dreizehn

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POV Narin

Ich stehe wie erstarrt da, mein Herz rast, und die Welt um mich herum verschwimmt. Kidd und Tessa stehen vor mir, und plötzlich scheint alles, was ich bisher geglaubt habe, zu zerfallen. Was haben sie vor mir verborgen? Wovon redet Tessa? Etwas Dunkles, Bedrohliches liegt in der Luft, und ich spüre, dass ich mich in etwas verstrickt habe, das viel größer ist, als ich jemals geahnt habe.

„Kidd, was meint sie?", frage ich leise, meine Stimme zittert, während ich versuche, den Überblick zu behalten. „Wovon redet sie?"

Er sieht mich an, sein Blick ist flehend, fast panisch. „Narin, ich wollte dich da raushalten. Es ist alles komplizierter, als es aussieht. Es geht nicht nur um uns. Tessa hat recht, es gibt Leute, die das alles orchestrieren. Meine Karriere, mein Image – nichts davon ist echt. Es gibt Leute, die alles überwachen, die mich kontrollieren."

„Leute?" frage ich, obwohl ich kaum verstehen kann, was er da sagt. „Wer? Was für Leute?"

Tessa tritt vor, ihre Stimme ist kühl, fast gleichgültig. „Kidd hat sich in etwas verstrickt, das viel größer ist als nur ein Beziehungsdrama für die Öffentlichkeit. Es geht um Macht, Kontrolle, und du bist gerade in den Strudel hineingezogen worden, ohne es zu wissen."

Ich blicke Kidd an, der plötzlich schuldig aussieht, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. „Ich wollte dich schützen", wiederholt er. „Aber es ist alles außer Kontrolle geraten."

„Mich schützen?" Mein Kopf dreht sich. „Wovor? Was genau ist los?"

Tessa wirft ihm einen Blick zu, als wolle sie ihm sagen, dass es jetzt keinen Sinn mehr macht, irgendetwas zu verheimlichen. „Kidd steht unter einem Vertrag mit einer Agentur, die mehr ist als nur ein Management. Sie bestimmen, mit wem er in der Öffentlichkeit auftritt, mit wem er sich treffen darf – sogar, wen er daten soll. Das Ganze mit mir war ein Arrangement, damit er im Rampenlicht bleibt. Aber du..." Sie macht eine Pause und lächelt kalt. „Du bist eine Gefahr. Weil du echt bist."

„Eine Gefahr?" Mir wird übel. „Ich verstehe das nicht. Wieso bin ich eine Gefahr? Ich habe doch nichts getan!"

Kidd schüttelt den Kopf, seine Augen glänzen vor unterdrückten Tränen. „Weil du nicht Teil ihres Plans bist. Sie wollen, dass ich nur das tue, was sie mir sagen. Aber seit ich dich getroffen habe, Narin, habe ich das alles infrage gestellt. Du bist nicht wie die anderen. Du bist real, und das hat sie nervös gemacht."

Plötzlich wird mir klar, dass ich mich in einer Situation befinde, die ich nicht kontrollieren kann. Diese Leute, von denen sie sprechen, klingen gefährlich. Wenn das, was sie sagen, wahr ist, dann bin ich in viel größerer Gefahr, als ich jemals dachte.

„Warum hast du mir das nicht früher gesagt?" Meine Stimme bricht. „Warum hast du mich das alles durchmachen lassen, ohne mir die Wahrheit zu sagen?"

„Ich wollte nicht, dass du in Gefahr gerätst", flüstert Kidd. „Aber ich habe es verbockt. Jetzt bist du involviert, und ich weiß nicht, wie ich dich da wieder rausbringen soll."

Ich fühle, wie mir Tränen in die Augen steigen. „Du hast mich nicht nur belogen, Kidd. Du hast mich absichtlich in diese ganze Lüge hineingezogen."

„Nein, das wollte ich nicht!", protestiert er verzweifelt. „Es war nie meine Absicht, dass du verletzt wirst. Aber ich kann das jetzt nicht mehr rückgängig machen."

Tessa tritt einen Schritt näher und blickt mich kühl an. „Narin, du musst aufhören, ihn zu sehen. Du musst dich von ihm fernhalten. Wenn du das nicht tust, werden sie dich auch ins Visier nehmen. Und glaub mir, das willst du nicht."

Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Die Bedrohung in ihren Worten ist nicht zu überhören. Aber bevor ich irgendetwas sagen kann, höre ich ein Geräusch hinter mir. Jemand kommt. Ich drehe mich um und sehe Burak, der gerade die Straße entlangläuft, auf uns zu.

Panik steigt in mir auf. „Geh", sage ich leise zu Kidd. „Burak darf dich nicht hier sehen."

Kidd sieht mich an, seine Augen voller Sorge. „Narin, ich werde dich nicht im Stich lassen."

„Bitte, geh jetzt", flüstere ich eindringlich, und schließlich nickt er widerwillig. Er dreht sich um und geht schnell zur Limousine zurück, die immer noch wartet. Tessa wirft mir einen letzten warnenden Blick zu, bevor sie ihm folgt und die Autotür hinter sich schließt.

Burak nähert sich, und ich versuche, meine Fassung wiederzufinden. „Hey, alles okay?" fragt er und schaut mich forschend an.

„Ja", lüge ich schnell und zwinge mich zu einem Lächeln. „Ich war nur kurz draußen, um frische Luft zu schnappen."

Burak sieht mich misstrauisch an, aber er sagt nichts weiter. „Okay. Lass uns reingehen."

Als wir ins Haus zurückkehren, fühle ich mich, als wäre ein riesiges Gewicht auf meinen Schultern. Meine Gedanken rasen, und ich weiß, dass ich nicht einfach so weitermachen kann. Da draußen sind Leute, die mich im Visier haben, weil ich mich auf Kidd Kawaki eingelassen habe. Und jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll.

Was mache ich jetzt?

Paranoia - 𝐊𝐈𝐃𝐃 𝐊𝐀𝐖𝐀𝐊𝐈Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt