27 Linnea

12 4 0
                                    


Ich war also eine halbe Dämonin. Halb Mensch, halb Dämon.

»Heb den Arm.« forderte die Fotografien und zeigte mir mit ihrem eigenen Arm, was sie meinte. Ich nickte und tat, was sie verlangte. Meinen Arm hebend, legte ich diesen über meinen Kopf und sah wieder in die Kamera.

Das Blitzlicht tauchte auf und ich ließ mir nichts anmerken. Ich war ein Mensch.....hier war ich ein Mensch.

3 Tage waren seitdem Gespräch mit Azael vergangen. 3 Tage, in denen ich mich zuhause zurückgezogen hatte und viel Zeit in meinem Zimmer verbrachte. Azael musste wie jede Nacht zu seiner Arbeit. In diesen Nächten war ich alleine, schlief kaum und wartete immer auf meinen Freund. In diesen Nächten dachte ich viel nach, über mich, meinen Dad, meine Mom und über Azael.

»Und jetzt von unten, schau mit diesem Blick direkt in die Kamera. Ja, das ist gut.« sagte die Fotografin und legte sich auf den Boden. Ich senkte den Blick und sah hinunter, der Ventilator ließ mein Haar sanft flattern und selbst die süßen Rüschen meines Bikinis tanzten durch den Wind.

Wieder das Blitzlicht und meine Gedanken schweiften ab.

Azael, er war mit mir verbunden. Es....ich wusste noch nicht, was ich davon halten sollte. Selbst jetzt, obwohl ich professionell sein musste, vermisste ich ihn und wollte ihn bei mir haben. Jetzt, wo ich darüber Bescheid wusste und die Bindung auch wirklich spürte und zuordnen konnte, hatte ich das Gefühl, dass auch die Dämonenseite plötzlich reagierte. Ich spürte etwas Komisches, aber richtig verstehen, tat ich es noch nicht.

Ich meine, ich war immer noch Linnea Matei, Tochter von Rafael Matei und Lisa Matei.

Mom.....

Sie wusste davon und hat nie was gesagt. Wieso?

Ich hatte sie noch nicht darauf angesprochen, ich wusste nicht wie und brauchte Zeit selbst damit zurecht zu kommen.

Und Dad....

Ich habe meinen Vater abgöttisch geliebt. Er war immer für mich da und ich hätte im Leben nicht gedacht, dass er ein Dämon wäre und kein Mensch. Ich wünschte, dass alles, was Azael gesagt hätte, eine Lüge wäre. Ich wünschte es mir so sehr.

»Linnea?« holte mich eine Assistentin ins hier und jetzt zurück. Ich blinzelte und sah sie an, da sie etwas seitlich stand. Sie kam auf mich zu und die Fotografin stoppte mit den Fotos.

»Du weinst.« flüsterte sie und rief ein paar Stylistinnen zu mir, da meine BFF heute nicht im Dienst war, sondern im Urlaub.

»Wirklich?« fragte ich ebenso leise und berührte meine Wange. Dann sah ich auf meine Finger, die feucht waren.

Ich hatte also doch noch nicht meine Emotionen im Griff. Ich dachte, dass ich nach drei Tage Ruhe, alles im Griff haben würde.

»Ist alles in Ordnung?« fragte die Assistentin.

Ich nickte nur. Doch sie schüttelte den Kopf, wandte sich ab und fragte die Fotografin: »Haben sie alle Bilder? Können wir aufhören, dem Model geht's nicht so gut.«

Die Fotografin sah an der Assistentin vorbei und mich an. »Nein, sie muss noch zwei weitere Bikinis tragen. Wir sind bereits ihr entgegengekommen und haben das Shooting um 3 Tage verschoben. Die Fotos müssen heute sitzen.«

Die Assistentin wollte etwas erwidern, aber ich hielt sie auf. »Schon gut, ich schaff das.« sagte ich und sah die Stylistin an. Diese begannen mich soweit wiederherzurichten.

Nachdem das auch geklärt war, machte ich mit meiner Arbeit weiter.

**********

Total ausgelaugt wegen der langen Arbeit, verließ ich das Studio, wieder einmal mit einer Tüte voll von Bikinis. Ich erschreckte mich zu Tode, als Azael plötzlich neben mir auftauchte. »Mein Gott, kannst du dich bitte nächstes Mal bemerkbar machen?!« fragte ich ihn, aber sah ihn trotzdem sofort erleichtert an. Ich war froh, dass er mich abholte und ich im Dunkeln nicht allein nachhause musste.

Demon Love {OC x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt