Kapitel 7

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Miranda Bonham

„Warum hast du mein Handy?" fragte ich Preston und versuchte, die Aufmerksamkeit von mir abzulenken.

„Wechsel nicht das Thema, Miranda. Wer war das?" fragte er, während er mir durch mein Zimmer folgte.

Ich schwieg und trocknete mir mit dem Handtuch die Haare. Die Stille im Raum war drückend, während Preston auf eine Antwort von mir wartete. Um noch mehr Zeit zu gewinnen, begann ich, mir die Haare zu kämmen.

„Das ist nicht mein Handy," sagte ich schließlich, ohne wirklich zu lügen.

Er verengte die Augen und schaute auf das Handy, das er in der Hand hielt. Es sah fast so aus, als ob er dachte, das Handy wäre eine Bombe, die jeden Moment explodieren könnte, so wie er es hielt.

„Warum hast du es dann?" fragte Preston misstrauisch.

„Ich habe es gestern Abend im Café gefunden. Jemand muss es dort vergessen haben," antwortete ich in einem Ton, der hoffentlich lässig klang.

„Warum klang der Typ so wütend, dass ich ans Telefon gegangen bin?"

„Nun, er hat sein Handy verloren – nehme ich an. Wie würdest du dich fühlen, wenn du dein Handy verlierst und ein fremder Typ geht dran?" fragte ich und verschränkte die Arme.

Preston schien keine weiteren Fragen zu dem Handy zu haben. Sein verwirrter Gesichtsausdruck war eigentlich lustig, und ich hätte ihn fast dafür ausgelacht, dass er mir meine vielen Lügen glaubte.

„War es das? Kann ich mein Handy jetzt zurückhaben?" fragte ich ihn und streckte meine Hand aus.

„Warum hast du es behalten, wenn es nicht deins ist?" Ich lächelte, denn für diese Frage hatte ich tatsächlich eine gute Antwort.

„Im Ernst? Das Handy ist neu und viel besser als meins. Wenn ich jemanden finde, der es knackt, stecke ich meine SIM-Karte rein und behalte das Teil," sagte ich grinsend wie ein Wahnsinniger und riss ihm das Handy aus den Händen.

Er grinste ebenfalls und sah mich wie ein kleines Kind an.

„Typisch Andy, nutzt immer die Schwächen anderer aus," sagte er, wobei er mich scherzhaft rügte.

Nach diesem Kommentar war ich sicher, dass er mir geglaubt hatte. Schließlich war es genau das, was ich tun würde – ein verlorenes Handy behalten.

Preston blieb nicht lange. Dad hatte ihn seit letzter Nacht genervt, dass er nach Hause kommen sollte.

Dad hatte ihn in Ruhe gelassen, nachdem Preston ihm gesagt hatte, dass er bei einem Mädchen war. Aber Preston erzählte mir früh am Morgen, dass Dad ihn wieder angerufen hatte, um ihn nach Hause zu holen.

Das Rudel schien durch schwierige Zeiten zu gehen, und die Anwesenheit meines Bruders wurde dort anscheinend dringend benötigt.

Fünf Minuten nach der Sache mit dem Handy war Preston zur Tür hinaus und versprach, später nochmal nach mir zu sehen.

Ich hatte es mir gerade auf der Couch bequem gemacht, um fernzusehen, als jemand anfing, an meiner Tür zu hämmern, fast so, als würde er sie aus den Angeln reißen wollen.

Genervt von der Person auf der anderen Seite ging ich zur Tür.

Ich öffnete sie und fand Nixon vor, der ziemlich wütend aussah.

„Wer war der Mann, der ans Telefon gegangen ist? Wo ist er?" forderte Nixon zu wissen und packte mich grob an den Schultern.

Mit viel Mühe riss ich mich von Nixon los und runzelte die Stirn, während ich die Arme verschränkte, um den Effekt zu verstärken.

Royalty vs Rogues - Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt