsicherheit, die er sonst so gut versteckt. Er ist es gewohnt, eine Maske zu tragen, die Maske des unnahbaren Stars, aber hier, in diesem Moment, ist er einfach nur Kidd. Nicht der Musiker, nicht der Star, sondern der Mensch, der vor mir sitzt und mir zeigt, dass auch er verwundbar ist.
„Ich habe mich entschieden", sage ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich will es mit dir versuchen, Kidd. Aber es muss echt sein. Keine Lügen mehr. Kein Versteckspiel."
Er sieht mich an, und ein Lächeln huscht über sein Gesicht, obwohl seine Augen noch voller Fragen sind. „Du willst das wirklich?"
Ich nicke und stehe auf, gehe langsam auf ihn zu. „Ja. Aber ich brauche Zeit. Und ich brauche Vertrauen."
Er steht ebenfalls auf und nimmt sanft meine Hand. „Ich verspreche dir, Narin, ich werde dir beweisen, dass es echt ist. Ich werde dich nie wieder enttäuschen."
In diesem Moment fühle ich, wie sich etwas in mir löst. Die Zweifel und die Unsicherheit, die mich so lange belastet haben, fallen von mir ab. Ich weiß, dass es nicht leicht wird, aber ich bin bereit, es zu versuchen.
In den folgenden Wochen verbringe ich mehr Zeit mit Kidd als je zuvor. Wir gehen spazieren, treffen uns in kleinen Cafés, fernab der Kameras und neugierigen Blicke. Es ist seltsam, ihn so anders zu erleben – ohne das Rampenlicht, ohne die Maske, die er in der Öffentlichkeit trägt.
Eines Abends sitzen wir zusammen am See, ein ruhiger Ort, den kaum jemand kennt. Der Himmel färbt sich in sanften Orangetönen, während die Sonne langsam untergeht. Kidd legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich näher zu sich.
„Weißt du", beginnt er leise, „ich habe immer geglaubt, dass ich dieses Leben führen muss – das Leben des Stars, der ständig im Rampenlicht steht. Aber jetzt, wenn ich mit dir zusammen bin, fühlt es sich an, als wäre das nicht alles."
Ich blicke zu ihm auf und sehe den Ernst in seinen Augen. „Was meinst du?"
Er lacht leise, fast nervös. „Ich meine, dass ich merke, wie sehr du mir geholfen hast, das echte Leben wieder zu schätzen. Nicht die Bühne, nicht die Fans... sondern die einfachen Dinge. So wie dieser Moment hier."
Ich lächle und lege meinen Kopf an seine Brust. „Vielleicht brauchst du nicht immer die Show."
„Vielleicht nicht", flüstert er und drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
Unsere Beziehung wächst langsam, aber sicher. Ich lerne, ihm zu vertrauen, und er zeigt mir jeden Tag, dass er es ernst meint. Burak ist skeptisch, wie immer, aber ich sehe, dass er sich auch langsam daran gewöhnt, dass Kidd nun Teil meines Lebens ist.
Eines Abends, als Kidd mich von der Schule abholt, hält er plötzlich vor meinem Haus an, bevor wir aussteigen.
„Ich muss dir etwas zeigen", sagt er und zieht ein kleines Päckchen aus seiner Jackentasche.
Verwirrt schaue ich ihn an. „Was ist das?"
„Mach es auf", fordert er mich lächelnd auf.
Ich nehme das Päckchen und öffne es vorsichtig. Darin ist eine kleine silberne Kette, schlicht, aber wunderschön. An dem Anhänger ist ein kleiner Stern befestigt.
„Ein Stern?", frage ich, und mein Herz klopft schneller.
„Ja", sagt er sanft. „Weil du der Stern bist, der mein Leben heller macht."
Meine Augen füllen sich mit Tränen, und ich schüttle den Kopf, unfähig, die richtigen Worte zu finden.
„Ich weiß, es klingt kitschig", sagt er schnell, „aber es ist die Wahrheit. Seit ich dich kenne, hat sich alles verändert. Du bedeutest mir so viel, Narin."
Ich spüre, wie mir die Tränen die Wangen hinunterlaufen, aber diesmal sind es Freudentränen. „Danke", flüstere ich, „für alles."
Er nimmt die Kette und legt sie mir vorsichtig um den Hals. Dann zieht er mich in eine sanfte Umarmung, und in diesem Moment weiß ich, dass wir es gemeinsam geschafft haben.
Ende
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