Florian wusste nicht so recht wie er mit der neuen Information umgehen sollte. Wer außer Felix wollte ihnen schaden und wer hatte überhaupt von ihrer Beziehung gewusst? Er war sich sicher, dass Ben unschuldig war.
Beim Training am nächsten Tag, war alles anders als sonst. Xabi war nicht da.
Natürlich wusste er das schon zuvor, Xabi wollte auch nun erstmal zurückziehen und ließ Sebastian für ihn einspringen, aber es war dann doch seltsam Xabi nicht mehr an der Seitenlinie stehen zu sehen.Sebastian pfiff laut, um die Spieler zu sich zu holen. Florian versuchte, seine Gedanken zu sammeln, aber seine Bewegungen waren fahrig, seine Pässe ungenau. Er spürte, wie seine Konzentration abdriftete, und es dauerte nicht lange, bis Sebastian ihn bemerkte. Nach einem misslungenen Schuss, den Flo normalerweise mit Leichtigkeit versenkt hätte, rief Sebastian ihn zu sich.
„Flo, komm mal kurz her", sagte Sebastian, seine Stimme ruhig, aber bestimmt.
Flo schnappte sich eine Wasserflasche und joggte zu ihm hinüber. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch Sebastian hatte ihn längst durchschaut.
„Was ist los mit dir? Du bist heute komplett neben der Spur", sagte Sebastian und sah ihn prüfend an. „Ich verstehe, dass die letzten Tage für dich hart waren, aber du musst dich wieder fangen."
Flo nickte, konnte aber den Kloß in seinem Hals nicht ignorieren. „Ich weiß, es tut mir leid. Ich... es ist einfach viel im Moment."
Sebastian schien einen Moment zu überlegen, dann legte er ihm die Hand auf die Schulter. „Komm nach dem Training in mein Büro. Wir reden darüber."
Flo sah überrascht auf. „Okay, klar", sagte er schließlich, auch wenn er nicht wirklich sicher war, was genau Sebastian von ihm wollte.
Nach dem Training saß Flo nun in Sebastians Büro. Der Raum war klein, mit ein paar simplen Fußballpostern an den Wänden, einem Schreibtisch und einem Regal voller Ordner. Es war nicht das komfortable, größere Büro, das Xabi normalerweise nutzte. Sebastian wirkte entspannt, obwohl Flo innerlich angespannt war.
„Ich weiß, es ist schwer", begann Sebastian, als er sich hinter seinen Schreibtisch setzte. „Was in den letzten Tagen passiert ist, hat dich und Xabi direkt ins Zentrum des medialen Interesses gestellt. Das muss ein Albtraum sein."
Flo seufzte und ließ seinen Kopf hängen. „Das kannst du laut sagen. Ich wusste, dass es irgendwann passieren könnte, aber nicht so... und nicht so plötzlich. Es fühlt sich an, als hätte ich die Kontrolle über mein Leben verloren."
Sebastian nickte verständnisvoll. „Ich sehe das. Und weißt du, du bist nicht allein. Der Druck ist enorm, und manchmal denkt man, man kann das alles irgendwie wegstecken, aber die Wahrheit ist: Manchmal geht es einfach nicht. Das Training heute war ein Zeichen davon."
Flo schluckte. „Es tut mir leid, dass ich so abgelenkt war."
„Darum geht es nicht", sagte Sebastian und lehnte sich zurück. „Ich mache mir Sorgen um dich, um euch beide. Xabi hat sich zurückgezogen, was verständlich ist. Aber du kannst nicht einfach so weitermachen, als ob nichts wäre."
Flos Augen brannten, und er fühlte, wie die Erschöpfung der letzten Tage ihn einholte. Er hatte versucht, stark zu sein – für Xabi, für das Team, für sich selbst. Aber der Druck, ständig beobachtet und beurteilt zu werden, machte ihn mürbe.
Sebastian musterte ihn für einen Moment schweigend, bevor er fortfuhr. „Du musst dich jetzt wieder auf den Fußball konzentrieren, sonst...", ein Summen unterbrach den Co Trainer.
Er schaute auf sein Handy. Seine Stirn legte sich in Falten: „da muss ich ran gehen. Einen Moment bitte", entschuldigte er sich und verließ sein Büro.
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Private Game
FanfictionXabi kommt als Trainer zu Bayer Leverkusen, wo er Florian kennenlernt. Die beiden verspüren eine Anziehung , aber müssen sich einigen Herausforderungen stellen. Die Fußballwelt akzeptiert keine Beziehung zwischen Trainer und Spieler