„Ich wusste doch, dass du hier bist", sagte er, die Stimme bedrohlich. In der Hand hielt er eine Plastikflasche voll Wasser, die er jetzt zusammendrückte. Auch jetzt konnte ich die Muskeln sehen, die in seinem Bizeps arbeiteten. Er drückte die Flasche noch fester zusammen, lies das Knirschen der Flasche erklingen. „Holst du dir einen runter?", fragte er nüchtern und verschloss die Tür hinter sich. „Wegen mir? Ich hab meinen Namen gehört." Er kam mir näher, die Augen glichen immer noch wie die eines Raubtieres. Seit dem Spiel schaute er mich nur so an. Minho schmiss die demolierte Flasche zu Boden, worauf sie ein Stück über den Boden schlitterte.
„Ich wusste schon, dass du widerlich bist. Schließlich hast du Gefühle für einen Jungen." Er kam mir näher. Wahrscheinlich kostete er die Situation aus. Er wusste genau, wie er mir Angst machen konnte. „Aber ich bin es Leid, dass ich dein Auserwählter bin. Du widerst mich an, Jisung. Du bringst mich zum Kotzen, sobald ich dich sehe", spuckte er die Worte nur so aus. Speichelfetzen flogen in die Luft. „Und dann höre ich, wie du mein verdammten Namen wie eine notgeile Schlampe stöhnst." Er stand nun vor mir, meine Nackenhärchen haben sich aufgerichtet. Irgendwie fühlte es sich anders an, als sonst. Gefährlicher.
„Steh auf", kommandierte er mich herum. Ich stand sofort auf, wollte mich nicht gegen seine Worte wehren, sonst würde ich sie in Form von Faustschlägen auf meinen Körper spüren. „Nie wieder wirst du meinen Namen so hart verschmutzen!" Er schlug mir ins Gesicht. Es war so fest, dass ich spürte, dass in meinem Mund etwas riss. „Du bist widerlich!" Dann noch ein Schlag. „Entschuldigung, Minho...es kommt nicht wieder vor", wimmerte ich und spürte schon Blut in meinem Mund. „Es kommt nicht wieder vor? Das glaube ich dir nicht." Er packte mich im Halsausschnitt meines Shirts und rammte mir mit seiner anderen Faust in den Magen. Mir blieb die Luft weg. Ich hustete wie verrückt. „Ja..ich werde meine Gefühle für dich in den Griff bekommen...Minho", stieß ich hervor. Der Geschmack von Blut wurde stärker. „An was hast du gedacht? Dass ich es dir gebe?", knurrte er fast schon. Minho stieß ich mich an die Wand. Es schmerzte im Moment alles zu sehr, um zu antworten. Ich versuchte zu Atem zu kommen. Wie ein Fisch an Land versuchte ich zu atmen, versuchte so viel Luft in meine Lungen zu bekommen, wie möglich, denn ich hatte das Gefühl, als würde meine Lungenfunktion von Minhos harten Schlag beeinträchtigt worden sein. „Antworte mir gefälligst!"
„Ich wünsche mir, dass wir Sex haben....weil ich dich liebe", keuchte ich hervor. Für meine Antwort bekam ich noch einen Schlag ins Gesicht. Er traf mich auf die Nase und riss meine Haut in meinem Inneren auf. Ich spürte warmes Blut in meine Nasenlöcher ausbreiten. Es verstopfte meine Atemwege. „Ich würde dich niemals ficken", fauchte er und schlug mich nochmal ins Gesicht. Blut lief aus meiner Nase und rann auf meine Lippen. Ich konnte es nicht wegwischen, weil mich Minho fest im Griff hatte. „Ich weiß...", sagte ich leise, denn er hatte Recht. Niemals würde mein Schwarm je mit mir schlafen. Es war letztendlich nur ein trauriger Traum. Noch ein Schlag in mein Gesicht. Blut tropfte aus meinen leicht geöffneten Mund aus, mit den ich so sehr nach Luft rann. Mein Gesicht brannte wie Feuer, alles in ihm fühlte sich gebrochen. Ich lies Minho einfach machen, war zu zerstört, um noch weinen zu können.
„Wirst du mich töten?", fragte ich kraftlos. Es fühlte sich so an, als würde mir Minho meine Lebenskraft rausgeboxt haben. Minho stieß mich zu Boden. „Möchtest du denn sterben?", fragte er dunkel und kickte mir hart in meine Flanke. Ich verzog mein Gesicht, spürte jetzt nicht nur heftigen Schmerz in meinem Gesicht, sondern auf meinem restlichen Körper. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, spuckte Blut raus. Mein Atem klang angestrengt, es wurde immer schwerer nach Luft zu ringen. Noch mehr Blut sammelte sich in meine Nase. Ich wischte es mir kraftlos mit dem Handrücken weg. „Mach doch....", meinte ich. Vielleicht ist es besser, wenn ich sterbe. Dann würde ich keine Schmerzen mehr spüren. Dann würde ich meine Liebe zu Minho begraben können. „Mach doch, Minho", schluchzte ich. Die Tränen kamen dann doch. Alles fühlte sich so unerträglich an. Es schmerzte zu sehr. Meine Sicht wurde leicht von den Tränen verschleiert. Bevor er mich töten würde, dann wollte ich ihn noch einmal sehen. Seine Schönheit in mich aufnehmen. Seine Lippen in mein sterbenden Verstand einspeichern. Lippen, die ich niemals auf meinen gespürt habe.
Minho setzte sich rittlings auf mich. Ein kraftloses Lächeln breitete auf meinen blutenden Lippen. So habe ich es in meinen Träumen vorgestellt. Minho saß auf mir und ritt mich. Ich legte zitternd meine Hand auf seine muskulöse Taille ab. Minho hob zum Schlag und rammte seine Faust gegen mein Kopf, sodass er ruckartig zur Seite fiel. Meine Sicht wurde sofort schwarz.
Nobodys POV
Der blauhaarige Schüler schaute hinab zu seinem Opfer. Er hatte die Augen geschlossen und bewegte sich nicht mehr. „Jisung?", fragte Minho, doch er bekam keine Antwort. Gerade wollte er etwas erwidern, als die Tür aufging und Jisungs Mitschüler reinstürmten. Offenbar war die Sportstunde beendet. Geschockt sahen sie die Szene an. Jisung, ihr stiller Mitschüler, lag blutüberströmt auf den gekachelten Boden und Minho, der Schüler aus der höheren Klasse, saß rittlings über ihn, die Augen mit Wahnsinn gefühlt und mit blutverschmierten Handknöcheln.
„Scheiße, was hast du gemacht?!", rief einer von den Jungs an der Tür und rannte zu Jisung. „Geh sofort runter von ihm!". Wortlos stand Minho auf und schaute zu, wie der Schüler das blutende Gesicht Jisungs auf seinen Schoß ablege. „Hey, Jisung!" Er schlug ihm auf die Wange, um ihn zum Bewegen zu animieren, Jisungs Kopf rollte aber leblos zur Seite. „Bitte wach auf, Jisung! Ruft jemand den Notarzt an!" Ein anderer von Jisungs Mitschüler holte sein Handy hervor.
„Was ist hier los?", fragte Herr Yi, als er seine aufgebrachten Schüler an der Tür der Umkleidekabine sah. „Macht mal Platz für den Lehrer!", sagte einer von den Jungs. Ein paar von ihnen traten zurück. Herr Yi trat in die Umkleide und sah seinen Schüler Han Jisung bewusstlos auf den Boden liegen. „Der Wichser Minho hat ihn totgeprügelt!" Herr Yi reagierte sofort. „Bringt Jisungs ins Krankenzimmer und ich verständige den Notarzt. Lee Minho, du bleibst hier. Das wird Konsequenzen haben." Der Sportlehrer rief den Notarzt an, worauf sie in ein paar Minuten später eintrafen und Jisung mitnahmen. Herr Yi kontaktierte ebenfalls Jisungs Familie und der Lehrer der nächsten Stunde. Dann knöpfte er sich Minho vor. „Und jetzt zu dir. Du kommst jetzt mit zum Direktor."
Deswegen heißt die Story hier auch 'Like eggshells', weil Jisungs Kopf wie Eierschalen gleicht und die sind bekanntlich sehr leicht zu brechen
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Like eggshells (Minsung FF)
Fanfic-REUPLOAD- Jisung ist hoffnungslos in seinen Mobber Minho verliebt, der ihn mit Vergnügen schikaniert. Minhos Spielchen gehen so weit, dass sein Opfer im Krankenhaus landet. Die Zeit an Jisungs Bett lässt ihn seine Tat überdenken.... .....und seine...