Offenbarung

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Hii! Hier bin ich wieder. Das Kapitel ist für Marie_gik2209

Das Gefühl war unbeschreiblich. Es fiel eine gewaltige Last von Florians Schultern. Er musste sich vor seinen Eltern nicht mehr länger verstecken. Er konnte seine Erleichterung nicht in Worte fassen.

Und doch. Das nagende Gefühl, dass sein Vater ihn jetzt anders sah als vorher ließ ihn nicht los. Auch wenn sein Vater es niemals zugeben würde, aber tief in seinem Herzen wusste Florian, dass sein Vater seine Sexualität nicht so akzeptieren konnte, wie er es sich gewünscht hätte.

Natürlich liebte er ihn. Das stand für Flo außer Frage. Aber sein Vater war immer recht konservativ gewesen. Sein Vater wollte echte starke Männer sehen. Insbesondere beim Fußball.

Männer wie seinen Vater gab es zu tausenden. Unter den Fußballfans, unter den Trainern unter den Spielern. Wie würden diese Menschen seine Beziehung zu Xabi verurteilen, ohne das die Bewertung durch die Liebe eines Vaters zu seinem Sohn beeinflusst wurde?

Flo wollte es gar nicht so genau wissen. Tagelang versuchte er den Gedanken loszuwerden, doch er folgte ihm auf Schritt und Tritt.

***

Xabi war nicht entgangen, dass das Treffen mit Flos Familie nicht an ihm spurlos vorüber gegangen war. Er hätte auch für Florian gewünscht, dass sein erstes Outing reibungslos verlaufen würde anders als er es erlebt hatte.

Rückblick: 20 Jahre zuvor

Xabi kam sich vor wie im in einer Traumwelt. Tage und Wochen verstrichen in einer Welle aus wunderschönen Erinnerungen hitzigen Berührung und intimes Gesprächen. Xabi war überzeugt. Felix war die große Liebe seines Lebens.
Mit ihm war alles so einfach, so natürlich, so unbeschwert.

Bei Felix traute er sich zum ersten Mal ganz er selbst zu sein. Nicht die Version, die die Welt gerne von ihm sehen wollte, die sein Vater von ihm sehen wollte. Miguel Alonso, ein in die Jahre gekommener ehemaliger Fußballspieler, der das Ende seiner Fussballkarriere nie verkraftet hatte war kein besonders liebevoller Vater.

Xabi wusste, dass dein Vater insgeheim ihm die Schuld an seiner gescheiterten Karriere gab.

Umso mehr setzte er alles daran, um der perfekte Sohn zu sein. Er wollte, dass der Traum seines Vaters in ihm weiter leben konnte.

Nun geschah es an diesem verhängnisvollen Abend der so schön angefangen hatte, dass Xabis Welt in sich zusammenstürzte.

Felix hatte ihn mit einem romantischen Date überrascht. Sie waren mit dem Auto durch die Landschaft gefahren bis weit und breit keine Menschenseele mehr zusehen war. Xabi hatte ganz die Zeit vergessen.

Wie in Trance immer noch von dem schönen Erlebnis berauscht fuhren sie am späten Abend wieder zurück. Es ging auf Mitternacht zu und der Mond stand hoch am Himmel. Xabi ging dahinaus, dass seine Eltern um diese Uhrzeit bereits schliefen.

Felix geleitete ihn bis zur Tür. Er hatte sich schon umgedreht, aber Xabi hielt in zurück, schloss ihn in eine letzte feste Umarmung die in einem Kuss endete.

„Müssen wir hier nicht vorsichtig sein?", fragte Felix verwundert über die so offene Zuneigungsbekundung. Natürlich wusste Felix von der Einstellung Xabis Eltern zu Homosexualität.

„Die schlafen dich schon längst", mit einem Lächeln zog er Felix wieder näher zu sich, um den Kuss zu vertiefen.

Schließlich lösten sie sich voneinander. Er sah Felix nach, wie er die Veranda entlang zu seinem wartenden Auto ging und davon fuhr.

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