Kapitel 7

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Jade

Dieser Tag beginnt wie gestern. Sobald ich Fiona bei Lilly abgegeben habe, schmerzt mein Herz bei Fionas schluchzen. Doch sobald Lilly Fiona neben Paul legt, haben beide Kinder nur noch Augen für den jeweils anderen. Etwas verrückt ist das schon. Aber ich denke nicht länger nach, denn ich bin schon wieder etwas spät dran.

Schnell verabschiede ich mich von Lilly und fahre zur Wache. Dort ist der erste Unterschied zu gestern. Ich werde freundlich aber noch zurückhaltend gegrüßt. Schnell ziehe ich mich um und gehe dann in die Halle und frage, ob es hier irgendwas zu tun gibt. Verwunderte Blicke treffen mich, doch äußert das Team, dass sie keine Hilfe brauchen.

Wieder in meinem Büro, lasse ich die Tür offen und fange mit dem letzten Papierstapel an, aber nicht bevor ich mir einen Wecker gestellt habe. Die Zeit vergeht wie gestern im Flug und ich erschrecke mich, als der Wecker sagt, dass es schon 11 Uhr ist. Schnell erledige ich den Zettel noch und mache mich dann auf den Weg in die Küche

In der Küche treffe ich dann auf "Hilton oder?" "Ja. Kai Hilton" stellt er sich dann vor. "Darf ich fragen, was du hier machst?" frage ich ihn und sehe, wie er sich unwohl über den Nacken fährt. "Ich wollte schauen, was wir heute kochen können." antwortet er mir schließlich.

Ich hebe fragend eine Augenbraue. "Aber ums Essen wollte ich mich doch heute kümmern. Ich habe auch alle Zutaten mitgebracht." "Ähm, ja, also, ähm das Team hat nicht wirklich daran geglaubt,dass sie wirklich heute kochen und da ich eigentlich für das Kochen zuständig bin, weil mein Essen wenigstens verträglich ist, haben sie mich kochen geschickt." Kai wirkt unsicher, während er sich erklärt.

"Hören sie Cap, ich hatte gesagt, dass wir erst mal abwarten sollen, ob sie ihr Wort halten, bevor wir einfach davon ausgehen, dass sie es nicht tun." spricht Kai nun fester. Schmunzelnd lege ich ihm eine Hand auf die Schulter "Alles in Ordnung Kai. Du kannst mich auch ruhig Jade nennen. Gerade hier auf der Wache. Bei Einsätzen müssen wir zwar die Regeln einhalten, aber ich sehe es nicht ein, warum wir es auch hier tun sollen. Wenn du möchtest kannst du mir gerne dabei helfen das Curry zuzubereiten. Eigentlich wollte ich es nicht so scharf machen, aber ich glaube dass ist dann deren Strafe, dass sie mir nicht vertraut haben." Zwinkere ich Kai zu.

Zusammen beginnen wir also zu kochen. Bevor wir fertig sind, füllt sich Kai etwas ab. Dann würze ich nochmal nach. "Kai, könntest du vielleicht mal probieren? Da ich immer recht scharf esse, kann ich nicht ganz beurteilen, wie scharf es jetzt ist." frage ich ihn. Kai probiert etwas und seine Augen werden groß "Holla, das ist scharf, aber ich würde sagen genau richtig. Es ist zwar verdammt scharf, aber noch aushaltbar."

Bevor ich darauf etwas erwidern kann, kommt das Team herein "Boah das riecht echt gut Kai, was hast...?" dann werde ich auch entdeckt und einige senken schuldbewusst ihre Köpfe. "Ah perfekt, das Essen ist auch gerade fertig geworden. Deckt ihr bitte den Tisch?"

Meiner Aufforderung kommen sie sofort nach. Ich stelle gerade das Curry auf den Tisch, als der Alarm losgeht und wir alle zum Einsatz gerufen werden.

(Triggerwarnung Unfall)

Das Curry stelle ich schnell wieder auf den noch warmen Herd und eile dann zu dem Auto des Captain. Dort schlüpfe ich in die Jacke und die Hose samt Schuhe. Den Helm mitnehmenden steige ich ein und folge dem Feuerwehrauto zum Einsatzort.

Es ist ein Vekehrsunfall, bei dem ein Schulbus schwer verünglückt ist und mehrere Autos in den Bus gefahren sind. Innerhalb von Sekunden mache ich mir einen Überblick bis ich auch schon Befehle gebe zum absperren des Bereichs und wie wir vorgehen werden.

Es sieht schlimm aus, gerade für die Schulkinder. Über Funk fordere ich weitere Rettungswagen an. Doch bevor ich helfen kann, sehe ich wie ein Mann im Anzug sich energisch der Absperrung nähert. Ich gehe zu ihm und stoppe ihn an der Begrenzung. "Sie können uns hier doch nicht ewig aufhalten." beschwert er sich. Bevor ich etwas darauf erwidern kann, kommen ebenfalls zwei Frauen angerannt. Diese stoppe ich auch.

"Unsere Kinder, die sind in dem Bus, sie nehmen immer den Bus." erklärt die eine Mutter panisch aufgelöst. "Okay, beruhigen sie sich etwas, dann können sie dort zu dem Rettungswagen gehen und dort warten. Da werden alle untersucht und dort stehen sie nicht im Weg in Ordnung?" Erleichtert nicken beide und gehen dann schließlich zum Krankenwagen.

"Das ist doch wohl ein Witz. Ich muss in fünf Minuten bei" noch bevor er zuende gesprochen hat, unterbreche ich ihn. "Stopp, Sie denken dass ist eine Unannehmlichkeit? Die Menschen hinter mir sind in einer Notlage, viele von ihnen sind verletzt. Jeder dieser Menschen wünscht sich, an einen anderen Ort. Das Leben der Eltern von den Kindern im Schulbus, wird sich ab heute verändern, egal was mit den Kindern ist. Sie halten mich davon ab, weitere Menschen zu helfen. Also gehen sie verdammt nochmal in ihr Auto zurück."

Von meiner Rede eingeschüchtert, senkt er den Kopf und geht wieder zu seinem Auto. Nachdem das geregelt ist, gehe ich zu meinem Team zurück und packe auch mit an.

Viele Menschen sind eingeklemmt, denen wir dann helfen, rauszukommen. Auch die weiteren Rettungswagen und die Besatzung helfen fleißig. Über Funk habe ich mich den Sanitätern als neuer Captain vorgestellt.
Es dauert zwei Stunden, bis wir alle Menschen gerettet haben. Leider war der Schulbusfahrer schon tot, als wir ankamen. Aber ansonsten haben es alle mit unterschiedlich schweren Verletzungen überlebt.

Nach einer weiteren Stunde ist alles aufgeräumt und wir können die Stelle freigeben. Geschafft steigen wir alle wieder in die Fahrzeuge und fahren zur Wache zurück. "Boah, ich habe jetzt so einen Kohldampf." spricht einer, dessen Name ich gerade vergessen habe.

Da alle Hunger haben, gehen wir alle in die Küche und finden dort unsere Sanitäterinnen, die das Curry nochmal aufgeheizt haben. Durch den Krankentransport waren sie früher als wir, da wir noch aufräumen mussten, wieder in der Feuerwache. "Ich danke euch Beiden. Ihr habt gut mitgedacht. Na dann wollen wir mal." bedanke ich mich.

Jeder füllt sich eine ordentliche Portion auf. Doch bevor wir anfangen, stehe ich auf "Ich wollte mich heute einmal bei euch bedanken. Ihr habt gute Arbeit geleistet bei dem Einsatz." Adkins erwidert "Sie aber auch Cap, wie sie den Mann zurecht gewiesen haben, war große Klasse." Verwundert setzte ich mich wieder. "Wie habt ihr das mitbekommen?"

"Der Funkt war noch an." erklärt Kathi. "Geht er bei euch nicht aus, wenn ihr ihn loslässt?" frage ich verwundert. "Doch, wenn man vorher einen Schalter umgelegt hat." spricht Kai belustigt. "Gut, das muss mir jemand dann noch bitte zeigen. Aber jetzt erstmal Guten Appetit."

(Kleine Anmerkung die Szene mit dem Unfall habe ich etwas aus der Serie Seattle Firefighter genommen. Auch wenn Serien nicht wirklich die Realität wiederspiegeln, tun sie es doch besser, als wenn ich unwissende da nun irgendwas schreiben würde.)

Feuer der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt