Spiegelbild

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Stiles Sicht.

Ich weiß nicht wie lange ich weiter auf dem Boden lag doch eins merkte ich erst viel später.. Die Übelkeit war endlich weg. Dafür waren andere Symptome gekommen.. Die schmerzen waren seit ich hier war konstanter Teil meines Lebens.. Auch die negativen Gedanken werden von Sekunde zu Sekunde stärker. Ich halte das ganze nicht mehr aus! So schnell es mir der Mangel an Energie erlauben stehe ich endlich von dem kalten Boden auf. Ich schleife meinen verwundeten Körper in das Badezimmer und werfe einen Blick in den Spiegel, was ich sofort wieder bereue! Die tiefen Augenringe schockieren mich nicht mehr.. Aber die Wunden.. Die Wunden an meinem Gesicht, meinen Hals und.. Ich will mir gar nicht ausmalen wie mein Po wohl aussehen muss.

Erneut sammeln sich Tränen in meinem bleichen Gesicht. Dieser Anblick.. Ich ertrage das nicht länger! Wütend darüber nichts an meiner Erscheinung gar an meinem verschissenen Leben ändern zu können schlage ich die Scheibe des Spiegelns ein. Den Schmerz und das Blut an meiner Hand nehme ich gar nicht wirklich wahr.. Der Gedanke nicht länger sehen zu müssen was ein erbärmliches Stück scheiße mich im Spiegel ansieht ist die zusätzlichen Schmerzen wert. Auf die eine Wunde mehr kommt es sowieso nicht mehr an..

Mit Bluttropfender Hand schleife ich mich weiter zu der Dusche und Stelle das Wasser an. Vielleicht sollte ich einfach mitspielen? Etwas vorspielen? Vielleicht würde Derek mich dann gehen lassen? Mir anfangen zu vertrauen? Mir weniger weh tun? Irgendwas muss ich doch tun?!

Ich Stelle das Wasser an und schließe für einen Moment meine müden Augen. Dann beginne ich mich zu waschen, natürlich kann ich die Schande und den Scham nicht einfach abwaschen, aber ein wenig hilft es.

Sobald ich meinen Körper so gut es ging geschrubbt habe und er an vielen Stellen, besonders meinem Po schon ganz wund ist drehe ich das Wasser ab. Meine Hand hört ja gar nicht mehr auf zu bluten.. Nunja, was soll's. Ich steige aus der Dusche und gehe nackt ins Bett, scheiß egal.. Wozu anziehen? Derek wird mir die Klamotten sowieso vom Körper reißen wenn er mich wieder.. Ich will nicht darüber nachdenken!

Im Bett angekommen mache ich das kleine Licht auf dem Nachtschrank an was gelbe Funken im Raum verteilt. Nicht genug um alles zu sehen, aber genug um nicht das Gefühl zu haben in der Dunkelheit zu ersticken!

Ich ziehe die Decke weit bis zu meinem Hals über meinen Körper, der mich mehr und mehr anekelt. Dann schließe ich meine Augen und Versuche an irgendwas zu denken.. Nur nicht an das hier! Irgendwann schaffe ich es wirklich ein zu schlafen..

"Was hast du getan?!"

Durch Derek's lautes Schreien werde ich nur wenige Stunden später wach. Ob es wirklich wenige waren? Ich weiß es nicht.. Ich weiß nur, dass ich mich immer noch total müde fühle.. Ich blinzel leicht mit meinen Augen. Die Helligkeit des Raumes verrät mir das Derek das große Licht angemacht hat. Tageslicht kommt durch das Minifenster natürlich keines rein.. Also wie spät es ist? Keine Ahnung.

"Ich rede mit dir!"

Derek schreit mich erneut an. Ich hatte ganz vergessen, dass er etwas von mir wissen wollte..

"Was?" Frage ich müde und leise.

Derek reagiert nicht auf meine Frage. Er reißt mir stattdessen die Decke von meinem Körper und mustert meinen Körper ausgiebig. Erneut steigt in mir ein solcher Ekel hoch.

Ich höre Derek erleichtert ausatmen, dann setzt er sich zu mir aufs Bett. Ich würde am liebsten Wegrutschen! Aber.. Was bringt das noch? Noch mehr Schläge?

"Ich dachte du hättest dir etwas angetan.." meint Derek mit einer ruhigeren Stimme die fast etwas wie Sorge birgt.

Erst jetzt verstehe ich was das ganze soll.. Er muss gedacht haben, dass ich mit dem Glas.. Wobei.. Das ist gar keine schlechte Idee? Doch nun ist es zu spät.. "Nein.." murmel ich nur.

Derek seufzt und nimmt meinen Arm, als er meine Knöchel an der Hand begutachtet fühle ich mich erbärmlich. Ich hätte mein Leben beenden können, bevor er es tun wird.

"Wieso hast du das getan? Mach das nie wieder!"

Und da ist er wieder.. Der aggressive Ton in seiner Stimme. War ja nur eine Frage der Zeit.

"Ich habe meinen Anblick nicht mehr ertragen.." meine ich leise und sehe dabei an die Wand gegenüber des Bettes. Ich kann seinen Anblick genauso wenig ertragen.

"Aber wieso denn? Du bist wunderschön.." meint Derek, der jetzt wieder viel ruhiger klingt. Seine Stimmungsschwankungen verwirren mich.

Sarkastisch entweicht mir ein lachen. Wunderschön. Ich? Diese Augenringe.. Diese Wunden, die blasse Haut und diese Ekelhafte beschmutze Fleischhülle.. Nichts daran ist Wunderschön!

"Hör auf zu lachen!" Meint Derek nicht erfreut über meine Worte. Er scheint es allen ernstes anders zu sehen. Aber gut, er fügt mir diese Wunden zu, vermutlich turnt es ihn besonders an.

Ich schweige. Ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen.. Das ist doch alles sinnlos..

Derek lässt meinen Arm los. "Ich habe dir einen Smoothie gemacht, du brauchst ein paar Vitamine." Meint er.

Ich richte meinen Blick weiter an die Wand. Was ich brauche wäre Sonne, frische Luft, Freiheit! Meine Freunde, meinen Vater, mein Leben.. Leise seufze ich und strecke meine Hand aus, damit er ihn mir geben kann. Widerstand ist zwecklos.

Derek drückt mir den Smoothie in die Hand und ich spüre seine Augen auf mir brennen, auch wenn ich ihn nicht ansehe. Ich trinke einen Schluck. Ist okay, das fällt leichter als jetzt was essen zu müssen.

"Du bist so still.. Bist du krank?" Derek legt seine Hand an meine Stirn. Er will wohl wissen ob ich Fieber habe. Krank.. Eine Erkältung. Eine Grippe.. selbst Krebs höchstpersönlich wäre mir lieber als das hier!

"Alles gut, kein Fieber.." meint Derek und dreht meine Gesicht zu sich, so dass ich ihn ansehen muss, ob ich will oder nicht. Derek mustert mein Gesicht, seine Augen fahren nach unten und wieder hoch, als würde er etwas suchen.

"Rede mit mir.."

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Hey! Noch ein Teil weil.. Wieso nicht? Ideen für die Geschichte sind willkommen!

Blood Fever | Sterek (FSK 18) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt