22 Azael

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»Was zum Teufel ist das?« Ich hob das Monstereinhorn in die Luft und zog eine Braue hinauf, als ich zu Lin lief, die am Küchentisch saß und frühstückte. »Ich hätte beinahe meine Flammen beschworen und das hässliche Teil zu Asche verbrannt.«

Ich warf es ihr entgegen und lief, frisch geduscht, auf sie zu. Ich beugte mich zu ihr runter und drückte Lin einen Kuss auf die Stirn, der mein Herz flattern ließ.

Bindung, schoss es mir durch den Kopf, doch ich verdrängte den Gedanken. Ich hatte mit Cahir getextet, als ich wach wurde, bevor Linnea, die sich neben mir zusammengerollt hatte, aufgewacht war. Als sie wach wurde, hatte ich getan, als schliefe ich noch – einfach weil ich Zeit benötigte, zu verstehen.

Letztlich war es aber wohl so, dass sich langsam etwas aufbaute, das ihre dämonische Seite an mich band. Ebenso wie es mich an sie knüpfte.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

Mein Inneres jubelte und mein Herz wurde ruhig und leise, wenn sie in meiner Nähe war, doch mein Kopf, er schrie mir zu, ich solle Abstand halten. Ich verriete Maha, wenn ich zulassen würde, dass ich mich an sie band. Ich würde sie in Gefahr bringen.

Aber ich konnte diesem Instinkt nicht widerstehen. Ich wollte es nicht. Linnea war ... sie war alles, was ich wollte.

Meine Kleine drückte das Kuscheltier an sich und lächelte zu mir hoch. »Das ist ein dämonisches Einhorn. Mein Dad hatte mir das Kuscheltier geschenkt und sagte, es würde auf mich aufpassen und mich beschützen«, erzählte sie und ihre Augen fuhren über meinen Körper. »Es scheint wirklich alles verheilt zu sein. Da bin ich froh.«

Mein Lächeln kippte etwas. »Ich weiß, was das ist. Ich hab' die Viecher schon abgeschlachtet, Leibes.« Zum Kühlschrank laufend, nahm ich mir Blut und trank es. »Es reicht, wenn du neben mir liegst. Ich brauch' kein Kuscheltier.« Seufzend rieb ich mir durchs Haar und strich es dann zurück. Einige Strähnen fielen mir in die Stirn, als ich Lin ansah. »Was hast du heute vor?«

»Es ist für mich noch etwas unbegreiflich, dass es diese Wesen wirklich gibt, aber noch nie von ihnen berichtet wurde«, meinte sie nachdenklich und sah sich das Kuscheltier an. Als sie den Kopf wieder hob, antwortete Lin: »Ich habe heute gar nichts vor. Nach langer Zeit mal einen Tag frei und du?«

Nun grinste ich wieder und beugte mich von hinten über den Stuhl zu ihr. Meine Lippen an ihrem Ohr raunte ich: »Ich hatte vor, meine Freundin auszuführen. Angefangen bei einem Spaziergang im Park, hin zu einem Kaffee in einem kleinen Laden an der Hauptstraße, der mir gestern ins Auge gefallen ist, mit anschließendem Lunch. Dann eventuell ein Film im Kino und wenn wir damit fertig sind, gehts ab in ein nobles Restaurant.« Ich küsste die weiche Stelle hinter ihrem Ohr. »Und zwischendrin, werde ich sie so heiß machen, dass sie, sobald wir nach Hause kommen, darum bettelt, endlich gevögelt zu werden.«

Sie bekam eine Gänsehaut bei den Worten und drehte den Kopf ein Stück zu mir. »Das ... hört sich nach einem Plan an«, erwiderte Lin lächelnd und bekam süße rosa Wangen. Schüchtern sah sie auf ihren Schoß. »Dann mach ich mich heute besonders hübsch für dich.«

Ich küsste ihre Wange. »Ich will dich im Hoodie, mit einem verwuschelten Zopf und Leggings, Liebes. Ungeschminkt. Flache Schuhe und das wichtigste. Keine Unterwäsche.«

»W ... Was? Keine Unterwäsche?«, fragte sie und sah mich verwundert an. »Also ... das andere bekomme ich hin, wäre vermutlich eh besser, damit mich niemand auf den Straßen erkennt, aber mit der Unterwäsche ... das geht doch nicht.«

Ich richtete mich auf und zog sie sacht an ihren Haaren, sodass sie den Kopf in den Nacken legte und mich ansah. Ich schnurrte dominant. »Es geht und du wirst, Liebes. Und jetzt«, ich nahm ihr ihr Frühstück weg, zog sie hoch und schlug ihr, während ich sie Richtung Dusche trieb, auf den Arsch. »Beeil dich. Ich will dich in 20 Minuten unten sehen.« Doch bevor sie, mit verdutztem Gesichtsausdruck, los tapsen konnte, packte ich ihr Handgelenk und zog sie an meine Brust. Ich beugte mich hinab und legte meine Lippen auf ihre. Besitzergreifend und doch sanft. Lüstern und doch liebevoll. »Ich bekomm' nicht genug von dir, Lin.« Ich legte meine Stirn an ihre. »Das wird zum Problem werden.«

Demon Love {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt