Mantra

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Während Derek auf Stiles hinabsieht, spürt er den Drang ihn zu schlagen, ihm das anzutun, was er ihn schon seit einiger Zeit antut. Doch tief in ihm drin, spürt er noch einen anderen Willen. Den Drang, den Jungen in den Arm zu nehmen, ihm zu sagen wie sehr es ihm leid tut und wie sehr er ihn braucht.

Letztendlich entschied sich Derek für das erste. Die enorme Kraft der Ohrfeige war im ganzen Raum zu hören, als die flache Handfläche auf die bereits geschändete Wange des jüngeren trifft, welcher aufwimmert und sich mühsam die Tränen zurückhält.

Doch es gab einen entscheidenden Unterschied. Diesmal würde Derek nicht so weit gehen, sich erneut an dem jüngeren zu vergreifen. Nicht auf sexuelle Art und Weise.

Stiles, der den Blick starr gegen das Bettlaken gerichtet hat, um Derek nicht weiter ansehen zu müssen, zittert am ganzen Körper. Man kann nicht wissen, ob es daran liegt das Stiles noch immer nackt ist oder es die Angst vor Derek ist. Oder beides?

Kurz schliesst Derek seine Augen, geht gedanklich das Mantra: '3 Dinge können nicht lange versteckt bleiben, die Sonne, der Mond, die Wahrheit.' Einige Male durch und öffnet seine Augen dann wieder. Langsam beugt er sich nach unten, so daß er mit Stiles auf ungefähr der selben Kopfhöhe ist.

"Hasst du mich?"

Dereks stimme klang viel mehr wie ein flüstern, von der eben dominanten und Aggresiven Art fehlt jede Spur.

Stiles hebt den Kopf, die Goldbraunen Augen auf Derek gerichtet. Kurz scheint er zu überlegen, ob es gut wäre die Wahrheit zu sagen, oder ob er mit einer Lüge den nächsten Schlägen aus dem Weg gehen könnte. "Ja." Sagt er dann doch die Wahrheit. Seine Stimme hatte stark und ernst klingen sollen, doch gleicht vielmehr einem Wimmern.

Derek mustert ihn noch einige Zeit, bevor er seufzt und wieder aufsteht. "Du kannst dich anziehen.." murmelt er geistesabwechsend und verschwindet kurze Zeit später schon durch die Tür des Kellers nach oben.

Kaum ist die Tür ins schloss gefallen, steht Stiles auf, sucht seine Sachen zusammen und zieht diese an. Auf dem Bett, mit dem er nichts gutes verbindet fühlt er sich schon lange nicht mehr wohl, weswegen er sich in eine der vier Ecken des Zimmers setzt.

Die weiße staubige Lampe an der Decke, spendet gerade genug des gelblichen Lichtes um perfekten Blick auf die Tür zu haben, aus der jeden Moment Derek erneut in den Keller eintreten könnte.

Einen Moment überlegt er, ob es nicht irgendwie eine Möglichkeit gäbe, hier weg zu kommen. Ohne dabei zu sterben, versteht sich. Doch ihm will nichts einfallen. Ganz egal, wie sehr er sich auch anstrengt, einen Plan ausfindig zu machen, mit dem es ihm gelingen könnte aus seiner persönlichen Hölle zu entkommen, ihm fällt nichts ein.

Nichts, das ihn nicht bei dem Versuch töten würde.

Die Sehnsucht nach Freiheit hatte Stiles nie so stark empfunden, wie hier im Keller. Das erste mal in seinem Leben, hat er bemerkt, wie gut es ihm doch ging, bevor er hier gelandet war.

Ebenfalls zum ersten mal, dachte Stiles darüber nach, was Derek wohl tat, wenn er nicht gerade bei Stiles im Keller war und mit ihm diese Dinge tat.

War er beim Rudel?

Bei Scott, Lydia und den anderen? Hatten die anderen ihn bereits vergessen, einfach mit ihm abgeschlossen?

Hatte sein Vater wieder angefangen zu trinken? War Melissa damit beauftragt die Leiche, die nicht wirklich Stiles war zu identifizieren? Oder sollte das sein Vater machen? Sollte sein Vater sich als Sheriff ebenfalls um den Todesfall seines eigenes Sohnes kümmern? Hatte er nicht herausgefunden, das es nicht Stiles Leiche war, sondern eine Intrige?

Um so länger Stiles darüber nachdachte, um so mehr tat ihm sein Herz weh.

Sie alle würden in ein Monaten - höchstens Jahren - wieder völlig normal leben können. Und Stiles? Stiles wäre vermutlich dann tatsächlich tot.

Schnell schluckt Stiles den bitteren Geschmack in seinem Mund herunter. Er wollte nicht länger darüber nachdenken, wie die anderen ihn vergessen könnten. Er musste sich auf das konzentrieren, das im Moment hochrangig war. Seine Freiheit.

Während er durch einen kurzen Blick, zu dem kleinen Fenster sieht, das es bereits dunkel wird, bekommt er Panik. Was ist, wenn Derek gleich wiederkommt? Warum musste er auch die meiste Zeit des nachdenkens damit verbringen, sich selbst das schlechte Gefühl tief einzureden? Das alle ihn vergessen würden, keiner daran denken könnte, das die Leiche gar nicht Stiles war?

Erst als das Knacken, eines Türschlosses zu hören ist, zuckt Stiles zusammen. Er schlängelt die Arme um die Beine und sieht mit zwei zu schlitzen verzogenen Augen zu der gestalt, die sich gerade Zutritt zum Keller gewährt hat.

Derek.

Einen kurzen Moment bleibt Derek auf der kleinen Treppe stehen, sieht zu Stiles und guckt ihn einfach an. Draußen muss es geregnet haben, oder Derek war eben duschen. Seine Haare sind nass und ein paar Strähnen hängen ihm in dem Gesicht. Mit einer einfachen Bewegung streicht er sie sich von der Stirn bevor er die Treppe herunter läuft und vor Stiles stehen bleibt.

Erst jetzt fällt Stiles auf, das Derek ein Glas und irgendwelche Tabletten in der Hand hält.

"Nimm das. Es hilft gegen die Schmerzen."

Zögernd nimmt Stiles die Tabletten und das Glas in die Hand. Zögert allerdings nicht, die 2 ihm vorher in die Hand gegebenen Tabletten von Derek zusammen mit einem Schluck Wasser zu nehmen. Was auch immer das ist, es kann nicht schlimmer sein, als sein Zustand momentan..

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Habe versucht Mal anders zu schreiben, könnt mir ja sagen, ob ich so weiter machen soll, oder lieber wieder in der direkten Sicht von Stiles oder Derek?

Feedback wäre wie immer toll! :)

Blood Fever | Sterek (FSK 18) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt