Von Ängsten und Vergessen werden

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Everybody says that time heals the pain,
I've been waiting forever,
That day never came.
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Flashback

"Gustav warum weinst du?"

"Ich weine doch nicht, Anna."

"Doch tust du."

Schweigen.

"Ist es wegen Mama und Papa?
Was ist mit ihnen?

Gustav ?"

"Anna."

"Wann kommen sie wieder?"

"... sie kommen nicht mehr zurück.

Nie mehr. "

"Mama und Papa sind tot."

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Wohin kommen die Menschen wenn sie sterben ?
Niemand weiss so genau eine Antwort darauf.
Der Tod
Ist etwas unvorhersehbares.
Er kommt oft plötzlich und unerwartet.
Und er unterscheidet nicht zwischen gut und böse.
Wenn er Menschen aus dem Leben reißt, kann keiner etwas dagegen tun.
Es ist egal in welcher Situation sich ein Mensch gerade befindet.
Ob, verheiratet, ledig, geschieden, der Tod kennt keinen Unterschied.
Er entscheidet nur zwischen Leben und Tod.

Wenn also ein Mensch stirbt, was passiert mit ihm? Anhänger der Kirche würden über Himmel und Hölle sprechen. Die 'Guten' würden wie einst Jesus in den Himmel fahren und schließlich wohl gebettet in Gottes Schoß liegen, die anderen erwarte das Fegefeuer in der Hölle.
Doch wer entscheidet, wer oder was gut oder böse ist?

Ist es Gott ? Gibt es tatsächlich eine himmlische Kraft, die Entscheidung über Leben und Tod eines Menschen trifft?
Hat überhaupt jemand das Recht über einen Menschen zu bestimmen?

Heiden würden sich das ganze vielleicht anders erklären. Logisch, wie es am nächsten realistisch erscheint.
'Menschen sterben aus ganz unterschiedlichen Beweggründen. Manchmal ist es Schicksal. Ein Unfall zum Beispiel kann nicht vorher gesehen werden. Andere sterben an einer Erkrankung. Und wieder andere an Altersschwäche oder an irgendeiner Verletzung.'
'Wenn Menschen sterben, bleibt ihr Körper enthalten und verrottet über die Jahre hinweg, bis schließlich nur noch der Grundriss, die Knochen übrig sind. Ein unbedeutendes Gerüst, eines geliebten Menschens.'

Doch worin unterscheidet sich der Tod von dem Leben? Und was ist "besser" wenn man es so überhaupt benennen kann.

Für die meisten Menschen ist die Gewissheit auf einen baldigen Tod schmerzlich und nur schwer zu verkraften und auch ebenso für deren Angehörige die einen wichtige Person in ihrem Leben dadurch verlieren.
Für andere scheint der Tod eine Art Erlösung zu sein, ein Ausweg, eine Flucht aus dem Leben, vorbei an allem Schlechten, all den Qualen, den Schmerzen.

Leichter ist keiner dieser Wege.

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Es ist ein kalter Tag im Winter 2004. Die Straßen sind vereist und glatt, dicke Schneemassen behindern Gehwege und Seitengassen. Es ist der Winter in dem Anastasia's Eltern sterben.

Die Landschaft sieht aus wie tot.
Nur ein paar schwarze Krähen fliegen über die Köpfe der Menschen hinweg, die an jenem Abend auf die starrgefrorenen Körper am Fuße der Lewinskystraße schauen. Ein eisiger Wind weht, doch selbst das hält die wenigen Schaulustigen hinter dem rot- weissen Absperrband nicht davon ab, auf ihrem Posten stehenzubleiben und still zu beobachten.
Sie sind Zeugen eines Verbrechens, eines grausamen Fundes, mitten im Winter, einen Tag nach Silvester.

Komissar Frenk zieht den Kragen seiner Jacke tiefer ins Gesicht, er schüttelt sich leicht, wobei er sich nicht sicher ist ob es an der Kälte oder dem Anblick der grauenvoll zugerichten Leichnamen vor ihm liegt.

Etwa 500 Meter von hier haben Sie einen ausgebrannten Wagen gefunden.

So etwas hat es hier in dem kleinen Vorort Moskaus noch nie gegeben.
Klar, es ist ein Viertel in dem große Armut herrscht und dennoch kam der Anruf heute Nacht, der ihn so plötzlich aus dem Schlaf gerissen hatte sehr unerwartet.
Hier passierte nie irgendwas und genau deswegen hatte Frenk sich damals auch in dieses kleinen Dorf versetzten lassen. Hier kannte jeder jeden, hier gab es nichts außer kleineren Diebstählen oder Betrügereien unter den Kids, die sich auf den Straßen herumtrieben.

Und jetzt das.

2 Leichen, bis auf die Unkenntlichkeit verbrannt, in einem Wagen, dessen Zustand ebenso miserabel war.

Frenk stand vor einem Rätsel. Was war hier passiert? War es ein Unfall ?
Oder war es Mord ?
Wo war der Täter ?
Wer waren die Opfer und noch viel wichtiger: wer waren die Täter ?
Und was für Beweggründe hatte er gehabt?
Oder war es eine sie?

In seinem Kopf arbeitete es, während die Leichen bereits weggebracht wurden.
Die Obduktion würde einige Fragen beantworten können, da war er sich sicher.
Und so lange hieß es Beweise sammeln, die Angehörigen informieren und alles weitere in die Wege zu leiten.

Er hatte so ein Kribbeln in sich. Das würde sein Fall werden. Er sah schon die Schlagzeilen in den Lokalzeitungen :

"Hauptkomissar Frenk überführt Täter"
"Der Held des Tages- Hauptkomissar Frenk"

Und noch während er sich auf den Weg nach hause machte spuckten die wildesten Hirngespinste in seinem Kopf herum und er wusste, dass ihn im Zukunft einiges erwarten würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 18, 2015 ⏰

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