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Yoongi POV

Ich war überrascht darüber, dass der Jüngere endlich verstand, was hier wirklich zählte.

Er war nun einmal dazu verpflichtet meinen festen Freund zu spielen. Also sollte er nicht weiter herumheulen, sondern das tun, was seine Aufgabe war.
Das würde mir schon mal die ganze Partnersuche für mich von meiner Mutter ersparen.

Wir klingelten und wenige Augenblicke später öffnete meine Mutter auch schon die Tür.

„Ach da seid ihr ja endlich. Ich habe schon auf euch gewartet. Taehyung mein Liebling, komm her", begrüßte meine Mutter uns euphorisch und schloss Steifpimmel fest in ihre Arme.

Was ist an dem so toll, dass sie ihn direkt in ihr Herz geschlossen hatte?
Oder gehen mit ihr einfach die Gefühle durch, weil sie sich so sehr freut, dass ich ‚vergeben' bin?
Oh Eomma... wenn du wüsstest.

„Hallo Frau Min. Vielen Dank, dass Sie uns zum Essen eingeladen haben."
„Sie? Taehyung, hatte ich dir denn nicht von Anfang an gesagt, dass du mich bitte nicht siezen sollst? So fühle ich mich doch nur alt", sagte sie und lachte.

„Eomma... in deinen Zwanzigern bist du schon lange nicht mehr", sagte ich und erinnerte sie an ihr alter.
„Sei du mal ganz still", sagte sie und verpasste mir einen Schlag auf den Hinterkopf.

Tat zwar ein wenig weh, aber dennoch mussten wir grinsen. Wir liebten es, dass wir wie Freunde waren und uns auch mal aufzogen.

„Warum zeigst du Taehyung nicht mal das Haus, solange ich den letzten Schliff für das Abendessen vorbereite?"

Ich führte die Nervensäge also das Haus. Dass ich darauf keine Lust hatte, war mir natürlich anzusehen. Ihm ebenfalls.

„Werden wir jetzt wirklich so tun, als wäre das alles echt?" fragte er nach.
„Natürlich werden wir das. Du hast schließlich einen Vertrag einzuhalten."
„Was passiert wenn deine Mutter es herausfindet? Machst du dir diesbezüglich denn gar keine Sorgen?"
„Das geht dich nichts an. Ich werde schon damit zurecht kommen. Außerdem werden wir uns auf natürlichen Wege trennen. Wir wären ja schließlich nicht das erste Paar, das sich dazu entschließt, sich zu trennen."

Steifi seufzte und wir betraten den nächsten Raum, dass sich für ihn als mein früheres Zimmer herausstellte.

Überraschenderweise schaute er sich interessiert im Zimmer um.

„Sieht nach deinem alten Zimmer aus, hab ich recht?"
Ich nickte.

Schließlich kam er zum Schreibtisch, wo ein als Familienfoto stand. Sofort vertiefte ich mich.

Dort waren meine Eltern und ich zu sehen. Ja, beide Elternteile.

Taehyung näherte sich zu dem Bild und lächelte sanft.
„Das ist ein sehr schönes Foto", nahm er es in die Hände und betrachtete das Bild genauer.

Doch dieser Moment triggerte mich.
Unhöflicher, als ich überhaupt wollte, nahm ich ihm das Bild aus der Hand und pfefferte es in den Mülleimer.

Taehyung POV

„Ein scheiß Foto ist es", sagte er nachdem er mir das Foto aus der Hand riss.

Ich erschreckte mich, weil ich mit diesem Verhalten nicht gerechnet hatte.

„Keine Ahnung was mit dir los ist, aber ich glaube nicht, dass es deine wahre Intention war, so mit dem Bild umzugehen."

Ich nehme mir das Recht, das Bild aus dem Mülleimer zu nehmen. Ich stellte es wieder auf denselben Platz, von dem ich es mitgenommen hatte.

„Lass uns gehen. Deine Mutter ist bestimmt schon fertig", sagte ich enttäuscht.

So sehe ich diesen Typen hasste, ich hätte niemals damit gerechnet, dass er mit solch wertvollen Erinnerungen, so umgeht.

Er sollte froh sein, dass er überhaupt mal im Stande war, mit seinen Eltern ein Bild zu machen.

Es gab nämlich Leute, die davon träumten, aber aus diversen Gründen niemals machen konnten.

Einer dieser Leute war ich.

„Fass einfach meine privaten Sachen nicht mehr an. Du hast recht. Lass uns zurück zu meiner Mutter!" zischte er und ich verdrehte genervt die Augen.

Zicke.

Ich wollte es nicht, aber diese Situation hatte mich sehr beschäftigt. Was war so schlimm daran, dass ich mir das Bild ansah?

„Schmeckt dir denn das Essen nicht, Taehyung?" fragte Frau Min.
Ich schreckte hoch.
„D-Doch n-natürlich. Sie haben unter anderem mein Lieblingsgericht gekocht. Es ist köstlich", strahlte ich sie dankbar an.

Nur ging mir die Situation mit Yoongi nicht aus dem Kopf. Was hatte ich diesmal schon wieder falsch gemacht?

„Moment ich hole dir noch was zu trinken."
„Vielen Dank."

„Hey", hört ich dann von der Seite und spürte plötzlich eine Hand auf meinem rechten Oberschenkel.

Überrascht schaute ich zu ‚meinem Freund', denn diese Geste war neu für uns beide.

„Es ist alles gut. Ich habe eben überreagiert. Es tut mir leid. Mach dir bitte keine Gedanken. Ich weiß, dass du gerade darüber nachdenkst."

Auch wenn ich ihn hasse, war ich froh, dass er mich so beruhigte. Jetzt ging es mir wirklich besser. Also schenkte ich ihm ein Lächeln und dann kam auch schon seine Mutter.

Wow... voll unerwartet, dass er bemerkte, dass ich mit darüber den Kopf zerbrach.

War das so offensichtlich?

Und wenn ja, warum machte ich mir Gedanken darüber, dass ich Katzenfresse wohlmöglich zu nahe getreten war, als ich das Bild in die Hand nahm?

Ich war so verwirrt. Die ganze Situation verwirrte mich...

Hoffentlich nahm das alles ganz bald ein Ende.

25.09.2024

Sexual Tension - Part 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt