Feuer der Liebe

Kapitel 5

Jade

Aufgeregt packe ich schnell die Tasche von Fiona fertig. Dann schnappe ich mir die Tasche und Fiona. Mit schnellen Schritten gehe ich zum Nachbarshaus und klingle. Lilly macht lächelnd auf. „Na, schon aufgeregt?" begrüßt sie mich und nimmt schon mal die Tasche von Fiona.

Ich drücke Fiona nochmal an mich. Es wird das erste Mal sein, dass wir für längere Zeit getrennt werden. Zum Glück habe ich diese Woche nur Tagdienste. Ich überreiche Fiona schließlich an Lilly. „Danke nochmal, dass du das machst." Lilly winkt jedoch ab. Fiona wimmert leicht, wodurch ich ihr nochmal über ihren Kopf streiche und sie auf die Stirn küsse.

Mit schmerzendem Herzen gehe schließlich zu meinem Auto. Meine Tasche mit meiner Arbeitskleidung packe ich auf die Rückbank neben den Kindersitz. Aufgeregt fahre ich also zu meinem neuen Arbeitsplatz, der Feuerwache 3.

Angekommen bei der Feuerwache, parke ich und schnappe mir meine Tasche. Die Tasche über der Schulter tragend, gehe ich in die Feuerwache. Geschäftiges Treiben erwartet mich, jeder scheint hier die Ausrüstung wohl gerade zu putzen und zu warten.

Die Farben sind warm und freundlich gehalten. Zudem scheint die Wache auch erst vor ein paar Jahren renoviert geworden zu sein. Es stehen insgesamt 4 Fahrzeuge in der Garage. Ein Rettungswagen, ein Löschfahrzeug, der Leiterwagen und der Wagen des Captains, also mir.

„Hey, tut mir leid, aber wir sind heute nicht für Besucher geöffnet." Bemerkt mich schließlich einer der Feuerwehrmänner und lenkt somit die Aufmerksamkeit auf mich. „Ich bin kein Besucher." sage ich.

„Wer von euch Idioten hat denn seine Freundin hierher eingeladen?" fragt ein Anderer. Die Männer lachen und die zwei anderen Frauen, laut ihrer Uniform die Sanitäterinnen, schütteln die Köpfe. „Nun, wenn ihr dann fertig mit Lachen seid, könnte mir bitte Einer sagen, wo die Umkleiden sind?" erhebe ich meine Stimme. „Uh Hilton, na, willst du sie ihr zeigen?" fragt wieder der Feuerwehrmann. Der erste Feuerwehrmann namens Hilton, schüttelt den Kopf.

Eine der Sanitäterinnen kommt auf mich zu und sagt „Ich zeige sie dir."
Die Umkleide ist groß. Die Schränke sind so gestellt, dass man etwas Privatsphäre hat. „Ich danke dir..?" fragend schaue ich sie an „Verzeih ich bin Kathi Sanders. Und du bist?" „Mein Name ist Jade Attkins." Mit großen Augen schaut Sie mich an. „Dann bist du Captain Atkins?" Schmunzelnd sage ich „Überrascht?"

Sie wiegt den Kopf „Etwas. Ich sage es dir gleich, die Männer wirst du schwer von dir überzeugen können." „Das wird schon, wir müssen uns alle eben kennenlernen." „Wenn du meinst." Sagt sie und zuckt mit den Schultern.

Wir gehen wieder zurück in den Hauptraum, mit den Fahrzeugen. „Na Sanders? Warst ja ganz schön lange weg?" fragt der Mann von eben wieder. Kathi Sanders antwortet ihm aber nicht und geht stattdessen wieder ihrer Arbeit nach. Der Feuerwehrmann dreht sich um und stockt, als er mich in der Uniform sieht.

Ich hebe nur eine Augenbraue und widme mich dann allen zu. „Würdet ihr alle bitte eure Arbeit für einen Moment liegen lassen und zu mir kommen?" Verwundert kommen alle zu mir hin.

„Mein Name ist Jade Atkins und ich bin euer neuer Captain. Wie ich eben erfahren habe, habt ihr nicht mit einer Frau gerechnet, was mich etwas wundert. In New York war ein Drittel der Feuerwachen geführt von Frauen. Auch wenn ich leider sagen muss, dass es die einzige Stadt mit so einer Quote ist. Dabei finde ich, dass es bei dem Posten des Captains nicht ums Geschlecht gehen sollte, sondern um die Fähigkeiten die Jemand mitbringt. Ich habe keine Ahnung wer euer vorheriger Captain war. Aber was ich sagen kann ist, dass ich ihn nicht ersetzen möchte. Denn schließlich bin ich jemand eigenständiges. Trotzdem hoffe ich, dass wir hier eine ähnliche Gemeinschaft haben werden, wie ich es bisher in New York kennengelernt habe. Bei Fragen könnt ihr jederzeit zu mir kommen. Trotzdem hätte ich gerne das jemand mir die Wache zeigt und alles erklärt. Je besser derjenige es macht, desto besser werden wir zurecht kommen. Und ich denke du wärst am besten dafür gemacht." Dabei deute ich auf den vorlauten Feuerwehrmann.

Verdutzt schaut er mich an, doch dann nickt er vorsichtig. Ich schicke die Anderen wieder an ihre jeweilige Arbeit. Der Feuerwehrmann kommt zu mir und beginnt mit der Führung.

Als wir schließlich in einem durch viele Fenster offenen Raum kommen, sagt er „Und hier ist dann wohl dein Büro, Captain." „Danke, wie ist dein Name?" „Travis Adkins." Sagt er dann. Bei seinem Nachnamen horche ich auf. „Ihr dachtet alle du wirst der Captain, oder?"

„Ja" sagt er durch zusammengepressten Zähnen. „Setzten wir uns." Sage ich und deute auf die Sessel in einer Ecke. Die Tür schließe ich und setzte mich dann zu ihm. „Wie kamt ihr dazu, zu glauben du wirst der Captain?"

„Seit sieben Jahre arbeite ich hier, eigentlich seid meiner Ausbildung. Ich bin der Ranghöchste Lieutenant. Als dann auch noch ein Schild an die Tür angebracht wurde, dachten wir alle es wäre ein dummer Tippfehler. Keiner hat uns darüber informiert, wer unser Captain wird, noch wann er anfängt." Ich seufze auf. „Das ist wirklich beschissen kommuniziert wurden. Es tut mir leid für dich. Aber ehrlicherweise hat dein heutiges Verhalten mir auch gezeigt, dass du noch nicht bereit dafür bist."

Aufbrausend will er schon protestieren. Sanft unterbreche ich ihn, bevor er anfängt „Ein Captain macht keine solchen Scherze, wie du sie heute gemacht hast. Und ehrlich gesagt will ich solche Witze auch nicht auf meiner Wache hören. Es gibt andere Arten, wie man lustig sein kann." Geschlagen lässt er sich in den Sessel fallen und schaut beleidigt.

„Hör mir zu, probiere es doch einfach und schau mal, wie sich das Klima zwischen deinen Kollegen verändert. Zudem suche ich unter euch noch einen Stellvertreter. Den Anderen werde ich das auch noch mitteilen. Aber Erfahrungen sind immer gut. Wenn du mir zeigst, dass du dein Wissen anwenden kannst und dein Verhalten dem eines Stellvertreters entspricht, hast du gute Chancen. Aber es kommt eben auch auf die Chemie zwischen den Kollegen an, da ich mit demjenigen viel zusammenarbeiten werde." Erkläre ich ihm.