Kapitel 22

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Elenas Sicht:
Nachdem ich Gestern einfach nur noch glücklich eingeschlafen bin, stehe ich jetzt auch schon wieder in der Umkleide.
„Na du.." „Hey Nina, was machst du denn hier?", frage ich und nehme sie zur Begrüßung in den Arm.
„Na, du hast dich gestern doch nicht mehr gemeldet. Ich dachte dann quetsche ich dich hier aus ..." „Sorry, ich hab's total vergessen, ich war müde und..." „Warn Scherz!", sagt sie lachend. „Ich habe meine Schicht getauscht, damit ich am Wochenende mit Max in den Urlaub nach Italien fahren kann. Dafür darf ich heute, aber auch eine 12 Stunden Schicht schieben." „Achso, das erklärt natürlich alles."
Daraufhin müssen wir beide lachen und während Nina sich umzieht, ziehe ich mir schon meine Sneaker an.
„Aber jetzt sag mal... wie war es Gestern?"
„Es war... einfach schön. Wir haben im Park Sushi gegessen und als wir auf dem Rückweg waren, hat er gemerkt, dass mir kalt geworden ist und hat mich dann in den Arm genommen..." „Das hört sich echt süß an. Wann sehr ihr euch denn wieder?" „Naja, er meinte er würde auch gerne mal mit mir auf ein Date gehen und das er sich meldet. Außerdem kommt er mit seiner Oma heute ins Krankenhaus, um seinen Opa zu besuchen." „Na dann kann ich ja gleich schauen, ob er auch wirklich der Richtige ist."
„Das weiß ich ja selber noch nicht, aber bis her sind wir auf einem ganz Guten Weg."
„Das hört sich doch gut an." „So und jetzt komm, die Patienten warten." „Ja ja, ich komme ja schon."

45 Minuten später:
„So, zur Visite waren wir jetzt auf allen Zimmern. Was kommt als Nächstes?" „Ich muss noch zur Nachbesprechung einer Op, bei einem kleinen Mädchen. Sie wurde Gestern aufgrund eines Beinbruches operiert." „Alles klar, da brauchst du meine Hilfe nicht, oder?" „Ne, alles gut. Mach du ruhig Pause. Du bist ja noch etwas länger hier."
Beim letzten Teil kann ich mir das Lachen einfach nicht verkneifen und kriege dafür einen Ellenbogen in die Seite. „Ja ja, lach du nur. Während du nämlich am Sonntag und Montag arbeiten kannst, liege ich am Strand."
Ich kann mich nur schmunzelnd auf den Weg zur Patientin machen, denn obwohl Nina und ich uns häufig necken, wissen wir, dass wir ohne einander auch nicht können. Alleine damals, als ich mit der Sache mit Tom nicht wusste, was ich machen soll, war sie immer für mich da und hat mir manchmal auch einfach nur zu gehört...
„Hallo Maja, wie geht es dir?" „Hallo, ganz gut. Mein Beim tut garnicht so weh, aber ich habe etwas Halsschmerzen." „Ja, die Halsschmerzen kommen von der Narkose, die müssten aber bald wieder aufhören. Ich schaue nur kurz auf die Bilder."
Nachdem ich mir die Bilder angeschaut habe, wende ich mich jetzt an die Mutter.
„Also, der Bruch wurde gut korrigiert und es sieht so aus, als wird er auch keine Folgen nach sich ziehen. Die nächste Woche bleibst du bitte noch im Krankenhaus, da dein Bein sehr viel Ruhe braucht und es nicht belastet werden darf. Danach bekommst du einen Gips für 6 Wochen und dann denke ich, wirst du dein Bein langsam wieder belasten können.", sage ich lächelnd. „Vielen vielen Dank! Zum Glück ist nicht mehr passiert." „Kein Problem, ich schaue nachher noch mal nach dir."
Damit verlasse ich das Zimmer und mache mich auf den Weg zum Pausenraum, da ich jetzt Pause habe.
„Na du.", kommt mir Wincent auf einmal entgegen und hält mir eine Tüte entgegen.
Ich glaube ,Na du, wir unser neuer Insider.
„Ich habe gerade Nina getroffen und die meinte, dass du jetzt Pause hast und dich bestimmt freuen würdest sie mit mir zu verbringen."
Dieser kleine Amor...
„Ja klar, gerne. Wollen wir uns in den Pausenraum setzen?" „Darf ich da denn rein?" „Wenn ich das erlaube schon.", antworte ich ihm nun lachend.
„Na wenn das so ist, gerne."
Er folgt mir zum Pausenraum und während ich dir Glastür hinter uns zu machen, setzt er sich auf einen Stuhl und packt die Tüten aus.
„Nina meinte du isst während deiner Schicht gerne Salate.", sagt er und hält mir auch schon einen unter die Nase. „Hat sie dir mein ganzes Leben erklärt oder wie lange habt ihr geredet.", sage ich nun lachend.
„Ne, mehr hat sie garnicht gesagt, sie hatte es glaube ich eilig.", antwortet er jetzt auch schmunzelnd.
„Achso, trotzdem vielen Dank! Ich brauch gerade echt ne Stärkung." „Anstrengende Schicht?" „Eigentlich geht es sogar, aber ich bin echt müde, wahrscheinlich brauche ich auch einfach mal Urlaub.
Aber mal zu dir... wie geht es deinem Opa?"
„Besser. Der Arzt meinte das sie ihn gleich aufwecken und er dann auf die normale Station verlegt wird."
„Na dann habe ich gleich wohl einen Patient mehr."
„Und meine Oma liebt dich noch mehr..."
Ich sehe ihn fragend an. „Nachdem du dich so toll um meinen Opa gekümmert hast, vergöttert sie dich regelrecht... außerdem will sie uns glaube ich verkuppeln." „Uns verkuppeln?" „Ja, sie macht die ganze Zeit irgendwelche Andeutungen und sagt immer wie toll du bist. Ich sag's dir, sie liebt dich bald mehr als mich.", am Ende hin fängt er an zu lachen und auch ich kann mein Lachen nicht mehr zurück halten.
„Ist doch süß von ihr. Aber ich glaube sie braucht uns garnicht zu verkuppeln. Wir kriegen das auch alleine ganz gut hin, oder?" „Oh ja, der Meinung bin ich auch."
Wincent rutscht noch ein Stück näher an mich, sodass wir nur noch 20 cm voneinander entfernt sind. Gerade als er sich zu mir runter beugt und sich meinem Gesicht nähert, geht mein Pieper los.
„Das kann doch nicht wahr sein.", sagt er lachend und entfernt sich ein Stück von mir. „Tja, so ist mein Leben. Aber man gewöhnt sich dran...
Ich glaube, dein Opa ist aufgewacht, ich soll nämlich zu einer Verlegung, von der Intensivstation auf dieser hier, kommen." „Na dann los. Aber wir holen das nach!" „Auf jeden Fall."
Wir lächeln uns beide an, während wir in den Fahrstuhl steigen, um eine Etage runter zu fahren.
Ich muss mich gerade echt zusammenreißen, um keine Luftsprünge vor Freude zu machen.
Hätte er mich wirklich geküsst, wenn mein Pieper nicht losgegangen wäre?
Daran darf ich jetzt aber nicht denken, ich muss mich jetzt auf meine Arbeit konzentrieren, obwohl das mit Wincent neben mir echt schwierig wird.
„Hallo Herr Weiss. Sind sie wieder aufgewacht...", begrüße ich Wincents Opa, als ich die Tür hinter Wincent und mir schließe.
„Ja, ich bin noch etwas müde und habe etwas Kopfschmerzen, aber sonst geht es mir ganz gut."
„Ja, die Kopfschmerzen kommen vom Katheter, die sollten aber in den nächsten 30 Minuten weggehen.
Ich schaue mir jetzt einmal ihre Akte an und dann nehme ich sie mit auf die normale Station."
„Vielen Dank! Was für ein Zufall, dass sie uns wieder behandeln.", sagt jetzt Wincents Oma zu mir.
„Ja, ich habe mich eben auch gefreut, als ich gesehen habe, dass ich sie mitnehmen. Schön, dass es ihren schon besser geht.", antworte ich ihr, während ich einen Blick in die Akte werfe.
„So, ich nehme sie jetzt eine Etage mit nach oben und dann bekommen sie dort eine Zimmer."
Mithilfe der Schwester, die gerade reingekommen ist, schieben wir Herrn Weiss in den Fahrstuhl.
Dabei merke ich die ganze Zeit, wie die Intensivpflegerinn, die ganze Zeit schon über, Wincent schöne Augen zu machen scheint.
Doch dieser reagiert drauf garnicht und schaut nur lächelnd zu mir, woraufhin ich ihm auch zulächele.
Daraufhin schnaubt die Schwester nur und wirft mir giftige Blicke zu.
Tja, der gehört halt zu mir...
Im Zimmer angekommen, hacken wir die Bremsen des Bettes ein und ich hänge eine neue Infusion an.
Die Schwester wirft Wincent beim Rausgehen noch einen anzüglichen Blick zu, den er wir die anderen aber auch ignoriert.
„Ich lasse sie jetzt wieder in Ruhe, wenn irgendetwas sein sollte, drücken sie bitte den roten Knopf, dann kommt jemand und schaut nach ihnen. Sonst sehen wir uns heute Abend bei der Visite."
„Ok, vielen Dank!" „Kein Problem."
Gerade als ich die Tür hinter mir zugezogen habe, ruft auch schon jemand hinter mir her.
„Elena, warte mal kurz." „Hey, was ist?", frage ich Wincent, der sich jetzt vor mich gestellt hat.
„Ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich die Schwester vorhin echt ziemlich indiskret fand. Außerdem will ich dir sagen, dass ich auf sowas niemals eingehen würde, vor allem nicht, wenn ich gerade jemanden
kennengelernt habe." „Keine Sorge, ich bin nicht eifersüchtig, aber schön zu wissen, wie du zu dem Thema stehst."
„Ist doch selbstverständlich."
Naja nicht für jeden. Für manche ist Loyalität und Ehrlichkeit in einer Beziehung nicht das wichtigste.
Aber Wincent ist nun mal auch nicht jeder.
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Kennt ihr noch Tom? Wenn nicht, er ist Ninas Ex...
Was denkt ihr ist damals zwischen den beiden passiert?
Einen guten Start in die Woche 💪💪

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